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Verstärker Elektrokompaniet ECI 4 wird sehr heiß

Begonnen von soliol, Dienstag, 15.März.2011 | 14:37:52 Uhr

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soliol

Hallo Kollegen,

vorab: ich bin in diesem Forum ganz neu und mir fällt sehr positiv der persönliche Umgangston auf, freut mich, macht Spaß, lädt ein, mitzumachen!!!

Jetzt zu meinem Problem: Ich habe einen schönen Class A-Verstärker von der High End Marke Elektrokompaniet, TYP ECI 4, bekommen. Mehrere Fehler und auch zt. schon behoben, aber Kopfzerbrechen macht mir die große Hitze der Endstufentransistoren und weiterer Transistoren. Gut, ich weiß, dass Class A-Verstärker den (unschönen) Nebeneffekt haben, dass sie grundsätzlich sehr heiß werden können/müssen. Aber wieviel Grad ist sehr heiß? Ich habe daraufhin mal mit einem Laser-Thermometer alle Hitzequelle gemessen (und notiert) und zwischen den beiden Kanälen deutliche Unterschiede festgestellt. Alle gemessenen Temperaturen liegen über 60°C und die höchsten Temperaturen liegen um 83°C. Nach einer halben Stunde "Warmlaufzeit" gleichen sich einige Hitzequellen an, aber an verscheidenen Punketen bleiben zwischen den beiden Kanälen ca. 20°C Temperaturunterschied.

Jetzt meine Fragen: Sind diese Temperaturen (60° bis 85°C) normal und Bauteil-verträglich bei Class A-Verstärkern? Sind die Temperaturunterschiede zwischen den Transistoren normal oder üblich? Meiner bescheidenen Kenntnis nach riecht das ja ggf. nach einer Ruhestrom-Einstellung. Lieg ich mit meiner Vermutung richtig? Was sind die richtigen Einstellwerte? Kann mich ein erfahrener Reparateur "an die Hand nehmen" und mir die erforderlichen Schritte mundgerecht aufzeigen, dann messe, tue und löte ich dementsprechend und berichte dann und erhalte ggf. die erforderlichen weiteren Schritte genannt? Und vielleicht komme ich so, mit euer Hilfe zum Ziel.

Vorab schon mal danke dafür, dass ihr das hier durchgelesen habt und noch mehr Dank an diejenigen, die sich zutrauen, mir zu helfen.

Gruß, Uli

Jürgen Heiliger

Hallo Uli,

zunächst einmal Herzlich Willkommen hier im Forum...... und nun zu Deinem Problem.
Sehr erfahrene Leute gibt es genügend hier im Forum, auch mit dem Willen einem Neuling zu helfen. Doch manchmal ist es hilfreich ihnen eine gewisse Hilfe angedeien zu lassen. So hilft es ungemein, wenn vorhanden einen Schaltplan des gerätes zur Verfügung zu stellen, wenn vorhanden..... oder detailreiche Bilder aus dem Inneren zeigen zu können, am besten sowohl die Bestückungsseite als auch die Leiterbahnenseite. :zwinker:
Ich selber bin da eher der laie in Sachen Elektronik, möchte aber anmerken auch für einen Class-A verstärker sind diese Temperatur Unterschiede zu groß und ich würde wie Du schon selber vermutest den Ruhestrom neu abgleichen.

Wie dies dann zu machen/bewerkstelligen ist, dazu werden die Fachleute Dir bestimmt gerne zur Seite stehen.

Direkt vorab auch einmal Dir Frage gestellt, welche Messgeräte stehen Dir zur Verfügung und in wie weit ist der Umgang vertraut. Dies ist immer gut zu wissen für den Hilfegebenden.  :-handshake:
Gruß
Jürgen

>.... liebt den guten Ton und die Musik ....<
>.... die HiFi-Classiker und die Information ....<
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Skype: juergen_heiliger

soliol

Hallo Jürgen, hallo Kollegen,

Schaltplan: Ich habe viele Telefonate mit Service-Vertretungen und der Werksvertretung in Stuttgart geführt, Elektrokompaniet gibt keine Schaltbilder Heraus! Auch keine speziellen Ersatzteile! Die wollen den Service ihrer Geräte bei sich im hause lassen (Aber einen Ansprechpartner hab ich noch im Petto, den ich allerdings erst dann ansprechen will, wenn ich ganz konkrete Fragen formulieren kann). Er ist mein letzter Notnagel von der Firma.

Fotos von der Platine kann ich erstellen. Am besten in Abstprache mit einem Helfer, der dann sagt, welchen Bereich er wie abgelichtet haben möchte.

Als Messgerät hab ich momentan nur ein Multimeter zur Verfügung.

Soweit erstmal, Gruß, Uli

PeZett

#3
Hallo Uli,

auch von meiner Seite ein herzliches Hallo hier im Forum.

Laß mich zunächst eine kleine Anmerkung zu deiner Temperaturmessmethode machen. Mit einem Strahlungsthermometer,
wie dem von dir verwendeten, ist es nicht ganz einfach, an engen, schwerzugänglichen Stellen, die zudem asymmetrische
Flächen aufweisen, vergleichende Messungen durchzuführen. Ein Anlegethermometer, dass du direkt auf die Kühlkörper
der Leistungstransistoren setzen kannst, wäre da besser. Desweiteren ist die Wärmeableitung bzw. Durchströmung mit Umgebungsluft
nur dann auf beiden Kanälen gleich, wenn an dieser Stelle die Gerätebaugruppen absolut symmetrisch angeordnet sind.
Steht da aber irgend eine andere Baugruppe für einen Endstufenzweig "im Weg", kann das schon ganz anders aussehen.
Allein aus diesen beiden Gegebenheiten können sich Temperaturunterschiede ergeben.

Nun weis ich erhlich nicht, wieviel Leistung die ECI-4 moblisieren kann, aber für eine Class-A, die ein "bischen was" leistet,
kommen da schnell ein paar °C zusammen. Zum Vergleich: eine Musical Fidelity mit 2 x 30 W Sin. wird "pottheiss", gut und
gerne 60 ° Gehäuse-Oberflächen-Temperatur. (Was zugegeben dem kompakten, gekapselten Aufbau dieses Teiles
geschuldet sein dürfte). Die 60° im Innern würden mich also u.U. nicht wundern. Indes erscheinen mir über 80 ° ein wenig
hoch, solange dir allerdings keine Isoliermaterialien im Innern davon rinnen, sind allenfalls die Kondensatoren
meines Wissen für entsprechende Temperaturen auszulegen. Deren Temp.-Werte sind aber in der Regel aufgedruckt.

Ich würde, wie Jürgen schon anregt, den Ruhestrom mal von kundiger Hand einstellen lassen. Desweiteren empfehle ich, solch einen
Amp. unter keinen Umständen in einem geschlossenen Rack/Regal  oder in einem Schrank zu betreiben. Solche Gerät brauchen einfach "Luft".

Soweit meine Meinung...

Gruss

Peter



PS: ...was war mit den Tips, die du im HF bekommen hattest? Konntest du dem nachgehen?
Wege entstehen dadurch, dass man sie geht. (F.Kafka)

m_ETUS_alem

Hi und willkommen im Forum,

zuerst muß ich Dir sagen, ist es mühsam, fast schwierig dir einen Tip zu geben wo Du daran rumdrehen rumlöten kannst, daß sich die Temparaturdifferenz wieder egalisiert.
Denn zuerst braucht man wie Peter schon sagt als erstes genauere Tempmesswerte.

Dann sollte man die Schaltung und das Layout sehen.

Ich denke auch, daß das Gerät zu jung ist, daß der Ruhestrom einfach durch Alterung  "davongelaufen" ist und durch einfaches nachstellen wieder dauerhaft in Ordnung zu brigen ist ( BTW: Nicht wie schon von jemand geschrieben ist nur ein zu hoch eigestellter Ruhestrom, sondern auch ein zu niedrig eingestellter Ruhestrom, ein Verursacher von Temeraturerhöhungen  und T-Suizid!)

Also zuerst:
1. Was hast Du gemacht daß das Gerät so unterschiedlich warm wird (oder bist du nicht der Erstbesitzer?)
2. Was hast Du bisher gemacht nachdem das Gerät so warm wird ?
3. Hast Du die "echten" Werte für den Ruhestrom ?
4. Hast Du diesen eigentlich "R" gegen "L" gemessen ?....Werte ?
5. Hast Du klangliche Auswirkungen ?
6. Warum geht das Gerät bei Temp >75 Grad nicht in Protect ?  (Schaltung evtl überbrückt??)

Ohne Unterlagen wird es zum "Gestochere" und kann eigentlich nur durch "Captain Zufall" wieder 100% in Ordnung kommen
Also, alle üblichen Verdächtigen die die Unterlagen haben könnten abklappern....Lange Berlin...etc
Oder Du wendest Dich direkt nach Norwegen an den Hersteller und bittest ( nicht forderst) nach den Unterlagen (evtl. kostenpflichtig?)

Normalerweise sind ausländische Firmen "großzügiger" als deutsche Manager ;) und rücken da eher mal was raus.

Grüßle  :_hi_hi_:

Wenn der deutsche Vertrieb die Unterlagen nicht rausrückt / rausrücken will, muß man sich überlegen ob andere Hersteller nicht auch schöne Geräte bauen *grins*


Gewerblich

Frickler

Hi Uli,

ich kann den vorherigen Worten nur beipflichten.

Man kann zwar anhand Bilder der bestückten Endstufenplatine ungefähr sehen welche Poti´s für den Ruhestrom und welche für den Gleichspannungsabgleich (falls vorhanden) sind und wie du es Messen kannst, nur ohne Vergleichswerte ist das Ganze eher ein Ratespiel als das etwas Sinnvolles dabei heraus kommt.

Zwar ist der zu niedrige Ruhestrom nicht direkt Transistorzerstörend - erst wenn die Lautsprecher einen netten Induktionsstrom zurück Liefern - so ist meist doch der Klang nicht der Beste.

Bei den Temperaturunterschieden würd ich auch einfach mal mit der Hand fühlen - falls große Temperaturunterschiede bei den Kühlblechen bestehen wirst du das ja merken - wenn du dir deine Hand verbrennst ist es zu heiß.
Ein Class A Verstärker muß ja schon gut Strom verbrauchen, damit er auch bei der Kennlinie der Transistoren im "möglichst" linearen Bereich arbeitet.

Versuch wenn möglich die Unterlagen zu kriegen, sonst bleibt dir nur eine ungefähre Schätzung - oder lass es wie es ist.

Schönen Gruß

Thomas
Perfekt ist 88
und wenn du 88 hinlegst wird es doppelt unendlich

soliol

Hallo Kollegen,

Mann, das klappt ja! So viele Antworten in so kurzer Zeit!

@Peter: ja, ich weiß, dass mit einem Laser-Thermometer je nach Winkel und Untergrund unterschiedliche Ergebnisse herauskommen. Deshalb haben ich auch tatsächlich jeden Messwert mindestens 5 x verifiziert. Dier Baugruppen/Transistoren, die so auffällig heiß werden, sind im Vergleich zum anderen Kanal sehr symmetrisch aufgebaut, es ist jeweils eine freie Konvektion möglich. Und die temperaturen stellen sich bereits im Leerlauf oder bei minimalen Leistungsabrufen ein.

Ja, die Tipps aus dem HF habe ich versucht, nachzuvollziehen, da mir jedoch aus Ermangelung an Schaltungsunterlagen nicht eindeutig klar ist, wo die entsprechenden Widerstände liegen, war ich mir doch zu unsicher. Deshalb suche ich hier ja weiter und will gerne Fotos machen, sodass ich gemeinsam mit der Unterstützung von euch die entsprechenden Bauteile/Messpunkte finden kann.

So, jetzt klappt das hier nicht mehr, weiterzuschreiben, deshalb werd ich eine weitere Antwort schreiben.

Gruß, Uli




soliol

So, weiter gehts!
@mETUSalem: genaue Temperaturen hab ich. Ich werde ein Foto machen und die Messwerte dort eintragen. Das ist wohl der erste Schritt, um konkreter werden zu können.

zu deinen Fragen: zu 1.) ich habe das Gerät so bekommen (im Tausch). Auch der Vorbesitzer hat keinen Eingriff in das Gerät vorgenommen.
zu 2.) Bisher hab ich nur Kontakte und den Poti gereinigt und die Temperaturen gemessen, aber nichts verändert/verstellt.
zu 3./4.) Nein, ich habe keine Werte für den Ruehstrom und konnte demzufolge auch nicht links gegen rechts vergleichen. Ich weiß nicht einmal, wo ich diese Werte bei dem Verstärker messen muss. Deshalb bitte ich ja hier um eure Hilfe.
zu 5.) Nein, es hat keine klanglichen Auswirkungen.
zu 6.) Die Schutzschaltung wird nicht gebrückt sein, da vorher keiner das Gerät geöffnet hat.

Aber du hast recht, ich werde mal die Schaltplan-Dienste und die Norweger ansprechen, mal sehen, ob ich einen Schaltplan bekomme.
Gruß, Uli

soliol

So, hallo Kollegen,

auf eure Hinweise hin habe ich Schaltplandienste wie Lange und andere angesprochen, sie winken alle ab, Elektrokompaniet hat keiner im Programm. Daraufhin habe ich in bestem Englisch an den norwegischen Hersteller geschrieben und bekam auch promt in bestem Deutsch die Antwort zurück, dass Schaltungsunterlagen nur an autorisierte Werksvertretungen herausgegeben werden und ich solle mich zwecks Ruhestromeinstellung an die Vertretung in Stuttgart wenden. In einem bereits vorher geführten Telefonat mit einer Service-Werkstatt habe ich schon erfahren, dass auch diese Fachwerkstätten die Geräte an die Werksvertretung in Stuttgart schicken. Das halte ich für eine Ruhestrom-Einstellung ganz schön übertrieben aufwändig! Immerhin wiegt die Kiste 20 Kg!

Damit bin ich jetzt also so klug wie zuvor!

Aber ich habe mal ein Foto vom Innenleben des Verstärkers gemacht und die gemessenen Temperaturen dort eingetragen. Jetzt würde ich gerne dieses Foto mal an einen kundigen Kollegen schicken, der beurteilen kann und will, ob die gemessenen Temperaturunterschiede (und die Temperaturen an sich) an den Transistoren kritisch sind. Auf der Basis dieser Einschätzung können dann die weiteren einzuleitenden Schritte abgesprochen werden. Außerdem kann man ja auf diesem Foto schon mal einen Eindruck davon gewinnen, wie der Verstärker konzipiert ist.

Wem kann ich denn dieses Foto mal schicken?

Schönen Tag noch, Gruß, Uli 

Jürgen Heiliger

Hallo Uli,

sende bitte das Foto an mich...... eMail-Adresse siehe bitte Impressum ganz unten in der Forenübersicht. Dann lade ich das Foto auf den Server und mache es hier im Thread sichtbar.
Gruß
Jürgen

>.... liebt den guten Ton und die Musik ....<
>.... die HiFi-Classiker und die Information ....<
Unsere WIKI
Skype: juergen_heiliger

Jürgen Heiliger

Hi Jungs,

und hier das Foto aus Ulis Sorgenkind......
<= Klick mich

Uli du kannst mir die Dateien ruhig im Format Deiner Kamera zusenden auch mit voller Auflösung.
Gruß
Jürgen

>.... liebt den guten Ton und die Musik ....<
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PeZett

#11
Hallo Uli,

edit:  Eines vorweg:
Zitat von: soliol am Dienstag, 15.März.2011 | 23:13:30 Uhr
... Und die temperaturen stellen sich bereits im Leerlauf oder bei minimalen Leistungsabrufen ein.
...

...was aber im "Wesen" des A-Betriebes liegt. Das ist nun mal so.

Wenn ich mir das Foto so ansehe, fällt mir dazu folgendes ein (bzw. auf):

Zunächst eine Frage - ist das eine Kanal-Seite, die wir da zu sehen
bekommen? (edit:  wohl eher nicht. Ist ja kein Gegentakt...)


Die an den kleinen Transen gemessenen Temp. in der Grössenordnung
von 45 °- 50° halte ich für unkritisch - wobei mir ehrlich nicht klar ist,
ob man an solch kleinen Strahlungsoberflächen mit dem Thermometer
überhaupt verlässlich messen kann (aber das hatten wir schon...)
Macht es dir was aus, mir mal den Messgerätetyp anzugeben, mit dem du misst?

Die in der Mitte des Bildes befindlichen Bauteile sehen wie Hochlast-
Shunts aus. Da wird in der Regel reine Wirkleistung verbraten, ergo
sind höhere Temp. dort keine Seltenheit.

Dann misst du an den Leistungstransitoren 41°-47° was mir auch
noch plausibel erscheint.

Wo ich nicht mitkomme, sind die vier unterschiedlichen Temp.
am Winkelblech (42, 72, 48 u. 74°). Es tut mir leid, da nochmal
auf der Messmethode herumreiten zu müssen aber das bekomme
ich bei so einer kleinen Fläche nicht auf die Reihe. Der Winkel
ist aus einem homogenen Material. Wie soll sich im Abstand von wenigen
cm nach einer Weile der Erwärmung ein so grosser
Temp.-Unterschied einstellen, zumal die heizenden Transen
alle in etwa gleich warm zu sein scheinen? (Alle Im Bereich unter 50°)
Sorry aber ich zweifele da etwas an der Messgenauigkeit.

Was ist, wenn du das Blech anfasst?* Einen Unterschied zwischen
42° (ganz links im Bild) und 74° (rechts) würde man mehr
als deutlich fühlen können.

Die aussen am Kühlkörper gemessenen 40-45° scheinen mir indes
wieder normal.


*Das du vorsichtig darin "herumfingern" musst, brauche ich
dir hoffentlich nicht zu sagen (tu es aber trotzdem).



Gruss

Peter
Wege entstehen dadurch, dass man sie geht. (F.Kafka)

PeZett

#12
...ein Nachtrag noch: wenn man ein bischen "surft" findet man viele Hinweise darauf,
dass es vom besagten Hersteller immer mehrere Typen-Revisionen gibt, was die Suche
nach dem richtigen Schaltplan erschwert. Desweiteren fiel mir folgende Diskussion
auf:
http://forum.audiogon.com/cgi-bin/fr.pl?aamps&1221979086&openusid&zzYes_cx&4&5

Daraus zitiere ich folgendes hier mal direkt:
"It turned out to be all fine. According to Electrocompaniet serivce guys, the fan in newer
ECI-4 will not be on until the temp reaches 75 Degree Celsius which rarely happens and that's
why I don't see it on most of the time. Thanks Dschultz and yes, the amp sounds great!"


Ähnliches las ich an anderer Stelle auch - kann also kein Zufall sein.
Wenn man sich auf Ulis Foto ansieht, wo der Temp-Fühler für den Lüfter sitzt, kann man
sich leicht vorstellen, dass der Amp pottheiss werden muss, bevor der "Luftikus" zugeschaltet
wird. Ich meine 75° am Aussenrand vom Kühlkörper, das ist schon was.

Die grossen gemessenen Unterschiede schreibe ich (bis auf bessere Belehrung) dem Messprinzip zu.

Ich nehme mal an , "das Kind schielt nicht - das muss so gucken!" :D

Gruss

P.
Wege entstehen dadurch, dass man sie geht. (F.Kafka)

soliol

Hallo Peter,

vorweg erstmal vielen vielen Dank, dass du dich mit meinem Problem so ausführlich beschäftigst. Und wenn "das Kind tatsächlich so gucken muss und nicht schielt", ja das wäre mir natürlich die liebste Erklärung! Übrigens, du hast es bereits richtig gedeutet, ist auf dem Foto der Endstufenbereich fürt beide Kanäle dargestellt.

Deine Vorbehalte gegenüber den Messergebnissen kann ich so nicht entkräften, ich kann halt nur wieder betonen, dass ich genau aus dem Grund der fragwürdigen Messtechnik alle Messpunkte mehrmals und aus verschiedenen Positionen "angeleuchtet" habe und natürlich habe ich dann auch die für das Messprinzip typische Streuung gesehen, aber die angegebenen Messwerte sind die, die sich auch bei mehrfacher Wiederholung stabil immer wieder ergeben haben, egal, aus welcher Position ich auch messe.

Deshalb bin ich ja so unsicher bezüglich dieser Auffälligkeit. Auch mir erscheint es wenig plausibel, dass beispielweise der Aluwinkel an den Leistungstransen die 2 symmetriesch angeordneten Inseln mit über 70°C hat, während der Rest des Winkels irgendwo bei Mitte 40°C liegt. Und auch hier kommt wiederholgenau immer wieder ein Messwert über 70°C. Du hast recht, eigentlich müsste sich die Temperatur vereinheitlichen.

Das Messgerät selber ist ein Profigerät, das ich mir bei den Elektrotechnikern bei mir in der Firma ausgeliehen habe. Ich werde es in der kommenden Woche nochmals ausleihen und bestimmte Punkte nochmals messen und wenn sich dann wieder dieselben Temperaturunterschiede einstellen, dann... Ratlosigkeit! Auch werde ich bei mir in der Firma mal nach einem Kontaktthermometer forschen.

Und danke für den link aus dem anderen Forum, der ja implizit auch aussagt, dass ich mir vielleicht doch zuviel Sorgen mache.

Ok, Fazit für heute: Ich messe nochmal und berichte dann kommende Woche und versuche derweil, mich zu entspannen.

Gruß, Uli   

PeZett

Hallo Uli,

...durch Wiederholung wird ein im Grundsatz fragwürdiges Verfahren
nicht besser.
Bei diesen Messgeräten solltest du nicht ausser acht lassen, dass
die Strahlungen vom Material abhängig sind. Gute Geräte besitzen
dafür eine Einstellmöglichkeit. Auch wenn es sich bei diesem
Gerät um ein sogen. Profigerät handelt muss ausserdem berücksichtigt
werden, dass diese Geräte in erster Linie für grössere, vor allem
ebene Flächen gedacht sind. Ein kleiner, zerklüfteter Kühlkörper
gehört nicht unbedingt dazu.
Ich bleibe dabei - ein empfindliches Anlegethermometer mit einer
Messspitze würde tauglichere Werte hervorbringen.

Wie auch immer - die recht hohen Temperaturen scheinen wohl dem
Schaltungsprinzip zu entsprechen und wenn der Amp. in der
Lage ist, deutlich mehr als 50 W / Kanal zu mobilisieren, kommt da an
Verlustwärme einiges zusammen.

Gruss

Peter
Wege entstehen dadurch, dass man sie geht. (F.Kafka)

soliol

Hallo Peter, hallo Kollegen,

ich danke Peter für seine beharrlichen Hinweise auf das fragwürdige Messprinzip mit einem Strahlungsthermometer. Diese Beharrlichkeit hat mich doch dazu bewogen, die Messungen mit dem Strahlungsthermometer gänzlich in Frage zu stellen und die Messung erstmal mit dem selben Messgerät zu wiederholen. Wieder messe ich gleiche Werte wiederholgenau, allerdings sind die Ergebnisse derartig unplausibel, dass sie trotz Wiederholbarkeit einfach nicht stimmen können. Beispielsweise 2 nebeneinanderliegende Transistoren: der Eine gemessen 28°C, der Andere gemessen 30°C, der Eine ist anfassbar, Raumtemperatur, der Andere ist pottenheiß! Der Unterschied von gemessenen 2°C kann sich nicht so unterschiedlich darstellen, das belegt wieder die Untauglichkeit des Messprinzips!

Im Laufe der nächsten Tage bekomme ich ein Messgerät mit einem Anlegefühler PT 100, damit werde ich dann hoffentlich genauere und stimmige Messwerte erhalten und erst dann kann ich die Frage zu Temperaturen der Bauteile erneut und qualifiziert stellen. Alle bisherigen Messungen und sich daraus ergebende Fragen sind einfach Quatsch! Aber ich hoffe, diese Erkenntnis ist jetzt nicht nur für mich ein deutliches Aha-Erlebnis, sondern hilft als Information auch anderen Kollegen irgendwann weiter.

Wenn ich neue Messwerte habe, berichte ich.

Bis dahin, Gruß, Uli

Frickler

Hi Uli,

Bitte nimm noch kurz zur Kenntniss, daß die Temperaturfuehler mit Stange doch etwas weniger Temperatur messen.

Die beste Ehrfahrung hab ich mit den kleinen Messperlen am Ende des Messkabels und ein bissel Wärmeleitpaste.

Schönen Gruß
Thomas
Perfekt ist 88
und wenn du 88 hinlegst wird es doppelt unendlich

soliol

Hallo Kollegen, hallo Thomas,

gestern hatte ich schon das neue Messgerät zur Verfügung, der Messtaster hatte zwar eine relativ große Sensorfläche, was die Messung auf kleinen Flächen ungenauer machte. Thomas, deinen Einwand mit den etwas geringeren Temperaturen konnte ich hierbei genau nachvollziehen!

Aber, auch wenn ich jetzt wohl einige Messstellen mit geringeren Temperaturen gemessen habe als sie tatsächlich vorliegen, hab ich wenigstens feststellen können, dass keine Temperaturunterschiede zwischen den Kanälen existieren. Und das hat mich ursprünglich hauptsächlich beunruhigt. Weiterhin hat sich jetzt gezeigt, dass die Punkte mit den Temperaturen über 70°C und über 80°C vorher Messfehler des Strahlungsthermometers waren. Jetzt, mit dem Anlegethermometer gemessen, liegen auch diese Punkte bei schönen 40°C bis 60°C, und ich habe keinen Sorgen mehr!

Daher betrachte ich diesen Thread für mich als abgeschlossen, ich habe ganz viel über Temperaturmesstechnik in der praktischen Anwendung  und über Class A-Verstärker gelernt und bedanke mich darüberhinaus ganz herzlich für die engagierte Unterstützung von euch hier im Forum, durch die ich auf die richtigen Beurteilungspfade geführt wurde.

Bis zum nächsten Thread,

Gruß, Uli

m_ETUS_alem

Na also,

das freut mich für Dich  .,a095 dann steht einem ungetrübten Musikgenuss wohl nichts mehr im Wege :)

Ach ja...und wie war das noch...."Wer misst, misst Misst  :-handshake:


Gewerblich

Frickler

Na denn bin ich auch beruhigt - Ich kann zwar nicht wirklich verstehen, wie man so ein Gerät mit so hohen Temperaturen auslegen muss - aber ich glaub das wird irgendwie auch verlangt - mit besseren Kühlungen könnte das auch ein lange haltendes Gerät werden - aber wer will das schon.

auch ja, da fehlte noch ein Zusatz : wer viel mist mist Mist.

Gruß

thomas
Perfekt ist 88
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