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Reparatur Aiwa XK-S 9000 bei good-old-hifi – Erfahrungsbericht & Bitte um Rat

Begonnen von Schlumpf75, Freitag, 24.Juni.2016 | 09:38:41 Uhr

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Schlumpf75

Guten Morgen.
Nachdem ich lange darüber nachgedacht habe, möchte ich meine Erfahrungen aus dieser Reparatur teilen und diskutieren. Mir geht es um Feedback und auch Hilfe, denn betreffendes Deck ist nun repariert aber äußerlich beschädigt. Ich hoffe, dass vielleicht jemand eine Idee hat, wie man den Mangel beseitigt. Auch interessiert mich Eure Meinung, ob ich einfach Pech hatte, zu viel erwartet habe oder ob es nicht korrekt gelaufen ist.

Begonnen hat es damit, dass ich vor einem Jahr in einer italienischen Kleinanzeige ein Aiwa XK-S 9000 gesehen habe. Dieses Modell wollte ich immer schon haben und es war ,,relativ" günstig zu haben für 500,-. Optisch war es einwandfrei allerdings spielte es keine Kassetten. Es gab einen Kostenvoranschlag einer dortigen Werkstatt: Riemenwechsel für ca. 130,-. Das klang plausibel und ich habe es gekauft. Dank paypal ist so eine Transaktion ein überschaubares Risiko.
Eine Woche später kam es an und war genau wie beschrieben. Ich war happy.
Natürlich wollte ich es reparieren lassen. Bei ,,billigeren" Decks habe ich auch selber schon Riemen gewechselt aber da traute ich mich nicht ran. Bei der Suche im Web bin ich auf good-old-hifi gestoßen. Der Inhaber Herr Kahn hatte früher eine Aiwa-Vertragswerkstatt und machte am Telefon einen kompetenten Eindruck. Einziger Wermutstropfen: ein halbes Jahr Wartezeit. Egal. Das Deck wurde zur Reparatur angemeldet.

Ende April war es dann endlich so weit und es kam die Benachrichtigung, dass die Werkstatt das Gerät entgegennimmt. Da ich so ein wertvolles Gerät nicht verschicken wollte, bin ich persönlich hingefahren. 3 Stunden Fahrt (hin & zurück) waren für mich gerade noch ok. Also habe ich das Deck hingebracht und mich noch ganz nett mit Herrn Kahn unterhalten.

4 Wochen später kam dann die Benachrichtigung, dass das Deck repariert sei und abgeholt werden kann. Es wurde der Riemen gewechselt, der sich wohl aufgelöst hatte und nur noch eine klebrige Masse war. Die Kosten der Reparatur 252,64 Euro. Das war doch etwas mehr als ich erwartet hatte aber da das Gerät in diesem Zustand für Sammler teilweise über 1000,- Wert ist habe ich geschluckt und es akzeptiert.

Am 28.5. bin ich dann los um es abzuholen. Wieder ein netter Plausch mit Herrn Kahn und das Deck kam wurde mir dick in Luftpolsterfolie verpackt übergeben. Jetzt begannen die Probleme. Zu Hause packe ich das Deck aus, lege eine Kassette ein, stecke die Kopfhörer ein und ... nichts zu hören. Die Kassette spielt wieder aber der Kopfhörerausgang tut nichts.

Ich schilderte das Problem per eMail Herrn Kahn und er bot mir an, dass ich das Aiwa noch einmal hinschicke und er sich die Sache anschaut. Genau das wollte ich eigentlich nicht. Ich hatte insgesamt 6 Stunden Fahrt auf mich genommen, um es nicht per Post verschicken zu müssen, nun ließ es sich aber nicht vermeiden.

Die Verpackung ist dabei eigentlich kein Problem. Ich habe schon öfters Geräte aus meiner Sammlung verschickt – auch empfindliche, wie z.B. Plattenspieler und auch schon ins Ausland. Alles ist immer heil angekommen und mit der Verpackung kenne ich mich denke ich gut aus. Aber bei besonders teuren Sachen vertraue ich den Paketdiensten einfach nicht.
Da mir aber die Familie nicht die Zeit lässt mal eben zwei Tage für so etwas hin- und herzufahren musste es nun für das Aiwa so sein.

Das Deck kam heil bei good-old-hifi an und Herr Kahn schrieb mir am 13.06.
,,der AIWA ist bereits wieder auf dem Weg zu Ihnen per Post. Ursache für den nicht funktionierenden
Kopfhörerausgang war ein defektes IC (sitzt vorne auf einer kleinen Platine am KH-Ausgang). Nach
Erneuerung spielte der Kopfhörer sofort wieder. Wir haben Ihnen nur das IC und den Versand berechnet, in Summe (mit Mwst.) 21,42 Euro."


Ich habe mich herzlich bedankt und gespannt auf das Paket gewartet. Das kam einen Tag später und es gab neue Probleme. Ich schrieb noch am selben Tag an good-old-hifi:
,,das Aiwa ist heute wieder angekommen. Voller Freude habe ich es ausgepackt und gleich ausprobiert. Der Kopfhörerausgang gibt nun Töne von sich dafür funktionieren aber Aufnahme und Wiedergabe nicht mehr richtig. Wenn ich ein bereits bespieltes Band einlege, hört man rechts die Musik nur sehr leise und links nur ein dumpfes Murmeln.
Das gleiche Ergebnis erhält man bei einer neuen Aufnahme mit der Hinterbandkontrolle. Auch schlägt die Aussteuerungsanzeige maximal bis zur Hälfte aus, auch wenn man den Rec-Level voll aufdreht. Wenn man den Calibration-Mode aktiviert bekommt man gar keine Anzeige. Allerdings hört man jetzt die Testtöne der Kalibrierung über den Kopfhörerausgang."


Die Antwort kam schnell. Ich sollte das Deck noch einmal einschicken. Gesagt – getan. Das Aiwa ging erneut auf die Reise. Mittlerweile waren die Kosten incl. Versand bei 298,04 Euro.

Am 20.6. kam folgende Diagnose von good-old-hifi:
,,heute traf das Paket ein und wir haben sofort nachgeschaut, was denn da los ist. Des Rätsels Lösung war einfach, aber alles andere als einfach zu finden. Der Hebel, der die Ablaufbremse an den linken Bandteller bei PLAY schiebt, war über den Betätigungshebel übergesprungen und saß nun auf der verkehrten Seite. Dadurch konnten die Köpfe nicht mehr bis ganz ans Band herangeführt werden, was die schlechte Tonqualität bewirkt hat. Dies kann eigentlich nur durch einen sehr harten Schlag gekommen sein - wie das in dem eigentlich sehr gut ausgepolsterten Karton passieren konnte, ist uns schleierhaft. Nun läuft alles wieder einwandfrei und wir haben uns beim Einpacken die größte Mühe gegeben."

Am 22.6. war das Aiwa dann wieder da. Ich packte es freudig aus und sah dass es eine Holzseite beschädigt ist. Die zwei vorderen Ecken des Hochglanzfurniers haben einen Sprung und der Lack ist abgeplatzt.
Ich schrieb an good-old-hifi:
,,das Paket kam heute an. Die gute Nachricht: technisch scheint jetzt alles zu funktionieren. Vielen Dank für die schnelle Hilfe. Allerdings bin ich beim Anblick des Aiwa erschrocken (siehe Bild im Anhang). Natürlich sind es "nur" zwei kaputte Ecken an der Holzseite. Aber wer weiß, was das für den Sammlerwert eines solchen Geräts bedeutet, das vorher fast makellos war, kann meinen Ärger sicher nachvollziehen.
Bilanz der ganzen Aktion: 6 Stunden Autofahrt (2x Niemegk hin und zurück) und 250,- Kosten.
Das Deck funktioniert jetzt wieder, ist aber trotzdem weniger Wert als vorher. Es ist frustrierend.
Fazit: ich werde wohl nie wieder ein Gerät zur Reparatur versenden.
Vielleicht sprechen Sie mal ein ernstes Wort mit Ihrem zuständigen DHL-Boten. So einen Schaden an einem so verpackten Gerät habe ich bisher noch nie gesehen. Und es war nicht Hermes sondern DHL!
Allerdings male ich mir keinerlei Chancen aus, dass die DHL Transportversicherung hier irgendetwas tut.
Es tut mir leid, dass Sie nun meinen ganzen Ärger abbekommen.
Vielen Dank nochmals für Ihre Hilfe."


Die Antwort von good-old-hifi kam am nächsten früh:
,,das ist uns jetzt völlig unverständlich! Die Holzseitenteile waren, bis auf eine winzige kreisrunde Stelle auf der einen Oberseite, völlig unbeschädigt. Der Karton war ausreichend groß und reichlich mit Polstermaterial ausgefüllt. Auch haben wir uns an Ihre Empfehlung gehalten, das Deck mit der Unterseite nach unten in den Karton zu packen. Wie kann dann diese Beschädigung
zustande gekommen sein? War der Karton äußerlich beschädigt?"


Und - nein, der Karton war nicht beschädigt. Da ich noch nicht gelesen habe, dass man so eine Holzseite reparieren kann, war ich wirklich frustriert. Das seltene Aiwa sollte einen besonderen Platz in meiner Anlage bekommen. Nun funktioniert es zwar wieder aber man sieht den Makel.

Dann teilte mir Herr Kahn noch mit, dass er auch solche optischen Reparaturen anbietet:
,,Dazu arbeiten wir mit einem Tischler und einem professionellen Lackierer zusammen. Wenn das Holzfurnier nicht beschädigt ist, genügt ja der Lackierer – abschleifen und neu lackieren - sollte im Preis übersichtlich bleiben. Versenden müssten Sie ja nur die abgebauten (lediglich zwei Schrauben pro Brett) Holzteile - am besten beide zusammen zusenden."

Ich war erleichtert und dachte, dann ist es ja doch noch zu retten. Und beim Versenden der Holzseiten kann nun nicht wirklich viel passieren. Dann kam allerdings die Preisinfo dazu:
,,das Lackieren dürfte so um die 100,- Euro kosten. Vielen Dank."

An der Stelle war für mich Schluss. Wenn ich für eine zu Beginn mit 130,- geschätzte Reparatur eines Kassettendecks am Ende 400,- oder mehr bezahle und das aufgrund von Schäden, die nicht hätten sein müssen (extra deswegen bin ich ja persönlich hingefahren) ist das nicht mehr akzeptabel.

Aber wie zu Beginn gefragt: hatte ich einfach Pech, habe ich zu viel erwartet oder ist es nicht korrekt gelaufen. Was ist Eure Meinung?
Hat jemand eine Idee bezüglich der Holzseite oder Erfahrung mit solchen Reparaturen?
Ich bin für jede Hilfe dankbar.



Baruse

Hallo Schlumpf75,

auch wenn es Dir keine Hilfe ist, kann ich Dir nachfühlen weil ich ähnlich schlechte Erfahrungen mit genannter Firma gemacht habe.
Bei mir begann damit vor über 3 Jahren eine bis heute andauernde Odyssee einer noch immer nicht funktionierenden Tonbandmaschine.
Durch nachweislich schlampige Verpackung durch GOH wurde in meinem Fall die Holzverkleidung jedoch vollständig zerstört
und das darunter befindliche Kunststoffgehäuse bekam einen Riß ab.
Zu allem Überfluß hatten die Helden das Gerät an die falsche Adresse geschickt, sodaß es nochmals einige Male sinnlos durch
die Republik geisterte.

Es mag Geräte geben, mit denen die sich auskennen; Tonband- & Cassettenrecorder scheinen nicht dazu zu gehören.
Aber das kommt dabei raus wenn man sich das nicht eingesteht und den Hals nicht vollbekommt (meine Meinung!).

Viele Grüße
Jörg

hifikauz

Da bei den Nachbarn ja schon fleißig zur Verpackung gepostet wird, stell' doch einfach mal Bilder von den beschädigten Holzseitenteilen hier ein. Dann kann man weiteres sagen.

Ich bringe alle meine Reparatur-Gerätschaften mit dem Pkw zur Werkstatt meines Vertrauens in Karlsruhe (ca. 4 h Fahrtzeit für eine Strecke).
Dort hole ich diese auch wieder ab! Dann klappt der Transport schadenfrei und es gibt auch keine Probleme mit der Reparatur.
Viele Grüße,

Käuzchen

kuni

Muß ich auch mal meinen Senf dazu geben  :flööt:

Ich kenne Armin nur vom Telefon und nur von Ersatzteilbestellungen, die haben immer funktioniert.
Geräte mache ich selber, kann dazu also nichts sagen, wie das bei Armin läuft.

Zudem sei vorsorglich schon mal gesagt, daß ich mit Folgendem keinen in Schutz nehmen will !

(a) Armin ist hier im Forum gesperrt, d.h. er kann zum Sachverhalt nicht Stellung nehmen - zumindest nicht direkt.
Sofern er aber mitliest, sei es ihm frei gestellt per Mail Kontakt aufzunehmen, damit man das hier rein setzen kann.

(b) Die Sperrung hat mWn nicht mit irgendwelchen schlechten Arbeiten, die er durchgeführt hat, zu tun, sondern ganz andere Gründe...tut hier weiter nichts zur Sache.

© Bzgl. Versand und dadurch entstehende Schäden an Geräten habe ich selbst schon "Pferde kotzen gesehen".
Ich habe schon zig fach alles mögliche durch die Welt geschickt und zu 95% ging das immer gut.

In wenigen Fällen gab's ganz offensichtliche Versandschäden, um deren Regulierung sich alle Packetdienste geflissentlich drücken. Versicherter Versand ist daher lediglich eine Garantie, daß es ankommt und ein Schadensausgleich findet mEn nur dann statt, wenn das Paket ganz abhanden kommt. Hatte ich auch mal, da wurde anstandslos reguliert.

Einen Fall hatte ich aber mal, da bin ich schier am Krückstock gegangen. Ein Forenmitglied hatte mir eine Kassettendeck geschickt, ich hatte es wieder flott gemacht und zugegebenermaßen nur die berichteten Defekte nach Rep. gecheckt.
Nach Rückversand stellten sich weitere Defekte heraus. Kann nun sein, daß die bei mir gar nicht vorhanden waren, oder ich hatte sie eben nicht geprüft. Egal, Gerät ging wieder an mich. Erneut alles gerichtet, dieses Mal wirklich alles gecheckt, alles iO, wieder versandt.
Kam an, wieder einige neuen Defekte. So hat das Gerät dann nochmal eine Runde gedreht, bis schlußendlich alles gut war.

Was ich damit sagen will ist:
Es kommen solche Fälle tatsächlich vor, auch wenn optimal verpackt wurde und der Karton keine sichtbaren Beschädigungen aufweist.
Weiß der Geier was da manchmal passiert.....

In diesem Sinne, besinne Dich auf das schöne Gerät und genieße es einfach....
Gruß, Kuni
..............................
http://kuni.bplaced.net/
..............................

Schlumpf75

@hifikauz: deswegen habe ich es ja persönlich hingebracht und abgeholt. Ich wollte es nicht versenden.Eine Familie mit kleinen Kindern erlaubt es aber nicht so ohne weiteres mehrmals ganze Tage für solche Touren zu opfern, was auch nicht geplant war.

Der Schaden ist übrigens auch nicht auf dem Weg von mir zur Werkstatt entstanden, sondern auf dem Rückweg.
(ein Bild habe ich mal versucht hochzuladen)
Da das auch noch zweimal der Fall war - auch der dritte Fehler mit dem ausgehakten Hebel wird von Herrn Kahn auf einen harten Stoß zurückgeführt - ist die Frage, hätte man es verhindern können.

Ich wüsste auch einfach gern, was ich falsch gemacht habe. Ich will gerne aus meinen Fehlern lernen, sofern ich sie verstehe.

hifikauz

Die Zeit für den Transport muss man sich nehmen. Kinder und Frau sollten allerdings zu Hause bleiben.
Ist erfolgreich getestet!
Funktioniert!


Das ist das Schadenbild bei einer unbeschädigten Aussenkartonage und einer 5-lagigen Luftpolsterfolie um das Gerät??

Kein weiterer Kommentar mehr von meiner Seite!



Nimm' die Seitenteile ab und zeige diese einem Schreiner / Tischler und einem Lackierer zwecks Reparaturberatung.


Viele Grüße,

Käuzchen

Matthias M

Liebe Leute,

um das Gerät tut es mir leid. Das kann nichts dafür.

Aber um das Drumrum müssen wir uns schon selber kümmern

Genau, jetzt kommt etwas Klug-Pupserei.

Bei einem Versand ist immer der Versender, also der Auftraggeber dafür verantwortlich, dass er ausreichend verpackt. Kann oder will er das nicht, dann darf er den Versand nicht anbieten. Insbesondere gilt das bei einem gewerblichen Anbieter! Die Versandversicherung ist Vertragspartner des Versenders. Schließlich hat der die Fracht bezahlt und steht als Auftraggeber im Paketschein.
Ich will Armin hier nicht ärgern. Aber wenn er bestätigt hat, das Gerät wäre bei ihm in einwandfreiem und Schad-losen Zustand verpackt und verschickt worden, dann ist dem Empfänger gegenüber nicht das Transportunternehmen, sondern der Versender haftbar. Hier Geld für die Anhübschung der Holzseiten zu verlangen ist leider nicht angemessen ...

Das eine Problem ist, wie immer, die Beweislage. Das zweite Problem ist, sehr häufig, der Unwillen des Verantwortlichen.

Also gibt es Regeln, wie man sich verhält, wenn man ein Paket bekommt (den äußerlichen Zustand des Paketes dokumentieren, vor Zeugen öffnen, Inhalt fotografisch dokumentieren). Und es gibt Regeln, wie man sich im Schadensfalle verhält (schriftliche Mängelrüge, exakte Schadensbeschreibung, Fristsetzung für die Nachbesserung etc.).
Eine ordnungsgemäße Mängelrüge erfolgt übrigens weiterhin per Einschreiben und nicht per Mail. Kein Mail-Provider gewährleistet eine ordnungsgemäße Zustellung.

Natürlich ist das alles uncool. Sich zu ärgern und auf dem Schaden sitzen zu bleiben ist aber auch nicht cool. (Ist "cool" nicht in Wirklichkeit nur ein Synonym für "träge"?)

Für meine Begriffe ist es eine große Dummheit im Versand zu kaufen und zur Reparatur zu versenden. Insbesondere bei Dingen, die mir lieb sind, suche ich einen Weg, und auch bei Dingen, die für das individuelle Verständnis teuer sind, sollte man einen Weg suchen, auf einen Versand zu verzichten.

Ich habe meine Werkstatt "um die Ecke". Wenn der dortige RF-Meister, Herr Berlin, nicht weiter kommt, dann ruft er halt einen Spezialisten (den ich ihm zur Not nenne) an und fragt um Rat oder gibt den Auftrag weiter. Aber dann gibt ER den Auftrag weiter. So kann ich die erfolgte Arbeit noch bei ihm im Laden prüfen und ggf. reklamieren.

Und wenn ich etwas kaufe, dann hole ich ab oder dann bitte ich jemanden für mich abzuholen (danke Sly, danke Sebastian, danke Jürgen ...!). Das kann dauern, bis so etwas bei mir ankommt. Aber es kommt meist heil an.

Natürlich ist es viel cooler, etwas zu bestellen, bedient zu werden, Sachen gebracht zu bekommen (den lokalen Einzelhandel und die Werkstatt-Infrastruktur zu zerstören, Niedrig-Löhne zu fördern ...), den Hintern abgewischt zu kriegen. Ich finde es allerdings persönlich uncool, mich darüber ärgern zu müssen, wenn etwas nicht funktioniert.

Der Standard in dieser Gesellschaft ist seit Jahrzehnten und ist weiterhin (ganz egal was Ebay und die Paketdienste faseln), dass eine private Person ihre Geschäfte persönlich, vor Ort abwickelt. Ist in einem Geschäft ein Profi (Gewerbe-Treiber) involviert, dann hat der gegenüber dem privaten Kunden gesteigerte Sorgfaltspflichten (Garantie und Gewährleistung etc.).
Aber vom geschäftsfähigen Erwachsenen sollte auch erwartet werden dürfen, dass der seine Rechte kennt und einfordert. DAS IST NICHT ALS EIN VORWURF GEGEN EINE HIER TEILNEHMENDE PERSON GEMEINT, sondern als allgemeine Klug-Pupserei.
Zur Not schaut doch mal ins BGB. Das kann man kostenlos im Internet tun. Wer hingegen an Blöd-Zeitung oder Trottel-Fernsehen glaubt, der sollte sich im Geiste auf Schaden vorbereiten.

Zum Thema Versand: Ein HiFi-Gerät ist nicht für den Stückgut-Versand konstruiert. Wer etwas anderes behauptet, der lügt oder hat keine Ahnung und schwafelt nur. Eine "Original-Verpackung" eines HiFi-Gerätes ist ebenfalls nicht für den Stückgut-Versand gedacht. Wer etwas anderes behauptet, der lügt oder hat keine Ahnung und schwafelt nur.
Wenn jemand denkt, "bei mir hat es aber geklappt", dann hat er Glück gehabt: Herzlichen Glückwunsch. Er hat aber nicht das Recht, dieses Glück als Selbstverständlich vorauszusetzen!
Wenn ein Händler einen Versand einer Neuware im Original-Karton anbietet, dann tut er das auf sein Risiko. Schließlich ist er ja gesetzlich haftbar. Und da er Neuware anbietet, besteht zur Not die Möglichkeit der Wandlung (Austausch gegen Ersatz). Aber gibt es auch bei einem privaten Anbieter ein zweites Gerät? Gibt es auch von einem gebraucht-Teil ein zweites Gerät? Aus dem Tun des Otto-Versandes eine Anspruchshaltung für Geschäfte zwischen Privat-Personen abzuleiten, ist nur dumm.
Natürlich will die virtuelle Gemeinde das nicht hören. Da ist man schon in der virtuellen Realität unterwegs und soll sich um so profane Dinge wie Physik, Regeln oder Verantwortung für das eigene Leben kümmern? Ja, soll man! Und wer Euch etwas anderes einredet, der will Euch etwas verkaufen.

In den Versandbedingungen von ILOXX habe ich mal den Satz gefunden, ein Paket müsse so verpackt sein, dass sein Inhalt einen Sturz aus einem Meter Höhe schadlos verkraftet. Nur dann haftet der Paketdienst.
Von den über tausend Paketen, die ich von Verkäufern bekommen habe, war danach nicht eines hinreichen verpackt. Von den tausenden Paketen, die ich privat oder beruflich verpackt habe, war danach kaum eines hinreichend verpackt. Das hat unter anderem halt damit zu tun, DASS HIFI-GERÄTE NICHT FÜR DEN VERSAND KONSTRUIERT SIND! Das hat auch damit zu tun, das die meisten Paketdienste ein ordnungsgemäß verpacktes Gerät, aufgrund des Volumens, gar nicht transportieren würden.
Wer etwas anderes behauptet, der will Euch etwas verkaufen. Fragt den doch mal. ob er bereit ist, für Euren Schaden zu haften ... Ohne Einschränkungen im Kleingedruckten (ich empfehle die Lektüre der Haftungsbedingungen von DHL!)

Tschüß, Matthias
"Den guten Tonabnehmer erkennt man daran, daß er bei einem Auflagegewicht von höchstens zehn Gramm auch bei stärksten Bässen nicht entgleist und nicht klirrt." (Fono Forum 3/53)

Schlumpf75

Zitat von: Matthias M am Samstag, 25.Juni.2016 | 15:12:55 Uhr
Bei einem Versand ist immer der Versender, also der Auftraggeber dafür verantwortlich, dass er ausreichend verpackt. Kann oder will er das nicht, dann darf er den Versand nicht anbieten. Insbesondere gilt das bei einem gewerblichen Anbieter! Die Versandversicherung ist Vertragspartner des Versenders. Schließlich hat der die Fracht bezahlt und steht als Auftraggeber im Paketschein.

So habe ich das noch nicht betrachtet. Allerdings versuche ich solche Dinge immer gütlich zu regeln und habe damit meist gute Erfahrungen gemacht. Vielleicht bin ich auch manchmal träge ...

Zitat von: Matthias M am Samstag, 25.Juni.2016 | 15:12:55 Uhr
Ich habe meine Werkstatt "um die Ecke". Wenn der dortige RF-Meister, Herr Berlin, nicht weiter kommt, dann ruft er halt einen Spezialisten (den ich ihm zur Not nenne) an und fragt um Rat oder gibt den Auftrag weiter. Aber dann gibt ER den Auftrag weiter. So kann ich die erfolgte Arbeit noch bei ihm im Laden prüfen und ggf. reklamieren.

Die einzige Werkstatt, die ich in meiner Nähe gefunden habe sieht sich zur Reparatur solch seltener/teurer Geräte leider nicht in der Lage. Hilfe bekommt man dort nur bei einfacheren Problemen.
Ich wäre dankbar, wenn ich jemand wirklich kompetenten in meiner Nähe hätte.

Zitat von: hifikauz am Samstag, 25.Juni.2016 | 13:46:14 Uhr
Die Zeit für den Transport muss man sich nehmen. Kinder und Frau sollten allerdings zu Hause bleiben.
Ist erfolgreich getestet!
Funktioniert!

Daher habe ich auch zweimal den Weg nach Niemegk auf mich genommen. Natürlich ohne Frau und Kinder.
Die haben aber etwas dagegen, wenn ich damit nicht nur zwei Samstage sondern gleich 4 oder 6 ruiniere.

Schlumpf75

PS: Normalerweise dokumentiere ich bei jedem wertvollen Gerät, das ich kaufe, zur Sicherheit die Verpackung und das Auspacken mit diversen Fotos. Das habe ich natürlich nicht bei meinem eigenen Paket gemacht, dass aus der Werkstatt zurück kam. Vielleicht ein Fehler.

hifikauz

Ist es eigentlich normal, dass ein Gerät nach erfolgter Reparatur noch mehrfach zurück in die Werkstatt muss und dass diese Werkstatt dann ihre "Reklamationen" bezahlt bekommt?
Spätestens, wenn ein Gerät nach einer Reparatur mit einem - vielleicht neuen - Defekt zurückkommt, sollte eine gründliche Kontrolldurchsicht vor der Auslieferung, um den guten Ruf einer Werkstatt zu wahren, oder?

Die Werkstatt meines Vertrauens checkt die Geräte vor der Reparatur komplett durch, spricht den Reparaturumfang ab, und ich bekomme ein perfekt funktionierendes Gerät zurück!
Bei den letzten Reparaturen habe ich immer Revisionen beauftragt. Das ist dann das "All-Inkulsive-Paket" und auch nicht teurer, als das was der Schlumpf in Summe bezahlt hat...
Viele Grüße,

Käuzchen

Schlumpf75

@hifikauz: Danke für Deine Meinung. Diese Gedanken hatte ich auch

Einige Posts aus diesem und anderen Foren haben mich nun doch nochmal nachdenklich gemacht und ich habe mich detektivisch betätigt.
Die Verpackung war noch nicht komplett entsorgt, sondern lag nur neben der Mülltonne. Ich habe sie mir noch einmal genau angeschaut.

Folgende Erkenntnisse (siehe Bilder):
1) Die Luftpolsterfolie war an den Ecken straff verklebt und fühlt sich nicht mehr nach 5 Lagen an. Da war wohl schon zumindest teilweise die Luft raus.
2) Die Zeitungen unten im Paket sind nach mehrfachem Transport und etwas Feuchtigkeit nunmehr platt - im Gegensatz zu den Zeitungen oben. Und nein - das liegt nicht daran, dass ich unten weniger niveauvolles Material verwendet hatte als oben ;-)
3) Der auch etwas weich/feucht gewordene Karton hat an den unteren Ecken deutlich gelitten. Ob durch einen Sturz oder einfach durch das Gewicht ist schwer zu sagen.

Folgende Schlüsse daraus meinerseits:
1) nach der dritten Reparatur (der ausgehakte Hebel) - die scheinbar durch einen Schlag beim vorherigen Transport von der Werkstatt zu mir zurück notwendig wurde - hätte man aufmerksam werden können und die Verpackung nachbessern oder eine Abholung vorschlagen können. Aber das Paket war schon unterwegs.
2) um einen verlustfreien Versand sicherzustellen, hätte ein teilweiser Tausch des Polstermaterials, des Kartons oder ein anderes Anbringen der Luftpolsterfolie an den Geräteecken eventuell diesen Schaden vermieden
3) nach den letzten eMails in der Sache und dem nicht gerade kostengünstigen Angebot zur Nachbesserung entsteht bei mir ein gewisser Eindruck. Im Vergleich mit anderen Werkstatterfahrungen (KFZ, etc.) die ich gemacht habe, scheint es mir in diesem Fall nur um ein möglichst schnelles und rein kaufmännisches Abschließen der Sache zu gehen.

Einige Posts aus diesem und anderen Foren haben mich da noch einmal zum Nachdenken gebracht. So gewinnt man als Werkstatt keine neuen Stammkunden. Natürlich trage ich eine Mitschuld. Ich hätte das Gerät von alleine auch bei der zweiten und dritten Reparatur persönlich hinbringen können. Meine Familie hätte mir irgendwann verziehen.
Der Meinung, dass man hätte alles dokumentieren und juristisch vorgehen sollen, bin ich nicht. Grundsätzlich versuche ich immer alles einvernehmlich zu regeln und habe damit bisher gute Erfahrungen gemacht. Meistens.
Insgesamt finde ich die ganze Sache aber sehr traurig, da ich mich gerade nach Empfehlungen aus der Community für diese Werkstatt entschieden hatte und nun allein gelassen fühle. Man lernt dazu ...

heinzmen

Moin,

also Zeitung ist aus meiner Sicht auch KEIN Verpackungsmaterial. Ich verwende immer Styropor-Flocken. 5-8 lagen Polsterfolie um das Gerät ( aber nicht stramm ) und das eingewickelte Gerät mit viel Flocken in den Karton . Bis lang sind alle Geräte unbeschädigt angekommen.

Ich wollte auch nicht Klug-Pupsen   :_55_:

Gruss Heinzmen
Studer A820, A816, A810 ,B67 , A710, A764, Pult 901 , Pult905
Revox B771 Prototyp und sonstiges Studer-Zeug
und andere schöne Sachen
guckst Du --- www.heinzmen.de