Schaltplan Thorens TD 320 MkII

[dirk777]

Hallo Mitstreiter,

habe seit wenigen Stunden einen TD 320 MkII, der nicht läuft. Hab noch nichts messen können. Aus dem Steckernetzteil scheint zumindest etwas herauszukommen, denn das Pulley ruckt ab und zu ganz kurz wenige Grad beim Drücken der Starttaste. Hat jemand eine Serviceanleitung oder einen Schaltplan für den Dreher, die er mir zur Verfügung stellen könnte? Oder handelt es sich vielleicht um einen bekannten Fehler, der durch Austauschdes Bauteils xy behoben werden kann.

Vielen Dank für Eure Hilfe im voraus.

Gruß

Dirk

[Jürgen Heiliger]

Hallo Dirk,

erstmal wie Frage welches Netzteil hast Du?
Du brauchst das 16V AC Netzteil.

Zum Servicemanual bekommst Du eine PN.

[dirk777]

Hallo Jürgen,

auf Dich ist doch stets Verlass! Ausgangsspannung des Netzteil 16 V AC, habe aber gerade festgestellt, da ist was lose im Netzteil, beim Schütteln gibt's Geräusche. Gibt's gegebenenfalls preiswerten Ersatz?

Gruß

Dirk

[Jürgen Heiliger]

Dass von mir sonst immer genannte Ersatznetzteil von Conrad haben die leider nicht mehr im Programm.....

Werd mal nach Ersatz von Ersatz suchen..... habe etwas Gedult.

Nachtrag:

Reichelt MW 3H36GS passt.
Und Conrad Egston N2ESSW3 24W 18V Stecker-Netzteil, 18 V/DC/1300 mA

[dirk777]

Danke Jürgen!,

das Netzteil ist aber ok. Der Fehler muss an der Platine liegen. Die Spannung an den Motorwicklungen beträgt bei abgezogenem Motorstecker 6,5 (33) bzw 7,9(45) V, dies aber nur manchmal, d.h. nicht nach jedem Anschalt- bzw Startvorgang. Stecke ich den Motorstecker im gestarteten Zustand auf, bricht die Spannung meistens auf 1,5 V zusammen. Zwei- dreimal lief der Motor los und über Minuten war alles besten, außer dass dieser starke Lagergeräusche von sich gab. Hab erstmal die Rutsckupplung gereinigt, und etwas Fett in das untere Lager gedrückt---ist jetzt etwas leiser, macht aber immer noch leichte Laufgeräusche, wenn sich die Elektronik zum Starten übereden lässt. Die Wicklungen haben beide ca. 60 Ohm. Der Schaltplan bzw. die Platine im Service Manual des 320ers unterscheidet sich von der bei mir verbauten. Meine Platine hat die Nr. 7643 313 und ist nach Webrecherche auch im TD 2001 verbaut. Ich vermute daher, dass ich das Manual vom 2001 brauche um dem Elektronikfehler auf die Schliche zu kommen.

Kannst Du mir das Manual zukommen lassen, oder hast Tipps woran der Fehler liegen kann? Alle Lötstellen hab ich schonmal nachgelötet und optisch ist nichts auffällig.

Rational gesehen ist das Gerät eigentlich für die Tonne, da der Motor Geräusche macht, die Elektronik ne Macke hat und beim TP90 die Befestigung der Lift/Antiskating Platte völlig zerbröselt ist aber ich hoffe alle Probleme möglichst preiswert zu lösen um das Gerät vor der Presse zu retten.

Gruß und Dank

Dirk 

[uk64]

Nur mal eine Frage, da ich das Gerät nicht kenne.
Läuft der TD320 MKII mit einem Gleichstromnetzteil?
Die beiden velinkten geben eine Gleichspannung aus, das Original eine Wechselspannung.
Selbst wenn das Gerät mit einer Gleichspannung läuft stellt sich die Frage ob die Ausgangsspannung reicht.
Gleichgerichtete 16 VAC ergeben mehr als 16VDC.

Gruß Ulrich

[dirk777]

Hallo Ulrich,

das Original Netzteil hat eine Ausgangsleerlaufspannung von 19 VAC und ist mit 16 VAC angegeben.

Gruß

Dirk

[uk64]

Hallo Dirk,
Die Spannungsangaben beziehen sich immer auf Nennlast und nicht auf Leerlauf.
Die Frage ist aber eher wo hier Schaltungstechnisch der Motor sitzt.
Es gibt Schaltungen in denen der Motor auf der Wechselstromseite sitzt und nur die Regelung/Steuerung eine Gleichspannung benötigt.
Daher gibt es Thorens die unbedingt ein Wechselstromnetzteil benötigen.
Ich gehe ja davon aus, das du eines der verlinkten Netzteile benutzt.
Allerdings scheint ja das original Netzteil noch in Ordnung zu sein, rappeln hin oder her, sonst könntest du ja keine Leerlaufspannung messen.

Gruß Ulrich

[dirk777]

Hallo Ulrich,

ich benutze (wenn man davon reden kann) das Original-Netzteil, das augenscheinlich trotz rappeln i.O. ist. Der Motor ist ein Synchronmotor, an den Ausgängen zum Motor habe ich die o.g. Wechselspannungen gemessen (wie gesagt zeitweise). Was auf der Steuerplatine passiert (Gleichrichtung/ Phasen/ Frequenzen) ist für mich als Laien etwas nebulös, aber Spannungen, Ströme, Widerstände, Kapazitäten und Induktivitäten kann ich messen. wenn man mir sagt an welchen stellen dies zu tun ist.

Gruß

Dirk   

[Jürgen Heiliger]

Uli,

Du hast Recht, die von mir verlinkten Netzteile funktionieren beim TD-320 nicht. (Ich war mal wieder im Irrglauben dass die Netzteile die beim TD-520 funktionieren es auch beim TD-320 tuen, da bei beiden der gleiche Motor drin ist..... dabei baut der 520er seine Wechselspannung selber auf, bzw. generiert sie neu.

Nun aber zu dem Problem von Dirk.....

Der Motor steht direkt in Verbindung zum Netzteil beim 320er, bekommt aus der Schaltung nur seine Steuerspannung für den Start und Stop durch die Abschaltungelektronik.
Ich schicke Dir, Uli, mal das SM des 320er per PN.

[JayKuDo]

Wenn der Motor noch in Ordnung ist, sollte man bei geringerer Spannun und Gleichstrom den Motor weiter drehen können und einen Widerstand oder ein Einrasten spüren. Eventuell muss nur der Phasenschieber (Kondensator) erneuern.

Frage ist, ob der 320er die Geschindigkeitsumschaltung elektronisch macht.

Ich kenne das Gerät nicht!

LG

[dirk777]

Hallo Leute,

die Drehzahlumschaltung erfolgt elektronisch. Der Motor ist elektrisch in Ordnung. Zeitweise liegt an den Terminals zum Motor die ausreichende Wechselspannung an, meistens aber nicht. Ich habe den Motor bei den Versuchen abgezogen. Wenn man den Motor bei vermeindlich ausreichender Spannung wieder ansteckt, bricht die Spannung in 98% der Versuche zusammen, 2% läuft er kräftig los, wie es sein sollte. Auf der Platine sind keine Auffälligkeiten (Risse, Verfärbungen etc.) alle Lötstellen habe ich nachgelötet ohne Veränderung des Verhaltens. Ist die Spannung zusammengebrochen nach dem Anstecken des Motors, kann man den Motor nicht mehr drehen, es ist ein starker Widerstand zu spüren, erst nach Stop lässt sich der Motor wieder leicht drehen. Habe mal an den Bauteilen gewackelt bzw. draufgeklopft, aber dies hat keinerlei Einfluß auf die Spannung gehabt.   

Weiterhin habe ich mal versucht die zu messenden Spannungen entsprechend des Service Manuals für den 320 (andere Platine aber weitgehend gleiche Bauteil und Testpunktbezeichnungen) wiederzufinden, aber abgesehen von der Eingangsspannung des Netzteils messe ich völlig andere Werte.

Gruß

Dirk

[dirk777]

Hallo Leute,

bin jetzt einganzes Stück weiter gekommen mit der Elektronik, brauche aber jemanden mit elektronischem Sachverstand, der mir Hilfestellung leisten kann um falls dies möglich ist, fehlerhafte Bauteile einzukreisen.

Nachdem ich heute den zum Gerät passenden Schaltplan nebst Service-Anleitung bekommen habe, konnte ich Messungen durchführen. Die Ergebnisse dieser Mesungen und die zugehörigen Unterlagen (Meßpunkte, Schaltplan sowie Beschreibung der Steuerung) hänge ich hier dran. Wäre toll wenn mal jemand, der versiert ist drüberschauen und ggf. Verdachte äußern könnte. Da die Anzahl der Anhänge auf 3 begrenzt ist, sind die Meßergebnisse und das Platinenlayout in der nächsten Antwort.

Gruß und Dank

Dirk

[dirk777]

Hier noch die Meßergebnisse und das Platinen Layout:




Vielen Dank für Eure Mühe und Hilfe.

Gruß

Dirk

[gyrator]

Messe doch bitte die Gleichspannung an TP8 und TP11 sowie die Spannung über (also nicht Masse bezogen!) R138 (22Ohm).

Gruß

Thomas

[dirk777]

Hallo Thomas,

die Gleichspannungen zwischen TP8, TP10 und Masse (TP2) sind in der Meßwerttabelle (s.o.) in den Spalten TP8(10) DC aufgeführt. Die Spannung über R138 kann ich erst am späten Nachmittag messen, da ich leider noch ein bischen im Büro hocken muß. Melde mich dann umgehend.

Gruß

Dirk

[dirk777]

Hi,

habe gerade mal die Gleichspannung über R138 gemessen, diese beträgt 2,8 V im Zustand "laufend", d.h. nach drücken des Start-Tasters, ansonsten 0V.

Gruß

Dirk

[dirk777]

Hi,

wollte nur kurz Meldung machen, daß die Steuerung nach aus- und wiedereinlöten aller Bauteile (außer ICs und Schaltern) zwecks Messung wieder einwandfrei funktioniert. Brat mir einer 'nen Storch warum, die Bauteile waren alle i.O.. Der Motor ist nach einer Spezialbehandlung wieder völlig geräuschfrei. Habe mit zuerst mit Feinöl das untere Lager gespült, die Absaugung des versifften Öls kann man gut mit einer Entlötpumpe machen. Dann mit der Entlötpumpe etwas hochwertiges Wälzlagerfett in das Lager gepresst und den Motor 24h laufenlassen.....Alles bestens, mal sehen wie lange das so bleibt, aber ich bin guter Dinge.

Nun ist "nur noch" die Trägerplatte des Tonarms zu ersetzen. Der Preis für das Ersatzteil bei Herrn Kelch schreckt mich nicht ab, aber ich finde die Konstruktion sehr minderwertig. Wenn ich da was dran mache, sollte es für die Ewigkeit sein. Bin gerade am entwickeln von Ersatzbauteilen aus Alu, die statt der Originalträgerplatte montiert werden können, ohne den Arm zerlegen zu müssen. Melde mich ggf. mit Fotos nach Fertigstellung.


Gruß

Dirk