Digitale Aufnahme
Den Anfang der Geschichte Musikreproduktion machten rein analoge Geräte, diese hatten unabhängig vom verwendeten Verfahren das Problem gemeinsam, das die Aufzeichnung bzw der Abspielvorgang nicht berührungsfrei waren und so automatisch eine Abnutzung des Mediums erfolgte. Auch erschwerte Bandrauschen und andere Nebeneffekte, die möglichst naturgetreue Reproduktion deutlich.
Diese Probleme sollten mit der Anfang der 80 er Jahre aufkommenden Digitalen Aufzeichnung weitgehend eliminiert werden.
Bereits 1980, also noch vor der CD, erschienen die ersten PCM Recorder das Licht der Welt. Diese zeichneten auf Videobändern Musiksignale auf. Es gab spezielle Geräte z.B. von Sharp, oder auch kurze Zeit später von Technics. (SV-P100). Bald darauf folgten auch Video Recorder mit zusätzlicher hifi Funktion z.B. von Sony.
Richtig durchgesetzt haben sich die Geräte nie, eventuell waren Sie zu teuer oder es lag an der schon 85 durch die Presse angekündigten bespielbaren CD.
Fast gleichzeitig wird auch das DAT System vorgestellt , allerdings erschwerten die Einführung wie so oft, zwei konkurrierende Systeme Namens S-DAT und R-DAT. Die Industrie entschied sich für das Technisch weniger aufwendige R-DAT Sytem. Doch auch das kommt, durchaus gewollt von der Industrie, nicht richtig in Fahrt, weil der CD Player Absatz nicht gepremst werden soll. 1987 dann endlich die ersten Geräte im Handel, freilich mit Kopierschutz, so daß nur analog von Cd Kopiert werden kann. Die Musikindustrie wollte ursprünglich sogar das verbieten! Philips schlägt Ende 87 das zulassen der einmaligen Kopie vor, was sich bis heute bei hifi Geräten als Standart durchgesetzt hat. Der DAT Recorder da technisch aufwendig blieb teuer, große Stückzahlen blieben ihm so erspart.
Die ganze Zeit zwischen 85 und 93 wurde mal mehr oder weniger an der bespielbaren/löschbaren Cd gearbeitet, aber keine System konnte sich wirklich durchsetzten, da die Kompatibilität zum schon 82/83eingeführten CD Spieler fehlte.
Sony und Philips suchten einen Ausweg aus der Miserie und ersannen dabei die Datenreduktion. 1990 tauchte DCC auf, ein digitaler Kassettenrecorder der herkömmlich Aufgenommene analoge Musik Cassetten abspielt und auf neue für digitale Signale geeignete Bänder aufnimmt. (Dünnfilmkopf)
Sony konterte mit der Mini Disk, (nicht zu verwechseln mit der Telefunken Mini Disk von 82) anfangs enttäuschte der Klang der Sony Geräte, sie schnitten deutlich schlechter ab als die Philips DCC Recorder.
Erst die dritte Generation der Daten Komprimierung kann überzeugen. Spätestens mit der dritten Generation verdrängt Sonys mini disk die Philips Cassette, die Vorzüge der bequemen Editierung, dem Titelsprung oder Nachbearbeitung des Mediums überzeugen die Consumer.
Anfang der 90 er gab es schon Profi Recorder für die CD-Write Once. Nakamichi z.B. hatte ein um 12.000 DM teures Gerät im Handel. Philips allerdings war überzeugt davon das sich nur wiederbeschreibare CD durchsetzen würden und so verzögerte sich die Einführung zum Wiederholten mal. 1993 wurde von Sony und Philips das orange Book freigegeben und auch Marantz , Pioneer und Yamaha brachten die Ersten Profi CD Recorder auf den Markt, freilich noch richtig teuer. Erst Pioneer gelingt es 95 mit einem 1500 DM teuren Gerät den Preis bezahlbar zu machen.
Erst 1997 schafft Philips es die Löschbare CD-RW einzuführen, leider lief die auf nur wenigen bereits vorhanden CD Playern, so daß die Käufer zu über 90 % nur einmalbespielbare CD-R kauften. Philips Jahrelanges ringen um die wiederbespielbare CD-RW war also sinnlos gewesen!
Die Recorder Preise sinken 98 auf um 800 DM und die Verkaufszahlen steigen langsam aber stetig. Fast alle Hersteller beteiligen sich jetzt am Markt.
Leider kommt diese Entwicklung viel zu spät, technisch gesehen wäre es wohl Jahre früher möglich gewesen.
Wie meistens stand sich die Unterhaltung Elektronik Industrie nur selbst im Weg und verwirrte mit etlichen Systemen die Kundschaft.
DAT, mini disk und DCC sind bereits Geschichte. Und CD´s werden fast ausschließlich am PC kopiert unter Umgehung des langumkämpften Kopierschutzes. CD Player verkaufen sich 2010 kaum noch, da DVD Geräte alle Cd abspielen. In den meisten Fachmärkten werden Sie keine CD player mehr finden.
Mein Fazit: Wäre die CD-R/RW früher gekommen hätte die Musik Industrie eventuell weniger Problem mit Raubkopien.
Daten Quelle: Stereo