• Willkommen im Forum „NEW HiFi-Classic“.

Marantz 1060 Phono-Stufe "müde"

Begonnen von Bjoern, Montag, 07.Februar.2011 | 13:11:59 Uhr

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Bjoern

Hallo Marantz-Freunde,

seit einigen Wochen besitze ich nun einen 1060 Vollverstärker, den ich jetzt "endgültig" in Betrieb genommen habe. Endgültig heisst, dass ich mir am Wochenende endlich mal die Zeit genommen habe, das Gerät von innen zu reinigen. Ca 35 Jahre Betrieb hinterlassen halt ihre spuren...
Naja, bis dahin habe ich ihn nur kurz zur Probe gehört um festzustellen ob alles funktioniert (was es übrigends nicht tat, Gleichrichter-Elko defekt, Netzbrummen, ist aber eine andere Geschichte).
Nun da alles gereinigt und der Elko getauscht ist, läuft der Marantz einwandfrei. Es gäbe meinerseits auch keinerlei Gemecker wenn da nicht die interne Phonostufe wäre...
Die letzten Tage habe ich meinen Thorens TD165 Spezial am Marantz nämlich ausgiebig getestet. Mal am internen Phono-pre angeklemmt, mal extern an einer Pro-Ject Phono Box SE.
Kurzum: Die interne Phonostufe macht mich überhaupt nicht glücklich. Kaum Räumlichkeit, keine Details, irgendwie Dumpf; als wenn jemand den Loudness Knopf gedrückt, die Bässe hochgeregelt und die Mitten und Höhen voll zurückgedreht hätte...
Bei der Phono Box hört sich die Musik viel schöner an. Viel mehr Details hörbar, sehr ausgewogenes Klangbild.
Wie kann das sein? Gerade der 1060 hat in den USA einen ausgezeichneten Ruf, vor allem die Phono-Stufe wird gerne gelobt (die selbe wie im 2230 Receiver). Ist vielleicht irgendwas nicht ganz in Ordnung? Viele Bauteile hat so eine Phono Stufe ja nicht gerade...
:0keule   Ach ja, bevor jetzt die Spötter anfangen: Mit "Marantz-Klang" hat das ganze nicht zu tun. Ich habe in den letzten 10 Jahren schon einige Marantz-Verstärker gehabt, doch keine Phono-Pre klang so "müde" wie diese.  .,c045

Um meine Höreindrücke zu bestätigen habe ich auch kurzzeitig den Marantz gegen einen Technics SA 202 Receiver getauscht. Mit dem Technics ist der Klang ähnlich detailliert wie mit der Marantz 1060/Pro-Ject Kombo, weshalb ich andere Fehler in der Kette ausschließen kann...

Können irgendwelche Bauteile in der Phono-Stufe dafür verantwortlich sein?? Was sagen die Experten?

MfG
Björn
Sansui 5050, Kenwood TK40L, Sony STR-414L, Marantz SR 5001, Pro-Ject Phono-Box SE, Pro-Ject Debut III, Thorens TD 126 MKIII. m Ortofon MC 20, Lenco L75, MB Quart QL S 20

dcmaster

Hallo Björn,

Deine Vermutung könnte durchaus schon richtig liegen. Wenn nur die Mitten und Höhen sagen wir mal nett "beeinträchtigt" sind, wäre es schon möglich, dass die Bauteile in der Entzerrerstufe nicht mehr so ganz auf der Höhe sind. Sicher ist das nicht, aber denkbar schon. Ohne Schaltung dürfte dem aber schwer bei zu kommen sein. Ich hoffe, Du hast eine Schaltung bereit liegen, sonst wirds komplex.

Klausi
Wer Musik mag, sollte sie nicht nur hören sondern besser noch genießen - und ich genieße sie sehr.

Die aufrichtigste Form der Anerkennung ist - Neid

Bjoern

Hallo Klausi,

danke für die schnelle Antwort. SM mit Schaltplänen liegen parat. Kann zwar mit einem Lötkolben umgehen, meine Elektronik-Kenntnisse würde ich aber als "Basics" bezeichnen - sprich: Das "Lesen" und deuten von Schaltplänen liegt mir nicht ganz so (um nicht zu sagen: Kann "nix" damit anfangen)  raucher01

MfG
Björn

Edit: Rechtschreibung
Sansui 5050, Kenwood TK40L, Sony STR-414L, Marantz SR 5001, Pro-Ject Phono-Box SE, Pro-Ject Debut III, Thorens TD 126 MKIII. m Ortofon MC 20, Lenco L75, MB Quart QL S 20

Jürgen Heiliger

Hallo Björn,

mal eine Zwischenfrage, hast Du das getestet mit dem FF-15E von Ortofon, welches Du von mir hast?

Da wäre mein Gedanken Gang, prüfe dies einmal mit einem anderen TonAbnehmer gegen. Meine Vermutung Deiner Klangbeschreibung wäre dahingehend ein zu hoher Kapazitiver Abschluss des Systems am Marantz...... welches Eingangskapazität ist in den Unterlagen für den Phonoeingang benannt..... Hintergrund dazu dass, von den Vorschriften der Einstrahlsicherheit der damaligen Bundespost herkommend, viele Hersteller dazu übergingen die Kapazität im Phonoeingang hochzusetzen um so den Vorschriften genüge zu tun und die FTZ zu bekommen. (Der Weg war halt wesendlich billiger zu realisieren).

Als Gegenmaßnahme könnte man am, ich glaube es war der TD-165 Spezial, ein niederkapazitives Kabel anlöten und würde so auf diesem Wege die kapazität um 70 pF runternehmen, die das TA-System sieht.
Es könnte je nachdem wie hoch der Wert des Marantz ist reichen...... ansonsten müsste man an Hand der Schaltung des Marantz eruieren welch anderer Wert dort verwandt werden könnte... um so runter zu kommen.

Externe Phonopres haben es da meist wesentlich besser, da sie meist geringere Kapazitäten im Eingang liegen haben als wie die Geräte der späten 80er und 90er.
Gruß
Jürgen

>.... liebt den guten Ton und die Musik ....<
>.... die HiFi-Classiker und die Information ....<
Unsere WIKI
Skype: juergen_heiliger

Bjoern

#4
Hallo Jürgen,

ja es ist das Ortofon FF 15E am TD165 Spezial, mit dem ich auch nach wie vor sehr zufrieden bin (halt nur nicht an der Pre vom 1060). Laut SM hat der 1060 eine Eingangskapazität von 47K Ohm. Die Eingangskapazität der Phono Box lässt sich per Jumper einstellen . Auch hier ist 47K Ohm eingestellt. Gibt es hier jedoch trotzdem Unterschiede/ Pi-mal-Daumen-Toleranzen der Hersteller, die sich in meinem Fall negativ auswirken? Einen anderen Tonabnehmer habe ich gerade nicht da :D. Ich könnte höchstens heute Nachmittag (meinen alten) TD 146 von meinem Vermieter leihen (wenn er den rausrückt, ich denke schon ;) ), der hat ein AT 110E montiert - leider am TP11 MK2 ohne abnehmbares Headshell  ;0006

MfG
Björn
Sansui 5050, Kenwood TK40L, Sony STR-414L, Marantz SR 5001, Pro-Ject Phono-Box SE, Pro-Ject Debut III, Thorens TD 126 MKIII. m Ortofon MC 20, Lenco L75, MB Quart QL S 20

dcmaster

Zitat von: Bjoern am Montag, 07.Februar.2011 | 14:08:12 Uhr
Hallo Jürgen,

ja es ist das Ortofon FF 15E am TD165 Spezial, mit dem ich auch nach wie vor sehr zufrieden bin (halt nur nicht an der Pre vom 1060). Laut SM hat der 1060 eine Eingangskapazität von 47K Ohm. Die Eingangskapazität der Phono Box lässt sich per Jumper einstellen . Auch hier ist 47K Ohm eingestellt. Gibt es hier jedoch trotzdem Unterschiede/ Pi-mal-Daumen-Toleranzen der Hersteller, die sich in meinem Fall negativ auswirken? Einen anderen Tonabnehmer habe ich gerade nicht da :D. Ich könnte höchstens heute Nachmittag (meinen alten) TD 146 von meinem Vermieter leihen (wenn er den rausrückt, ich denke schon ;) ), der hat ein AT 110E montiert - leider am TP11 MK2 ohne abnehmbares Headshell  ;0006

MfG
Björn
Hi Björn,
da hast Du aber den Eingangswiderstand mit der Eingangskapazität verwechselt. 47 kOhm sagt ja schon, dass es sich hierbei um den Widerstand handelt. Jetzt mußt Du Dich aber entscheiden,was nun gemeint war.

@ Jürgen
Was die "Anpassung" per möglichem Umbau im Gerät angeht, nur um ein bestimmtes System daran zu betreiben, halte ich aber eher für bedenklich. Was, wenn das System erneut gewechselt wird? Wieder umbauen? Hmmmm.... ich denke, das ist der falsche Weg.

Ich glaube weiterhin, dass der "Fehler" im Marantz vorliegt und der muss gefunden und beseitigt werden. Und das gilt für ALLE Systeme. Es muss ja nicht mal der Entzerrer selbst sein. Es kann ja auch im Signalweg dieser Stufe liegen.

Björn, kannst Du mal versuchen, den Phonoteil aus der Schaltung heraus zu suchen (sollte ja direkt am Phonoeingang liegen und wohl als eine gewisse eigene Gruppe dastehen) und uns als Ausschnitt zu scannen etc. damit wir uns den Part mal genauer ansehen können.

Klausi
Wer Musik mag, sollte sie nicht nur hören sondern besser noch genießen - und ich genieße sie sehr.

Die aufrichtigste Form der Anerkennung ist - Neid

Bjoern

Zitat von: dcmaster am Montag, 07.Februar.2011 | 14:45:54 Uhr
Hi Björn,
da hast Du aber den Eingangswiderstand mit der Eingangskapazität verwechselt. 47 kOhm sagt ja schon, dass es sich hierbei um den Widerstand handelt. Jetzt mußt Du Dich aber entscheiden,was nun gemeint war.
...

;0001 UUPS Na das hääte ja selbst ich wissen müssen  :flööt: Zu dumm  .,35

Auszug aus dem SM:

Quelle: Marantz 1060 Service Manual


Soll ich auch noch die Bestückung posten?
Sansui 5050, Kenwood TK40L, Sony STR-414L, Marantz SR 5001, Pro-Ject Phono-Box SE, Pro-Ject Debut III, Thorens TD 126 MKIII. m Ortofon MC 20, Lenco L75, MB Quart QL S 20

Bjoern

Soo,

habe noch mal ins Datenblatt der Phono Box SE geschaut. Eingangskapazität bei 47 K ohm liegt bei 100 pF
(Hoffe ich habe das jetzt richtig ausgedrückt).

Von der Eingangskapazität des Marantz 1060 steht im SM nichts... ad hilft wohl nur googeln. Ich mache mich schoon auf die Suche ;)
Sansui 5050, Kenwood TK40L, Sony STR-414L, Marantz SR 5001, Pro-Ject Phono-Box SE, Pro-Ject Debut III, Thorens TD 126 MKIII. m Ortofon MC 20, Lenco L75, MB Quart QL S 20

dcmaster

Hi Björn,

also es ist auch weiterhin die Eingangsimpedanz gemeint, wenn da 47 kOhm angegeben sind. Das Layout ist schon mal ein Anfang, aber das ist nicht die Schaltung selbst, zumal auf dem Layout der Platine auch keinerlei Bauteilewerte angegeben sind.

Also würde ich da gerne mal die Schaltung sehen. Es muss ja nicht die gesamte Schaltung mit Netzteil und Endstufen sein. Es reicht in diesem Fall der reine Phonoteil, in dem nicht ganz so viele Elemente verbaut sind.

Versuche mal, diesen Teil aus der Schaltung heraus zu ziehen.

Klausi
Wer Musik mag, sollte sie nicht nur hören sondern besser noch genießen - und ich genieße sie sehr.

Die aufrichtigste Form der Anerkennung ist - Neid

Bjoern

Hallo nochmal,

sorry für die späte Antwort. Mir ist mein Laptop heruntergefallen. Nun funktioniert er nicht mehr richtig  :cray:

Hier habe ich einen weiteren Auszug aus dem Service Manual:

Quelle Marantz 1060 Service Manual
Sansui 5050, Kenwood TK40L, Sony STR-414L, Marantz SR 5001, Pro-Ject Phono-Box SE, Pro-Ject Debut III, Thorens TD 126 MKIII. m Ortofon MC 20, Lenco L75, MB Quart QL S 20

Jürgen Heiliger

Hallo Björn,

nachdem ich mit hans-Joachim mir mal gründlichst den Schaltplan durchgesehen habe, ist dort zwar ein 10nF Kondensator am Eingang zu sehen, dieser liegt aber zwischen Gehäusemasse und Chinchmasse (hat daher keinerlei Einwirkung in das Klangverhalten). Sonstige Eingangskapazitäten sind dort nicht zu sehen.

Nun gibt es zwei Möglichkeiten des weiteren Vorgehens.....
Du kommst mal in Näherer Zukunft mit dem Gerät zu mir und wir prüfen ganz einfach mal den Frequenzgang des Phonoteils.....

  • erste Möglichkeit wäre mittels NF-Frequenzgenerator (mit geeigneter Spannung) über den Phonoeingang an den Tapeausgängen mit einem NF-MilliVoltmeter den entzerrten Frequenzgang messen, soll heißen wie genau folgt er der RIAA-Kurve.....
  • oder mittels einer Messplatte einen Frequenzsweep in den Phonoteil einspielen/-speisen und dann wiederum am Tapeausgang den Frequenzgang messen

    denn es kann natürlich sein dass einer der im Phonoteil verbauten Transistoren nicht sauber arbeitet und es deshalb zu deutlich hörbaren "Klangverbiegungen kommt", die nicht so beabsichtigt sind.

    Erst dann kann man sagen in welchem bereich des Phonoteils zu suchen ist nach deffekten Bauteilen.
Gruß
Jürgen

>.... liebt den guten Ton und die Musik ....<
>.... die HiFi-Classiker und die Information ....<
Unsere WIKI
Skype: juergen_heiliger

Bjoern

Wow, vielen Dank für EURE Mühe!

@Jürgen: Dein Angebot nehme ich gerne wieder an! ;) Habe jetzt ausserdem Semesterferien und adher genügend Zeit mal vorbeizuschauen.

Wer weiss, vielleicht liegt ja auch gar kein Defekt vor und die Kombination von Plattenfräse und Verstärker passt nciht zueinander. Melde mich!

MfG
Björn
Sansui 5050, Kenwood TK40L, Sony STR-414L, Marantz SR 5001, Pro-Ject Phono-Box SE, Pro-Ject Debut III, Thorens TD 126 MKIII. m Ortofon MC 20, Lenco L75, MB Quart QL S 20