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Membran-Entschmutzer und Sicken-Verkleber gesucht

Begonnen von Matthias M, Sonntag, 18.Oktober.2009 | 16:55:53 Uhr

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Matthias M

Moin, moin,

in der letzten Woche habe ich viele Stunden damit verbracht, einige Dutzend Paare kleinster, kleiner und mittlerer Boxen von Höhle 3 zu meiner exklusiven neuen "Lautsprecherhöhle" zu verbringen.
Da ich die Teile nun schon einmal in der Hand hatte, habe ich eine Schadensaufstellung gemacht, die Chassis die es nötig hatten entsickt, und stehe kurz vor der Sicken-Bestellung.

Dabei stellt sich mir die Frage: "Welchen Schweinderl hättens denn gern?"
Papier- oder Gewebemembran, PP- oder beschichtetes Papier. Kann man für alles den gleichen Kleber verwenden und muß es der sein, den der Sickenlieferant per Microliter zum Apothekerpreis anbietet?
Hauptsächlich habe ich vor, Schaumstoff-Sicken zu verkleben. Gäbe es einen Unterschied für die Kleber-Auswahl, hätte ich Gummi-Sicken zu verabreiten?

Und die zweite Frage: Was würdet Ihr für die Reinigung der Membranen, aber auch der Körbe empfehlen? Abgekratzt habe ich das teils trockene, teils schmierige "Zeugs" mit einem Schnitzmesser - ohne die Membran zu beschädigen! (im Gegensatz zu meinen Fingern) - aber natürlich sind Klebereste übrig, insbesondere von dem "schmierigen Zeugs".

Vielleicht hättet Ihr den einen oder anderen Tipp aus der Praxis für mich, was man nehmen kann?

Tschüß, Matthias
"Den guten Tonabnehmer erkennt man daran, daß er bei einem Auflagegewicht von höchstens zehn Gramm auch bei stärksten Bässen nicht entgleist und nicht klirrt." (Fono Forum 3/53)

ratfink

Hallo, soweit ich weiss ist Weißleim für die Verklebung der Schaumstoffsicken geeignet, aber keinen Express , der bindet zu schnell ab.

Gruss Dieter

nix1euro

Moin  !

Falls Dieter den weissen HOLZleim meint, z. B. von Ponal oder Bindulin, ist dieser m. M. ungeeignet ... wie die Bezeichnung schon lautet.

Benötigt wird als ein PVC- oder Gummikleber, je nach Sickenmaterial lösungsmittelhaltig oder nicht. Keine Ahnung, ob " Fix-o-gum " wat taucht.

Für die klebrigen Reste an den Körben brauchste natürlich einen lösungsmittelhaltigen Reiniger / Entfetter. Sofern eine mechanische Entfernung zusätzlich erforderlich ist, würde ich aber kein Schnitzmesser, sondern ein relativ stumpfes Werkzeug - Stechbeitel, Schraubendreher-mit-Flachklinge oder schmaler Spachtel - nehmen. Ansonsten werden u. U. Lack- bzw. Metallsplitter produziert.

Kann aber mangels praktischer Erfahrung nicht weiterhelfen.

MfG,
n1e

PeZett

#3
Hallo Gemeinde,

ich empfehle in solchen Fällen immer den Gang zum Industrie-Ausrüster.
Dort gibt es eigentl. für jedes Material den geeigneten Kleber.
Es gibt zB Kleber von TEROSON, die speziell für Gummi geeignet sind
(unter anderem Teroson "Terokal 2444").

Schaum- und Gummisicken würde ich nicht unbedingt mit dem gleichen
Kleber bearbeiten, da deren Beständigkeit gegen Lösemittel nicht
gleich ist. In jedem Falle ist ein Kleber mit möglichst Lösemittel-armer
Zusammensetzung anzuraten. Ganz "ohne" wird es aber wohl nicht gehen.

Viel Spass beim Kleben.

Gruß

Peter


edit: ...Klebstoffreste lassen  sich u.U. auch mit Nagellackentferner ablösen. In jedem
Falle muss man aber mechanisch nacharbeiten, da die "Pampe" sofort wieder
geliert und etwas klebrig bleibt. Werkzeuge zum Abschaben: Holzspatel, Rasierklinge,
Dichtungsschaber... ...und immer schön vorsichtig.

Wege entstehen dadurch, dass man sie geht. (F.Kafka)

dirk777

Hallo,

man kann für Gummisicken z.B. "Profilgummi-Kleber" von Teroson aus dem Kfz-Zubehör nehmen......ist aber dem äüßeren Anschein nach mit stinknormalem Pattex-Kontaktkleber identisch! Habe mit Pattex sowohl bei Kfz-Restaurationen als auch bei Reparaturen von Gummisicken beste Erfahrungen gemacht. Schaumsicken habe ich noch nicht verklebt, da ich Sie immer durch Gummisicken ersetzt habe. Es besteht die Möglichkeit, daß das Material der Schaumsicken durch die Lösemittel im Kleber versprödet. Als hervorragender Reiniger, der allerdings mit größter Vorsicht (Arbeitsschutz) zu verwenden ist, kann für die Entfernung von Kleberresten "Dichlormethan" verwendet werden. Dieses organische Lösungsmittel löst sogar alte Bauschaumreste an und müsste im gut sortierten Chemikalienhandel zu bekommen sein.

Gruß

Dirk
Clatronic Uhrenradio v.d.Hul getuned, Medion USB Plattenspieler mit viel Cardas und noch anderes Geraffel

Matthias M

Zitat von: dirk777 am Montag, 19.Oktober.2009 | 13:10:37 Uhr
...allerdings mit größter Vorsicht...

...was soviel bedeuten soll, wie: "löst auch Finger an"!

Also danke bis hier her. Hat denn jemand von den aktiv und den passiv lesenden schon einmal selber Sicken verklebt (jo, den Hinweis von Dirk habe ich verstanden!) und kann berichten, mit welchem Kleber er das gemacht hat?!

Es geht ja nicht nur darum, etwas zu finden, was Gummi oder Schaumstoff auf Metall oder lack klebt, sondern vor allem darum etwas zu finden, das von den physikalischen Eigenschaften her geeignet ist: Der Kleber muß schließlich der stetigen Bewegung der Membran und des ganzen Chassis trotzen, ohne die mechanischen Eigenschaften der Membran allzusehr zu beeinflussen.
Heco scheint beispielsweise früher einen eher zähen Kleister verwendet zu haben während andere Hersteller einen hart trocknenden Kleber eingesetzt haben. Von diversen Sicken-Reperateuren hörte ich in früherer Zeit, auf PP-Membranen könne man sowieso nicht vernünftig kleben, das halte nicht.

Also, wie sieht es mit Euren Erfahrungen aus? Von Pattex einmal abgesehen. :)

Tschüß, Matthias
"Den guten Tonabnehmer erkennt man daran, daß er bei einem Auflagegewicht von höchstens zehn Gramm auch bei stärksten Bässen nicht entgleist und nicht klirrt." (Fono Forum 3/53)

nix1euro

Tiefton-Membranen reinige ich durch Pusten und Abpinseln mit einem superweichen Rasierpinsel mit / ohne gleichzeitigem Absaugen mit Spitzdüse. Oder ick lasset über der Küchenspüle krümeln. In meinem Singlehaushalt meckert klücklicherweise niemand.  raucher01

Dann kannste ooch gleich mit einem 4kg-Chassis " Hanteltraining " machen !

Die feuchtigkeitsbeständigen Membranen inkl. Sicken kann man noch mit einem superfeinen Microfaserlappen nachwischen. DA sieht man erst die widerspenstige Restpatina.