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Eumig FL-1000 Thread

Begonnen von kuni, Donnerstag, 07.Mai.2009 | 19:32:07 Uhr

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Tom

Ich möchte zwar jetzt nicht jeden neuen Wasserstand melden, aber doch einen kurzen Zwischenstand schildern ...

Also Fakt scheint zu sein, dass gerade die Umsetzung vom oberen Freilauf mit dem Antriebsgummi über das geriffelte Zwischenrad hin zu den Gummis der Wickelteller absolut heikel ist. Ich habe nun verschiedene Gummiringe (Flachdichtungen) ausprobiert, mal weicher, mal härter, mal größer, mal kleiner als die Originale, schließlich mit Beischleifen auch exakt so groß wie die ausgehärteten Ringe. Es funktioniert dann mal besser, mal schlechter, aber definitiv nie richtig.

Insbesondere das Rückspulen erweist sich als größtes zu lösendes Problem. Mit den abgelöteten Tonkopfkabeln ist es ja möglich, das Laufwerk auch im ausgebauten Zustand zu testen. Dabei macht es schon einen Unterschied, ob es liegend oder wie im eingebauten Zustand seitlich stehend betrieben wird: Liegend läuft fast nichts, seitlich stehend immerhin Play und Vorspulen. Und das ist genau der Witz: Selbst beim Schalten auf »Rückspulen« wird die Cassette VORgespult. Wenn ich nun auf der Rückseite den ja leicht schwenkbaren Antrieb des Wickel- bzw. Laufwerkfunktionsmotors um wenige 10tel Millimeter gegen seinen Federzug wegbewege, spult es plötzlich wie vorgesehen rückwärts und nicht mehr vorwärts. Auch der Bandlauf bei Play sowie das (beabsichtigte) Vorspulen läuft dann ruhiger.

Hierfür lässt sich aber nach meinem Eindruck nichts justieren, kein Anschlag, keine Federkraft, nur halt die Dicke und Elastizität der Gummiringe verändern. Komischerweise bringen Veränderungen hier aber nur Verschlechterungen, und ehrlich gesagt glaube ich auch nicht, dass es SO genau auf die Dicke der Ringe ankommt, denn erstens ist jede Mechanik auch ein Stück weit tolerant, und zweitens wird das geriffelte Zwischenrad ja ebenfalls mit Federkraft flexibel zwischen dem Freilauf und den Wickeltellern gehalten.

Kurzum: Mir scheint fast, als gebe es noch irgendeinen Defekt, irgendetwas, das dafür sorgt, dass der Wickeltellerantrieb so überempfindlich reagiert und Störungen produziert. Gibt es in dieser Hinsicht vielleicht Erfahrungen mit irgendeinem Teil der Mechanik, dem besondere Beachtung zukommen sollte?

kuni

#361
Hi Tom
Ich schätze das Problem kommt von den Freiläufen. Die müssen rückwärts sicher und auf kurzem Weg sofort arretieren.
Da muss man ggf. mit der Schmierung etwas experimentieren, also ohne, nur etwas geölt, leicht gefettet.
Vorwärts darf da kein nennenswerter Widerstand sein.
Du hast recht, die Dicke der Gummis an den Wickeltellern  muss sooooo genau nicht sein.
Um sicher zu sein würde ich aber schon im 1/10 Bereich versuchen richtig zu liegen.
Lage des LW muss egal sein. Sollte in jeder Lage gleich funktionieren.
Gruß, Kuni
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Tom

Ok, das mit den Freiläufen überprüfe ich gerade nochmal. In jedem Fall danke für die Hilfe zwischendurch!!!

Die Gummiringe passen jetzt einigermaßen, ich würde sogar sagen, dass sie gut funktionieren. Der Schwenkmechanismus des Wickelmotors braucht aber (immer noch) erhebliche Unterstüzung - das Rückspulen klappt tatsächlich immer dann reibungslos, wenn ich ihm beim Herüberschwenken zur linken Wickelscheibe recht kräftig mithelfe.

Das bringt mich zu einer Frage, die mir das Servicemanual (aufgrund der schlechten Abbildungsqualität) nicht beantwortet: Wo genau muss der Führungsstift des Hebels (siehe Fotos), der hinten auf einer Achse sitzt, mittig in das Kurvenrad greift und vorne die Feder des Schwenkmechanismus bewegt: Zwischen den beiden Federbeinen oder links daneben? Wenn der Führungsstift dazwischen sitzt (wie es bislang wohl war), dann bewegt er den Schwenkarm beim Rückspulen nicht kräftig genug herüber in Richtung des linken Wickeltellers (sodass ich also nachhelfen muss), wenn ich ihn von oben gesehen ganz links neben dem ersten Federbeinchen positioniere, dann läuft die Kurvenradmechanik insgesamt sehr schwergängig.

Und noch eine Frage: Ist es normal, dass beim Umschalten von Vorspulen auf Stop die Tonkopfbrücke kurz noch oben ausschlägt?

kuni

Booaaaah, ist jetzt ein wenig schwierig zu erklären .. ich versuch's:
(1) bezieht sich auf Dein Foto "Wickelmotor Steuerfeder.jpg" also was Du vermutlich mit "den beiden Federbeinen" meinst
(2) bezieht sich auf Dein Foto "Kurvenradhebel.jpg"
----------------------
(2) hat einen Metallstift, der kommt in die Nut des Kurvenrads. Der Kunstoffstift greift nach unten durch und kommt zwischen die beiden Federbeine von (1).
Diese Feder hat mWn eine X-förmige Verschränkung über die die Spannung aufgebaut wird. Dadurch kann man die Feder auch nur schlecht einbauen weil sie unter Spannung steht - evtl. liegt hier Dein Fehler.
Wenn man dann das darüber liegende Zahnrad einbaut kann es sein, daß die Feder darunter raus fluppt und sich unter den Sitz des Zahnrads schiebt.
Darauf auch beim Zusammenbau achten.

Zitat
Ist es normal, dass beim Umschalten von Vorspulen auf Stop die Tonkopfbrücke kurz noch oben ausschlägt?
Da kann ich mich nicht mehr 100% erinnern, ich meine schon. Müßte ich nochmal nachschauen.
Aber mach mal erst die Mechanik gut, dann schauen wir später weiter....manches erledigt sich ja auch von alleine  :_55_:
Gruß, Kuni
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Tom

Das Ding treibt mich so langsam in den Wahnsinn.

Du hast natürlich recht, manches erledigt sich wirklich von selbst bzw. klärt sich bei genauem Hinschauen, sodass die ein oder andere Frage gar nicht erst gestellt werden muss. Aber dieses Laufwerk, von dem mir nun auch schon jede einzelne Unterlegscheibe im Traum erscheint, wehrt sich kräftig dagegen, endlich normal zu laufen.

Meine Einschätzung, dass sich alles ja im Originalzustand befinden muss, ist so jedenfalls nicht mehr haltbar. Denn nach genauer Überprüfung aller Unterlegscheiben und detailliertem Vergleich mit der Serviceanleitung zeigt sich, dass sie bei mir mitnichten wie ursprünglich vorgesehen verbaut waren. Das habe ich nun alles korrigiert, inkl. der Position des Kurvenradhebels, und nun funktionieren alle Laufwerksbefehle. Aber nur, wenn
- ich das Rückspulen aus der »Play«-Funktion aktiviere (aus »Stop« geht es sofort auf »End«),
- ich auf Vorspulen aus »Stop« schalte (aus »Play« rutscht es durch und geht ebenfalls sofort auf »End«).

Begleitet werden die Spulfunktionen auf den ersten Metern von einem Rasseln, das die Heilsarmee mit der Blech-Geldsammelbüchse nicht lauter hinbekommt. Offenbar macht das der Capstan-Motor: Wenn ich ihn wegklappe, ist auch das Geräusch weg.

Ein Freund von mir hat auch so ein FL 1000. Steht bei ihm schon seit Jahren ungenutzt im Regal. Deshalb ließ er sich bislang nicht überreden, es mal einzuschalten, er hatte Angst, dass es sofort abraucht oder bei irgendeiner Laufwerksfunktion auseinanderfliegt. Jetzt hat er sich aber doch erweichen lassen und das Ding mal in Betrieb genommen. Und siehe da: Es lief sofort anstandslos, in jede Richtung (nur die Fluoreszenzanzeige schwankt in der Helligkeit zwischen 0 und 100%, vermutlich ist die Stromversorgung der Heizung nicht i.O.). Jedenfalls zeigt sich, dass es tatsächlich normal ist, dass die Tonkopfbrücke beim Wechsel von »Vorspulen« auf »Stop« kurz ausschlägt. Insofern scheint bei mir also grundsätzlich ... alles normal zu sein. Bis auf die Tatsache, dass die Laufwerkslogik ihren eigenen Gesetzen folgt ... Ist doch irre, oder?

kuni

Zitat von: Tom am Sonntag, 16.Juni.2019 | 09:17:44 Uhr
Denn nach genauer Überprüfung aller Unterlegscheiben und detailliertem Vergleich mit der Serviceanleitung zeigt sich, dass sie bei mir mitnichten wie ursprünglich vorgesehen verbaut waren.
Das hat nichts zu sagen. Wie mir ein Ex-Eumig'ianer mal erzählt hat, waren die Laufwerke von hohen Toleranzen gezeichnet, was man in der Montage durch mehr oder weniger U-Scheiben ausgeglichen hat. Deswegen findet man mal mehr oder weniger davon und deswegen ist es so wichtig beim Zerlegen den Zustand zu protokollieren wie's war.

Zitat von: Tom am Sonntag, 16.Juni.2019 | 09:17:44 Uhr
Jedenfalls zeigt sich, dass es tatsächlich normal ist, dass die Tonkopfbrücke beim Wechsel von »Vorspulen« auf »Stop« kurz ausschlägt.
Ja, war ich ja noch schuldig. Habe ich bei meinem heute auch nochmal verifiziert - ist so.
Gruß, Kuni
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Tom

Es läuft jetzt wie es soll.

Ich habe das ganze Laufwerk zum x-ten Mal zerlegt. Bislang hatte ich das letzte Zahnrad, unter dem sich diese überkreuzte Feder befindet, ausgespart, weil sie von einem dieser Sprengringe gehalten wird, die bei Berührung gern durch den Raum fliegen oder sich nie wieder befestigen lassen. Jedenfalls hatte das Zahnrad nach Entfernen aller Nachbarrädchen beim freien Drehen eine leichte Kante, die einen kleinen mechanischen Widerstand erzeugte, der komisch war. Also alles weiter zerlegt, gesäubert und neu montiert. Ich weiß nicht, woher die Kante kam, aber sie ist jetzt weg, das Rad dreht sich sauber ohne Widerstand.

Zitat von: kuni am Sonntag, 16.Juni.2019 | 17:32:54 Uhr

Das hat nichts zu sagen. Wie mir ein Ex-Eumig'ianer mal erzählt hat, waren die Laufwerke von hohen Toleranzen gezeichnet, was man in der Montage durch mehr oder weniger U-Scheiben ausgeglichen hat. Deswegen findet man mal mehr oder weniger davon und deswegen ist es so wichtig beim Zerlegen den Zustand zu protokollieren wie's war.


Das ist tatsächlich ein wichtiger Hinweis. Der untere Freilauf hatte bei mir eine kleine U-Scheibe aufliegen, die eigentlich unlogisch war, denn darüber befindet sich ja das vom Wickel- / Laufwerkssteuerungsmotor angetriebene Haupt-Zahnrad, das mit einer kleinen "Nase" in diesen unteren Freilauf greift, um darüber dann das Kurvenrad anzutreiben. Jede U-Scheibe verkleinert folglich die Eintauchtiefe der Nase. Außerdem wird sie auch im Servicemanual nicht an dieser Stelle gefordert, weshalb ich sie zwischendurch weggelassen habe. Jetzt hab ich sie aber wieder montiert und damit das Spiel des oberen Freilaufs (das ja ebenfalls mit einem Sprengring gehalten wird) reduziert. Vermutlich war das auch der Zweck bei meinem Laufwerk.

Bislang hatte ich es insgesamt "einfach so" wieder zusammengebaut. Das geht schließlich deshalb, weil ja alle Teile so eindeutig codierte Formen haben, dass nur eine bestimmte Einbauposition möglich ist. Mir kam es aber, wie erwähnt, bislang schon so vor, dass der Schwenkarm des Laufwerksteuermotors nicht weit genug in Richtung des linken Wickeltellers schwenkt. Der wohl - zumindest bei mir - wichtigste Schritt beim Zusammenbau war deshalb letztlich der, das Laufwerk mit komplett nach links geschwenktem (und so gegen die Federkraft gehaltenen) Mechanismus zusammenzubauen. Eigentlich ist das Quatsch, weil der Kurvenradhebel die Verbindung zwischen dem Zahnrad für den Schwenkmechanismus, dessen Feder und dem Kurvenrad fest vorgibt. Aber durch diese Art der Montage habe ich halt vielleicht doch das eine zusätzlich Zähnchen herausgekitzelt, das nun für den entscheidenen zusätzlichen Andruck in Richtung des linken Wickeltellers sorgt.

Denn erst jetzt lassen sich alle Laufwerksbefehle aus allen Laufwerkszuständen aktivieren, ohne dass es zu falschen "End"-Abschaltungen kommt. Zumindest gilt das für die tatsächliche Einbauposition des Gesamtlaufwerks - alles andere traue ich mich aus Schutz vor Enttäuschungen nicht mehr auszuprobieren.

Ich bin aber mal gespannt, welche Überraschungen nun als nächstes auf mich zukommen. Eigentlich würde ich gern den Gleichlauf überprüfen, um zu entscheiden, ob ich das Treibradgummi erneuern muss. Aber das bedeutet ja: Tonkopfkabel an- und dann evtl. wieder ab- und dann wieder anlöten ...

Tom

Noch ein kleiner Nachsatz zur Mechanik: Auf dem sogenannten Kopfträgernockenhebel befinden sich ja zwei Stellringe, von denen einer mit dem Hebel des Kurvenrads verbunden ist, worüber dann der Kopfträger in alle Laufwerkspositionen bewegt wird.

Weniger verständlich finde ich die Funktion des 2. Stellrings. Er ist im Servicemanual so beschrieben, dass er in der Stellung ">>" zwei bis drei Zehntelmillimeter Abstand vom Motorschwenkarm haben soll. Nachvollziehbar wäre nun, dass er dann in der Stop-Position den Capstanmotor mithilfe des Schwenkarms von der Capstanwelle wegbewegt, damit dort bei längeren Standzeiten keine Delle ins Gummi gedrückt wird, was eine äußerst sinnvolle Funktion wäre.

Die ist bei mir aber (knapp) nicht gegeben. Die Position des Stellrings ist noch original (versiegelte Schrauben), auf "Stop" berührt der 2. Stellring aber gerade mal den Motorschwenkarm, bewegt dadurch aber nicht den Motor von der Capstanwelle weg. Bei frischen Gummis ist der Weg dafür sicher noch etwas weiter.

Man kann ja leicht prüfen ob es funktioniert, indem man auf "Stop" die Capstanwelle von Hand dreht - bewegt sie bei Dir / Euch hörbar den Capstanmotor oder ist er ausreichend weit weggeschwenkt, sodass sich die Capstanwelle ganz leicht dreht und auch nachläuft?

Tom

#368
Und noch ein - kurzer - Nachsatz: Das Ding wandert jetzt erstmal wieder ins Regal. Bin völlig entnervt. Nachdem ich alle Tonkopfkabel penibel angelötet habe, ist das Laufwerk jetzt elektrisch tot. Es kommt nichts mehr an, die Cassettenfach-Birne leuchtet nicht mehr, der rechte Wickel sendet keine Signale ans Zählwerk bei manueller Bewegung, der Laufwerksmotor muckt sich nicht, der Capstanmotor auch nicht.
Nicht zu fassen. Alles Zerlegen, neu Zusammenbauen, An- und Abstecken der Flachbandkabel hat es klaglos überstanden, das Anlöten der Tonkopfkabel (die ich dann gleich wieder abgelötet habe - ändert natürlich nichts) hat nun aber das Laufwerk abgeschossen? Kann doch wohl nicht sein ... Alle anderen als die Tonkopfkabel sind übrigens noch einwandfrei angelötet, die Birne selbst ist auch i.O.

kuni

Zitat von: Tom am Sonntag, 16.Juni.2019 | 18:16:14 Uhr
Bislang hatte ich es insgesamt "einfach so" wieder zusammengebaut.
Also das LW ist eigentlich gar nicht mal so yickig wie man denkt. Auch die Sache mit den Toleranzen ist mEn nicht sooo wild.
Wichtig sind die folgenden Punkte:
- Gummis in der richtigen Stärke/Abmessungen
- Im ganzen LW hat eigentlich Schmiermittel nichts verloren und wenn, dann nur ein ganz klein wenig Öl an den Achsen und etwas Fett in der Kurvenscheibe. Mehr oder weniger Schmiermittel macht oft alles nur schlimmer. Das LW ist für ungeschmierten Betrieb gebaut.
- Heikel sind die beiden Freiläufe. Sind die nicht leichtgängig, bzw. sperren nicht sofort, dann macht das LW alle möglichen Mucken.

Zitat von: Tom am Sonntag, 16.Juni.2019 | 18:16:14 Uhr
Aber das bedeutet ja: Tonkopfkabel an- und dann evtl. wieder ab- und dann wieder anlöten ...
Nein. Das LW läßt sich auch mit angelöteten TK Kabeln auf den Rücken legen. Dazu auf die Platinen eine dicke Lage alte Lappen legen und darauf dann das LW im Gerät ablegen. Bevor man einschaltet halt vorsichtig sein, daß es nirgends Kurzschlüße gibt.

Zitat von: Tom am Sonntag, 16.Juni.2019 | 18:16:14 Uhr
Ich bin aber mal gespannt, welche Überraschungen nun als nächstes auf mich zukommen.
Da muß ich Dich leider warnen. Fast alle 1000'er die ich hatte haben nach Instandsetzen des LW erst ihre echten Macken gezeigt. Das kann ja auch schlecht anders sein, weil ohne funktionierendes LW merkt man davon ja nichts. Das macht am Ende die Aufbereitung der Eumig's so zeitaufwendig.
Gummis - alle - sind eigentlich immer Thema, die gelben Frako Elkos und einzelne Tantals machen gerne mal schlapp.
Die Steckverbindungen sind zwar verklebt damit sie sich nicht lösen, aber schlechte Kontakte hat man da überall.
Ich bin irgendwann dazu übergegangen bei meinen 2 1000'ern alle durch Goldkontakte zu ersetzen.

Zitat von: Tom am Montag, 17.Juni.2019 | 06:59:37 Uhr
Auf dem sogenannten Kopfträgernockenhebel befinden sich ja zwei Stellringe
Sagt mir aktuell nichts. Ist aber auch egal - da mußte ich dann wohl noch nie ran  :flööt:

Zitat von: Tom am Montag, 17.Juni.2019 | 06:59:37 Uhr
auf "Stop" die Capstanwelle von Hand dreht - bewegt sie bei Dir / Euch hörbar den Capstanmotor oder ist er ausreichend weit weggeschwenkt, sodass sich die Capstanwelle ganz leicht dreht und auch nachläuft?
Bei mir läßt sich die Capstanwelle frei, ohne Kontakt zum Capstan-Motor drehen. Wegen der kleinen Schwungmasse ist aber eh nicht viel Nachlauf.

Zitat von: Tom am Montag, 17.Juni.2019 | 12:22:21 Uhr
ist das Laufwerk jetzt elektrisch tot .... Cassettenfach-Birne leuchtet nicht mehr, der rechte Wickel sendet keine Signale ans Zählwerk bei manueller Bewegung, der Laufwerksmotor muckt sich nicht, der Capstanmotor auch nicht.
Also das kann ja nu reine Kleinigkeit sein. Wenn die Lmape nicht tut bekommt vermutlich das ganze LW keinen Saft.
Masse des LW wieder angeschlossen ?
Was auch gerne passiert, daß die Käbelchen an der Lampe vom vielen LW-Klappe ab und anmontieren abgehen.
Wenn der Sensor - der eigentlich Licht von der Birne bekommt - zu viel Fremdlicht ausgesetzt ist, dann tut sich am LW übrigens auch gern mal nichts  raucher01
Gruß, Kuni
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http://kuni.bplaced.net/
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Tom

Zitat von: kuni am Montag, 17.Juni.2019 | 13:06:55 Uhr

Also das kann ja nu reine Kleinigkeit sein. Wenn die Lmape nicht tut bekommt vermutlich das ganze LW keinen Saft.
Masse des LW wieder angeschlossen ?
Was auch gerne passiert, daß die Käbelchen an der Lampe vom vielen LW-Klappe ab und anmontieren abgehen.
Wenn der Sensor - der eigentlich Licht von der Birne bekommt - zu viel Fremdlicht ausgesetzt ist, dann tut sich am LW übrigens auch gern mal nichts  raucher01

Danke in jedem Fall nochmal für die geduldige Hilfe!

Es steht halt wohl erstmal die klassische Spannungsverfolgung an. Die 8 V (bei mir 8,8 V) kommen am Laufwerk an, der Fehler muss also vermutlich dort liegen. Leider sind in meiner Servicemanual-Kopie gerade die Seiten mit den Platinen 07 + 08 + 20 von denkbar unleserlicher Qualität. Wird also echt schwierig. Ich gehe mal auf die Suche.

Tom

#371
Zitat von: kuni am Montag, 17.Juni.2019 | 13:06:55 Uhr

Also das kann ja nu reine Kleinigkeit sein. Wenn die Lmape nicht tut bekommt vermutlich das ganze LW keinen Saft.
Masse des LW wieder angeschlossen ?

Die fehlte - kaum sichtbar - an Stecker 14/1. Ein Drähtchen war noch dran, daher ließ sich auch noch ein Durchgang messen, allerdings mit rd. 600 Ω.
Nun ist jedenfalls alles beidseits neu verdrahtet. Und läuft jetzt.

Zitat von: kuni am Montag, 17.Juni.2019 | 13:06:55 Uhr

Da muß ich Dich leider warnen. Fast alle 1000'er die ich hatte haben nach Instandsetzen des LW erst ihre echten Macken gezeigt. Das kann ja auch schlecht anders sein, weil ohne funktionierendes LW merkt man davon ja nichts. Das macht am Ende die Aufbereitung der Eumig's so zeitaufwendig.
Gummis - alle - sind eigentlich immer Thema, die gelben Frako Elkos und einzelne Tantals machen gerne mal schlapp.
Die Steckverbindungen sind zwar verklebt damit sie sich nicht lösen, aber schlechte Kontakte hat man da überall.
Ich bin irgendwann dazu übergegangen bei meinen 2 1000'ern alle durch Goldkontakte zu ersetzen.

Wie wahr ... :-/
Die Wiedergabe ist soweit ok. Bei Aufnahme löscht es jedoch nicht und nimmt die angeschlossene Quelle auch nur extrem leise und zudem stark verzerrt auf (unabhängig davon, ob HighCom zugeschaltet ist oder nicht). Es klingt beinahe, als fehle dem Aufnahmeverstärker (und dem Löschoszillator) die Spannungsversorgung.
Das Einmessen / der Computest funktioniert - vermutlich als Folge der gleichen Ursache - ebenfalls nicht. Es leuchtet auf »Pause« zunächst nur die rechte, nach Start des Einmessvorgangs nur die linke LED. Der (400-Hz-)Test-Ton fehlt dann auch bei der anschließenden Wiedergabe.

Außerdem leiert das Deck. Wenn ich den Capstanmotor ganz leicht andrücke, ist das Leiern zwar praktisch weg. Ich werde aber wohl trotzdem nicht drumherum kommen, das Gummi auf der Welle zu erneuern.
Es ist schon eine beeindruckende Baustelle.

kuni

Zitat von: Tom am Dienstag, 18.Juni.2019 | 12:39:55 Uhr
Das Einmessen / der Computest funktioniert - vermutlich als Folge der gleichen Ursache - ebenfalls nicht. Es leuchtet auf »Pause« zunächst nur die rechte, nach Start des Einmessvorgangs nur die linke LED.
Wenn ich mich recht erinnere, dann gehen die Signale zwischen linker und rechter Platine über das Flachband hin und her.
D.h. die Ursache kann links oder rechts liegen.
Auf der rechten Platine hat es einige Käbelchen die auf einzelne Pfostenstecker gesteckt sind. Sieht man nicht, weil ein Schrumpfschlauch drüber ist. Mach den mal ab und löte die fest. Auch den einen hinten unter dem Netzteil.
Dann alle anderen Kontakte prüfen.
Ansonsten natürlich Versorgungen checken, d.h. ob die auch an den Baugruppen ankommen.

Zitat von: Tom am Dienstag, 18.Juni.2019 | 12:39:55 Uhr
Außerdem leiert das Deck. Wenn ich den Capstanmotor ganz leicht andrücke, ist das Leiern zwar praktisch weg. Ich werde aber wohl trotzdem nicht drumherum kommen, das Gummi auf der Welle zu erneuern.
Prüf mal die Lichtschranke, die die Tachoscheibe durchleuchtet.
Die optischen Teile dort mal sauber machen und das Platinchen so justieren, das an der nachfolgenden Transistorstufe ein möglichst sauberes Signal ankommt. Ggf. einfach mal leicht verschieben und schauen ob sich der Gleichlauf damit ändert.
Andruckrolle kann auch noch Ursache sein.
Gruß, Kuni
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Tom

Die Stecker - und auch manche Elkos - werde ich mal überprüfen, ja. Bei den Steckern müsste sich ja relativ leicht der Durchgang von Lötpunkt zu Lötpunkt auf den Unterseiten der verschiedenen Platinen prüfen lassen. Der Boden ist schließlich servicefreundlich abnehmbar.

Bzgl. der Aufnahme ist der Witz, dass die Symptome genau so sind wie in einem "Tapeheads"-Thread (https://www.tapeheads.net/showthread.php?t=26524) beschrieben. Nur ist meines offenkundig eine Ausführung, die den Übeltäter der verbauten Birne gar nicht mehr hat. Und das nächste Problem besteht darin, dass die frei verfügbaren Service-Manuale diese Version nicht beschreiben. Ich habe also keinen Schaltplan, aus dem sich ersehen lässt, wie es denn dann anstelle der Birne (B100 oder so) gelöst worden ist und welches Bauteil stattdessen zentral ausfallen kann.

Die 30 Volt für die Spannungsversorgung auf der Aufnahme-/Löschoszillatorplatine sind jedenfalls vorhanden ... d.h. sie liegt etwas darunter (29 V), was einen Fehler durchaus andeutet ... Da so vieles zugleich ausgefallen ist (Aufnahme, Löschen, Testton / Kalibrierung) gehe ich nicht davon aus, dass ein einzelner Elko der Auslöser ist. Tauschen werde ich wohl trotzdem einige, den klangverbessernden Effekt hattest Du ja eindrücklich beschrieben.

kuni

SM des AW Print 802 1602-0 (NEU ohne Lampe im Löschoszillator) hängt an
Gruß, Kuni
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Tom

#375
Danke für diesen Auszug, das klärt so einiges - nicht zuletzt die Seriennummern, ab denen diese Änderungen erfolgt sind!

Anbei ein Foto von der Ursache des Komplettausfalls der Aufnahme- und Löschfunktionen. Bei der zuvor beschriebenen Vorgehensweise der Suche nach fehlenden Kabel-/Steckverbindungen (Durchgangsprüfung an den Lötpunkten der jeweils miteinander verbundenen Platinen) bin ich auf das offenbar abgegammelte rote Kabel für die Aktivierung der REC-Funktion gestoßen. Für das Foto hab ich es schon etwas zur Seite geschoben, vorher befand es sich noch unschuldig genau oberhalb des Lötstifts.

So langsam fühle ich mich wie der Indiana Jones des Eumig-Schätzchens: Ein abenteuerliches Rätsel gelöst, warten schon die nächsten.
Als da wären:
- die Gleichlaufschwankungen liegen mit leichtem manuellen Andruck des Capstanmotors nun ordentlich gemessen bei 0,2%, ohne bei 1%. Werde den Antriebsmechanismus also an der Stelle wie empfohlen zerlegen, reinigen, prüfen, justieren;
- der Aufnahmepegel scheint ok zu sein, die Aufnahmen selbst sind aber ziemlich schlecht. Sie klingen bassärmer, vor allem aber nach einem Phasenfehler (mit entsprechenden Auslöschungen). Muss ich mal mit dem Oszilloskop prüfen, meine Vermutung geht hier aber schon sehr in Richtung problematischer Elkos. Wo auch immer die im Aufnahmezweig sitzen;
- der "Computest"-Prüfton wird nun aufgezeichnet, das Verändern des Bias bewirkt auch einen hörbaren Effekt, die jeweilige LED rührt sich aber nicht. Die Computest-Schaltung befindet sich wohl auf dem Board 01, hast Du davon auch den Schaltplan? Der fehlt im verfügbaren SM leider ebenfalls;
- wenn ich auf "peak pold" schalte, wird der Spitzenwert gehalten. Und zwar für alle Ewigkeiten, mindestens aber bis zum Abschalten der Funktion bzw. des ganzen Decks. Da es beim Einschalten aber zunächst mal in der Anzeige voll durchschlägt, ist peak hold in dieser Form unbrauchbar - was wohl kaum richtig ist. Nach wie vielen Sekunden verschwindet bei Dir / Euch der nicht mehr neu erreichte oder übertroffene Spitzenwert?
- Input 2 ist, wenn an den entsprechenden Cinch-Buchsen etwas angeschlossen ist, extrem leise, es kommt voll aufgedreht fast nichts durch. Input 1 verhält sich da normal. Lt. Gebrauchsanleitung sind beide Eingänge gleich empfindlich (100 mV, 100 kOhm). Hier muss es also wohl noch einen weiteren Fehler auf dem Board 01 geben.





Tom

#376
Zitat von: Tom am Mittwoch, 19.Juni.2019 | 09:30:29 Uhr

- der Aufnahmepegel scheint ok zu sein, die Aufnahmen selbst sind aber ziemlich schlecht. Sie klingen bassärmer, vor allem aber nach einem Phasenfehler (mit entsprechenden Auslöschungen). Muss ich mal mit dem Oszilloskop prüfen, meine Vermutung geht hier aber schon sehr in Richtung problematischer Elkos. Wo auch immer die im Aufnahmezweig sitzen;

Lt. Oszilloskop waren Sinustöne egal welcher Frequenz tatsächlich um genau 180° phasenverschoben.

:wallbash
:wallbash  .,c045 :wallbash  .,35

Ursache: Die Kabel der Aufnahmeköpfe waren vertauscht angelötet. Unfassbar. Ich sollte bald den Führerschein abgeben.

Zitat von: Tom am Mittwoch, 19.Juni.2019 | 09:30:29 Uhr
- wenn ich auf "peak hold" schalte, wird der Spitzenwert gehalten. Und zwar für alle Ewigkeiten, mindestens aber bis zum Abschalten der Funktion bzw. des ganzen Decks. Da es beim Einschalten aber zunächst mal in der Anzeige voll durchschlägt, ist peak hold in dieser Form unbrauchbar - was wohl kaum richtig ist. Nach wie vielen Sekunden verschwindet bei Dir / Euch der nicht mehr neu erreichte oder übertroffene Spitzenwert?

Wer lesen kann .... Die BDA sagt, peak hold sei nur für das korrekte Einpegeln VOR der Aufnahme gedacht. Es ist also normal, dass der Spitzenpegel ewig gespeichert wird.

Sry, dass bzw. wenn ich Euch mit meinen selbstgemachten Fehlern nerve.
Weiter geht's jedenfalls mit dem Rest ...

Tom

Zitat von: kuni am Mittwoch, 30.September.2009 | 20:11:10 Uhr
habe gestern mal wieder einen Reparaturabend eingelegt  .,045, nun tut die BIAS Einstellung mit dem Einmeßcomputer wieder  :_yahoo_:

Die Einstellung selbst schien zu tun, zumindest habe ich beim Verändern des BIAS auch eine Änderung in den Höhen im Freq.gang gesehen.
Die beiden Anzeige LED's ("Balance Scope"), die das Gerät dazu an der Front hat, sollten bei optimal eingestelltem BIAS beide leuchten oder beide gleich flackern. Bei mir leuchtete aber nur die linke LED durchgehend (kein Flackern, egal was ich tat) und die rechte LED ging gar nicht.

Identisches Verhalten bei mir - nur umgekehrt: Es leuchtete nur noch die rechte LED.

Zitat von: kuni am Mittwoch, 30.September.2009 | 20:11:10 Uhr
Nach einigen Stunden Suche (ich hatte den Fehler nicht so offensichtlich vermutet) fand ich das Problem.
siehe da ... niederohmig.
C19 (Tantal) war durch.

Also heute mal ersetzt und jetzt tut's wieder.

DANK dieses Hinweises - danke dafür - hat die Suche nach diesem Fehler nur Minuten gedauert. Bei mir war entsprechend zum obigen Befund der Tantalelko C20 niederohmig (90 Ω) und ohne Kapazität. Hab ihn ersetzt, Computest funktioniert jetzt auch wieder.

Damit sind nun alle elektrischen Probleme (vorerst) beseitigt, abgeglichen ist das Deck aber natürlich noch nicht, dafür muss auch erst der Gleichlauf stimmen. Das gehe ich jetzt an.

Wie beschrieben, kann ich das Leiern ja schon dadurch erheblich reduzieren, dass ich den Capstanmotor nur ganz leicht gegen die Welle drücke. Da ich es nicht erwarten konnte, habe ich dabei mal ein paar Aufnahmen gemacht. Und ich muss sagen, dass es so schon richtig gut klingt. Wenn ich das Leiern also in den Griff bekomme, erwartet mich offenbar ein wirklich schönes Deck (auch, naja, im Jahr 2019)!


Tom

#378
Ihr müsst mein öffentlich geführtes Selbstgespräch entschuldigen - oder die Moderatoren bitten, überflüssige Posts zu löschen  .,045

Jedenfalls habe ich die Capstanwelle ausgebaut und mir die Tachoscheibe näher angesehen. Selbst unter der Lupe konnte ich nur mit Ach und Krach überhaupt so etwas wie feinste Striche darauf erkennen, eigentlich sieht es ja nur nach einer eher gleichmäßig grauen Fläche aus. Ich hab sie dann zur Seite gelegt und zuerst mal die Optik wie empfohlen geputzt. Auch die Scheibe, die auf dem Deckel der Welle montiert ist, zumindest von der offenen Seite (gegenüber - dort, wo der Fototransistor hineinragt, geht es ja eng zu, dort wollte ich dann später mit einem Wattestäbchen putzen).

Ich hab mich dann gefragt, wie so eine recht grobe Lichtschranke überhaupt in der Lage ist, bei so feinen Strichen auf der Tachoscheibe ein Hell-Dunkel-Muster zuverlässig zu erkennen, geschweige denn das als Regelimpulse zu verwenden.

Wir haben damals im Kunstunterricht mal eine Art Polfilter nachgebaut - also 2 Glasscheiben mit vielen parallelen Linien bemalt, wobei die Linien der 2. Scheibe gegenüber der 1. einen leichten Winkelversatz hatten. Sah dann lustig aus, wenn man die Scheiben gegeneinander verschoben hat. Und das war der Moment, wo ich mich furchtbar erschrocken habe, dass man bei Eumig nicht nur das gleiche Prinzip angewendet haben muss, sondern ich Idiot jetzt wohl alle Linien auf der kleinen Scheibe weggeputzt haben könnte ...

Zum Glück befinden sich diese extrem feinen Striche auf der geschützteren Seite, die ich NOCH nicht geputzt hatte ... man muss also auch davor eindringlich warnen.

Anbei ein Foto, das die Wirkungsweise des Prinzips der beiden übereinanderliegen gestrichelten Scheiben zeigt. Man sieht den dunkleren Bereich in der Mitte - und so erklärt sich dann auch, wie selbst eine grobe Lichtschranke feinste Striche als Signal bzw. flächigen Hell-Dunkel-Wechsel erkennen kann ... 

:;aha

Mein persönliches Heureka. Seht's mir nach, wenn das allen außer mir längst klar war :-)

kuni

Also ich habe mich das auch immer gefragt wie genau die Tachoabtastung funktioniert, jetzt ist mir das klar  .,a095
Gruß, Kuni
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Tom

Hab's geschafft, das Deck ist fertig  :_yahoo_:

Es war halt eine Art erster Versuch: Ich habe die Capstanwelle ausgebaut und nur, dafür umso gewissenhafter, das schon etwas rissige Antriebsgummi geschliffen. Innen fing das Aluminium schon an, etwas auszublühen, auch das habe ich mit 600er Papier beigeschliffen. Dann habe ich alles penibel gesäubert und die Sinterlager mit einem Tropfen Öl geschmiert, das über Nacht, naja, einziehen konnte. Als letztes habe ich noch den Motorpulley mit Alkohol von allen erdenklichen Fettrückständen befreit, die bei einem schon recht ausgehärteten Gummi ja sofort den Grip reduzieren können.

Heute schließlich habe ich die Welle eingebaut und alles verschraubt. Die Platine mit dem Fototransistor ließ sich bei mir mit eingesetzten, aber noch nicht angezogenen Schrauben kaum noch bewegen, außerdem sitzt der hochbeinig verlötete Fototransistor ja in einer engen Öffnung, die vermutlich auch kaum Spiel hat. Will sagen: Während der Messung des Gleichlaufs ließ sich durch das Bewegen der Platine (oder durch das leichte Andrücken des Motors) keine Veränderung mehr bewirken. Die Messung an der Transistorstufe habe ich mich nicht getraut, ich wollte nicht auf den letzten Metern abrutschen und irgendwas über den Jordan schicken.

Der Witz ist nun, dass schon allein durch diese Maßnahmen der Gleichlauf ohne Fehl und Tadel ist, das Deck erreicht verlässlich einen Wert, der nur wenig um 0,13 % schwankt. Was es nun genau war, das das Leiern so wirksam beseitigt hat - das Schleifen, Säubern oder Ölen - kann ich nicht sagen. Ich möchte auch keineswegs verallgemeinernd behaupten, dass es reicht, das Gummi nur zu schleifen. Aber bei mir hat es so vollständig genügt.

Damit habe ich das Deck dann komplett zusammengebaut und auf einer BASF Chrome Maxima II Klaviermusik aufgenommen. Es leiert nicht mehr hörbar. Ich bin total begeistert!

Anbei mal ein (blödes Handy-) Foto, auf dem es sich in artgerechter Umgebung befindet. Es lässt sich natürlich jetzt noch nach Vorschrift abgleichen, aber das mache ich erst, wenn mir wirklich etwas auffallen sollte ...  :_55_:

Danke nochmals für alle Hilfe ... und den Beistand  :__y_e_s:

kuni

Öhaaa das ist ja das seltene Kücke  :-handshake:
Das wollte ich auch immer noch haben, wird aber selten angeboten und war mir dann bisher immer zu teuer.
Wegen dem Gleichlauf:
Die ganzen Maßnahmen am Antrieb zusammen haben 's vermutlich gebracht. Da ist ja fast keine Schwungmasse vorhanden und so reagiert der Antrieb extrem empfindlich auf Unebenheiten.
Glückwunsch also zu dem tollen Deck - klingt mMn wirklich fabelhaft  :_good_:
Gruß, Kuni
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Tom

Danke für die Glückwünsche!

Ja, das Eumig / Kücke macht schon richtig Spaß. Das ganze Laufwerk ist auf seine Art sehr empfindlich, hat dafür aber eine beeindruckende Gutmütigkeit auf anderen Seiten, die man erstmal entdecken muss. Bei mir ist das kurioserweise ausgerechnet das Gummi der Capstanwelle.

Klanglich ist das FL1000 inkl. des Gleichlaufs total überzeugend. Ich habe eine Reihe verschiedener Aufnahmen gemacht, die im allerbesten Sinn unauffällig sind, weil sich Vor- und Hinterband auch über Kopfhörer absolut gleichen. Selbst beim späteren Abspielen summieren sich die Gleichlaufschwankungen nicht auf ein heraushörbares Niveau. Sehr beeindruckend, nach all den Jahren.

Trotzdem muss ich es mir nochmal vornehmen. Nach längerem Betrieb fängt der Trafo an, etwas zu stark zu sirren. Gut möglich, dass hier doch der ein oder andere Elko, (Entstör-)Kondensator oder vielleicht Spannungsregler Probleme bereitet und den Trafo in die Sättigung zieht. Hast Du das Netzteil in Deinen Decks (auch) überarbeiten müssen?

Tom

Also das recht penetrante - und gefährlich klingende - Trafosirren beginnt nach ca. 15 Min. Dann hört es sich an wie eines der billigen Lampen-Schaltnetzteile bei aktiviertem Dimmer. Wenn ich das Deck kurz ein- und dann wieder ausschalte, sirrt der Trafo kurz noch stärker.

Werde mal den Spannungsreglern mit Kältespray zu Leibe rücken, aber allzu lang möchte man das Deck bei dem Geräusch eigentlich nicht betreiben ...

Hast Du im Zweifel in Deinem Ersatzteilbestand auch einen Trafo für das FL1000?

kuni

Nein, Trafos habe ich keine und im Netzteil musste ich auch noch nie was reparieren.
Gruß, Kuni
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Tom

Auch dieses Problem war dann jetzt doch noch recht einfach zu lösen: Der Trafo hat im Inneren des Gehäuses auf der linken Seite zwei mehr oder minder gut zugängliche Schrauben, die etwas locker waren. Nachdem ich sie fest angezogen und das Tapedeck ein paar Stunden laufen gelassen habe, ist das Sirren verschwunden.

Eine weitere Besonderheit des FL1000 habe ich zunächst auch für einen Fehler gehalten, faktisch ist es aber keiner: Bei Aufnahmen sieht man zwischen Vor- und Hinterband einen großen Unterschied im Ausschlag der Aussteuerungsanzeige, der sich bei kleinen Pegeln zudem noch etwas vergrößert. Es gibt aber keinen hörbaren Pegelunterschied, schon gar keinen, der so groß wäre, wie es die Anzeige andeutet.

Tatsächlich liegt das einerseits an der Höhenbetonung der Aussteuerungsanzeige und andererseits an HighCom. Wenn dies ausgeschaltet ist, verschwindet auch der Pegelunterschied. Auf diesen Umstand weißt allerdings sogar die Bedienungsanleitung hin.

Mir ist nun noch aufgefallen, dass die Tiptasten auf der linken Seite allesamt eine Schaumstoff-Federung hatten, die komplett zerbröselt ist, sodass die Tasten nicht mehr die vorherigen ca. 1,5 mm herausgedrückt werden. Das werde ich wohl auch noch reparieren.