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Delta-10kHz-Werte für Cassetten ---- Sammelthread

Begonnen von Jürgen Heiliger, Freitag, 10.Juli.2009 | 22:29:12 Uhr

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Jürgen Heiliger

Hi Freunde,

hier der Sammelthread für die Cassetteneinmesspunkte Anhand vorhandener Merkblätter der Cassettenhersteller

Anhand des technischen Merkblatt für Cassettenband Xxx ergibt sich folgender Wert für Delta 10kHz (wenn nicht anders angegeben) ...... Bitte in der Tabelle ablesen








BASF
||||
TP-18-LH-Maxima-I
Þ = -3,5 bis -5,5 dB
||TP-18-Chromdioxid-Super-II
Þ = -1,0 bis -4,5 dB
||BASF LH Extra-I
Þ = -3,0 bis -5,5 dB
||||
BASF LH Super-I
Þ =  -3,0 bis -5,0 dB
||BASF Metal IV
Þ = -3,5 bis -4,0 dB
||BASF Ferro Pluss 100
Þ = -2,0 dB
||||
BASF Ferro Plus 60/100
Þ = -3,5 dB / 6,3 kHz
Þ = -5,0 dB / 6,3 kHz
||BASF Ferro 60/90
Þ = -3,0 dB / 6,3 kHz
Þ = -4,0 dB / 6,3 kHz
||BASF Ferro 60/90 (649-949)
Þ = -3,0 dB / 6,3 kHz
Þ = -4,0 dB / 6,3 kHz
||
BASF Chrome Plus
Þ = -4,0 dB / 6,3 kHz
Þ = -5,0 dB / 6,3 kHz
Maxell
Maxell UD XL-II || Þ = -1,5 bis -3 dB
Maxell UD XL-I || Þ = -7,0 bis -10 dB dB
Maxell UD || Þ = -6,0 bis -8,0 dB
Maxell UL || Þ = -4,0 bis -6,0 dB
ergänzende Angaben zum obigen Blatt:
RMGi||Achtung RMG bezieht den Þ auf 6,3 kHz
||||
Fe-60 || Þ = -2,5 dB
Fe-110 || Þ = -2,5 dB
||Fe Plus-60 || Þ = -3,0 dB
Fe Plus-100 || Þ = -3,0 dB
||Fe Plus-120 || Þ = 1,5 dB
Fe Plus-130 || Þ = 1,5 dB


Mal sehen von welchen Bandtypen wir noch die entsprechenden Daten zusammen bekommen.....  :_hi_hi_:




Zitat von:  PhonoMaxHahaha, jetz bin ich (Hans-Joachim) auch da, aber nicht als Troll aus der zweiten Reihe, sondern mit Hinweisen zu den bei näherer Beschäftigung von Jürgen recht interessant ausgewählten Diagrammen oben. Nebenan hatte ich ja schon einmal angemerkt, dass ich mich mit den diagrammatischen  Darstellungen der MC-Band-Familien im Gegensatz zu den 'richtigen' Magnetbändern nie recht beschäftigt hatte, weshalb ich diesbezüglich noch heute neue Entdeckungen mache und dazulerne.

Zum einen, Jürgen ließ das oben links liegen, wir sprachen am Telefon aber drüber:
Unsere Japanischen Freudne benützen nicht die uns geläufigen 10 kHz als Höhenrepräsentanz, sondern haben sich auf 12 kHz verständigt. Das sollte man bedenken, wenn man deren Grafiken (nach der 'AGFA/BASF-Tour') interpretiert bzw. anwendet. Man hat in Fernost also kein Delta-10-kHz, sondern ein Delta-12-kHz.

Weiterhin sind bei den Cassettenfritzen 'Normköpfe', also solche mit normierten Eigenschaften (Induktivität, Spaltbreiten, Permeabilität) definiert worden, was bekanntlich so viele Vor- wie auch Nachteile (für technische Fortentwicklungen und Neuorientierungen) hat.  Darauf nimmt die obige BASF-Grafik durch die zweifarbige Darstellung Bezug, die zwei Kopfbauarten einander gegenüberstellt. Man sieht an dieser 'Doppel'-Grafik daher, mit welchen Eigenschaftsänderungen man zu rechnen hat, wenn allein die Spaltbreite (hier 4,6 gegen 1,6 µ) variiert wird. Von den Streuungen in der Magnetitrezeptur eines Bandes einmal ganz zu schweigen. Aufgrund der geringen Bandgeschwindigkeit wird das bei der MC ziemlich schnell ziemlich kritisch, oder umgekehrt: All das zu Streuungen in den Kopfeigenschaften und den des Bandmaterials gesagte gilt natürlich auch für klassische Bandgeräte, nur reagiert dort mit ansteigender Bandgeschwindigkeit das Aufzeichnungsverfahren selbst nicht mehr so aggressiv auf solche Parameteränderungen. Das gab ich ja auch schon in meiner langen Geschichte nebenan zu Protokoll.

Das Problem einer Arbeitspunktwahl besteht im Widerstreit von minimalem Klirrfaktor im interessierenden Frequenzbereich (des Grundtones) bis etwa 3 kHz und der Höhenaussteuerbarkeit ab 6 bis 8 kHz. Weil mit steigender Vormagnetisierung beim Cassettenrecorder die Höhenaussteuerbarkeit (egal ob bei 10, 12 oder 16 kHz) meist steil abstürzt, während der Klirrfaktor noch immer abnimmt (siehe obige Grafiken) muss man einen Kompromiss zwischen minimalem KLirrfaktor und 'brauchbarer' Höhenaussteuerbarkeit akzeptieren, sofern Höhenequalizing-Pots im Aufnahmeverstärker existieren.
Häufig,  ja meist fehlen sie bei Cassettenrecordern, so dass man nicht mehr tun kann, als mit der VM-Einstellung einen bei 10-14 kHz gegenüber 1 kHz linearen Frequenzgang einzustellen. Sind aber Equalizingeinrichtungen da, kann man versuchen, die Kennlinienschar der Diagramme so zu nützen, wie man es gemäß der Ansprüche an Höhenamplituden und Klirrfaktor seitens des aufzunehmenden Programmes braucht und nach Festlegung eines geeigneten, also entweder Klirrfaktor oder Höhenaussteuerbarkeit 'begünstigenden' VM-Stromes den linearen Frequenzgang mit den Equalizing-Trimmern 'herbiegen'. Genau hier setzt auch der Fortschritt des Metallbands an, das mit chemophysikalischer List und Tücke den Absturz der Höhenaussteuerbarkeit mindern will.
Man sehe sich die Verhältnisse diesbezüglich nur beim SM468 und 76 cm/s an, um zu verstehen, warum Willi Studer den Cassettenrecorder jahrelang mit solchem Furor (nicht nur als ein in seinen Augen "japanisches" Gerät) bekämpfte: Bei 76 cm/s und solch einem Band stellt die Höhenaussteuerbarkeit auf dem klassischen Magnetofon schlicht keinerlei Problem mehr dar.

In diesem Zusammenhang empfehle ich den Interessenten einmal nach dem Wort "Amplitudenstatistik" zu googlen. Kenntnis und Beherrschung dieses Phänomens der uns umgebenden Signale sind Grundlage der Hochwertigkeit des Magnetofons gewesen, egal ob dieses nun "Cassettenrecorder" oder "Studiobandmaschine" heißt. Rauschminderer arbeiten damit ebenso wie die Entzerrungen, die bei Plattenspieler (Schneidekennlinien), Rundfunkgerät (Prä- und Deemphase) und Magnetbandgerät über Jahrzehnte gleichermaßen 'existenzsichernd' wirkten.

Ich habe Jürgens obige Angaben zu den Delta 10-kHz-Werten etwas redigiert, weil mir wichtig war, die 'Bandbreite des Vormagnetisierungsstromes' für den Fall darzulegen, dass man (Equalizing-Trimmer!) wählen kann. Im knapp ausgestatteten Konsumgerät kann man sich im Gegensatz dazu nur an eines halten: Den Versuch nämlich, irgendwie mit der VM allein einen linearen Frequenzgang herzuholen.

Hans-Joachim
Gruß
Jürgen

>.... liebt den guten Ton und die Musik ....<
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Jürgen Heiliger

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