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Sansui SC737 - zu gebrauchen??

Begonnen von Bjoern, Montag, 19.September.2011 | 16:50:55 Uhr

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Bjoern

Hallo,

lang ists her dass ich hier aktiv war, die letzten Monate hatte ich aber mehr mit meinem Auto und dem Mopped zu tun. HiFi stand da etwas hinten an. Nun bin ich aber über ein Sansui SC737 gestolpert. Evtl könnte ich das Gerät, welches sich angeblich in einem top Zustand befindet, günstig bekommen.
Da ich hin und wieder mal Audiokasetten auf dem Flohmi abstaube (zu spottpreisen), ich aber derzeit über kein funktionierendes Kassettendeck verfüge, wäre so ein Gelegenheitskauf vielleicht gar nicht übel...

Um es auf den Punkt zu bringen: Ich bin nicht auf der Suche nach einem Revox-oder-Akai-Hi-End-Deck - ich will höchstens 20-30 € ausgeben...,
So ein Top-loader ist zwar nicht jedermanns Sache, aber irgendwie sind die schoon cool...
Was müsste man denn für ein gutes Gerät hinlegen??

BTW: kann man das Teil auch als "stand-alone-Gerät" betreiben, d. h. ohne es an den Verstärker anzuschließen? Kopfhörerausgang ist doch sicher vorhanden?

MfG
Björn
Sansui 5050, Kenwood TK40L, Sony STR-414L, Marantz SR 5001, Pro-Ject Phono-Box SE, Pro-Ject Debut III, Thorens TD 126 MKIII. m Ortofon MC 20, Lenco L75, MB Quart QL S 20

Jürgen Heiliger

Hallo Björn,



für ein gut erhaltenes Gerät wird Dein Budget schon knapp werden, den zu einem gut erhaltenem Gerät gehören meiner Meinung nach auch in letzter Zeit gewechselte Riemen und so ein Riemensatz kostet dann auch schon 10-15 € die ein VK ersetzt haben will. Dies bitte ich einfach mal zu bedenken.

Klar kannst ein solches Gerät mittels Aktivlautsprechern, am Kopfhörer Ausgang angeschlossen, Stand-Alone  betreiben. So weit ich dies aber erkennen kann hast Du keine Möglichkeit am Sansui die Kopfhörer Lautstärke regeln. Ein kleiner Nachteil.
Gruß
Jürgen

>.... liebt den guten Ton und die Musik ....<
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Bjoern

Schon mal vielen Dank für die Infos. Dass die Riemen kürzlich erneuert wurden wage ich mal zu bezweifeln. Nun gut, dass dürfte wohl bei keinem 15€ Tapedeck der Fall sein. Diese Investition würde ich aber auch zusätzlich noch tätigen. Service-Arbeiten sind nun mal meist grundsätzlich fällig bei solchen Oldtimern.
Die angepriesene "Reel-to-Reel"-Qualität des Prospekts zweifle ich an dieser Stelle auch einfach mal pauschal an, ein Kampfgewicht von 8 Kg lässt aber dennoch auf ein solides und gut verarbeitetes Gerät hoffen (um nicht zu sagen: erwarten).
Aktiv-Lautsprecher wollte ich eigentlich auch nicht dranmachen, ich dachte da nur an einen Kopfhörer...ohne die Lautstärke des Ausgangs verstellen zu können, hmm da müsste ich mir wohl was einfallen lassen. ob ein Kopfhörer mit "Lautstärkeregelung" da Abhilfe verschaffen könnte? Nur wenn die Ausgangsspannung hoch genug  ist oder??

MfG
Björn
Sansui 5050, Kenwood TK40L, Sony STR-414L, Marantz SR 5001, Pro-Ject Phono-Box SE, Pro-Ject Debut III, Thorens TD 126 MKIII. m Ortofon MC 20, Lenco L75, MB Quart QL S 20

kuni

Hi Björn,

Zitat von: Bjoern am Dienstag, 20.September.2011 | 09:22:36 Uhr
Die angepriesene "Reel-to-Reel"-Qualität des Prospekts zweifle ich an dieser Stelle auch einfach mal pauschal an

Es ist mit 14kHz (+/-3dB für Cr) spezifiziert. Damit liegt es mMn weit weg von Bandgeräten.
Man muß da ggf. die Aussage "Reel-to-Reel-Qualität" vlt. auch eher als Werbung verstehen.
Dennoch ist das Teil damit ein - gemessen an seinem Alter - tauglicher Kassettenrekorder.

Zitat von: Bjoern am Dienstag, 20.September.2011 | 09:22:36 Uhr
, ein Kampfgewicht von 8 Kg lässt aber dennoch auf ein solides und gut verarbeitetes Gerät hoffen (um nicht zu sagen: erwarten).

Jepp, dem wird definitiv so sein.

Zitat von: Bjoern am Dienstag, 20.September.2011 | 09:22:36 Uhr
verstellen zu können, hmm da müsste ich mir wohl was einfallen lassen. ob ein Kopfhörer mit "Lautstärkeregelung" da Abhilfe verschaffen könnte?

Einen KH Ausgang hat das Deck ja. KH mit Lautstärkeregelung beinhalten ein Poti, welches den Pegel halt herabsetzt.
Gehen tut das, nur Du bekommst natürlich nicht mehr Pegel aus der Buchse, als diese eben liefert.
D.h. leiser machen geht, lauter als 100% halt nicht.

Zitat von: Bjoern am Dienstag, 20.September.2011 | 09:22:36 Uhr
Nur wenn die Ausgangsspannung hoch genug  ist oder??

Jepp, wobei Du die max. Lautstärke über die Impedanz des KH ein bischen in der Hand hast.
Je niederohmiger der KH, desto lauter und per Lautstärkeregelung am KH dann wieder absenkbar.

Wenn Du übrigens allgemein einen Toplader suchst, dann schau mal bei Akai. Da gab's etliche und die tauchen in der Bucht gerne mal recht billig auf. Vrmtl. natürlich alle servicebedürftig.
Gruß, Kuni
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http://kuni.bplaced.net/
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PeZett

#4
Hallo Bjoern,

...eigentlich ist alles wesentliche zuvor schon geschrieben...    ...eigentlich!

Was Du wissen solltest: Toplader sind (mit einigen wenigen Ausnahmen) primär Geräte der
70er Jahre. Ende der 70er setzten sich mehr und mehr die Frontlader durch.
Daraus kann/darf man schliessen, dass sich deren Schaltungslayout (einschliesslich der
entsprechenden Dolby-Kreise ) noch auf einem Niveau befindet, auf dem in der
Brot&Butter-Klasse keine Wunder zu erwarten sind.
Für gelegentliches, genussvolles Abhören alter Cassettenschätze gibt es
Besseres - auch unterhalb Revox/Nakamichi/Eumig/ASC & Co.
Natürlich gab es hochwertige Toplader, das Sansui SC737 markierte aber nicht unbedingt die
Speerspitze des damals technisch Machbaren.
In dem Kontext ist auch die vollmundige Aussage "Reel-to-Reel-Quality, die Matthias so
anzweifelt, zu sehen - so ganz unwahr ist das damals nicht gewesen. Viele kleine Bandmaschinen
kamen auch nicht über 14-16 kHz hinweg (bei 9,5 cm/s) und bei 4,75 cm/s (was der Cassetten-Geschw. ent-
spricht) lagen sie meist sogar darunter. Bezogen auf den Höhenfrequenzgang (und auf den kam es den
Werbefuzzis  an) ist die Aussage also nicht gelogen.

Desweiteren: 8 kg Lebendgewicht zeigen nur auf, dass damals eben viel Metall und wenig Kunststoff verbaut wurde.
Das Gewicht ist also Klassenstandard, eine hochwertige Verarbeitung sollte man daraus nicht automatisch ableiten
auch wenn das Sansui grundsätzlich schon ok ist.
Immerhin - mit mechanischem Verschleiss am Laufwerk hast Du nicht zu rechnen, eher mit Verharzung und drangvoller
Enge im Innern , wenn es gilt, Gummiriemen auszutauschen. Wobei beim Sansui die Riemen noch ganz gut
zugängl. sind.

Mein Fazit: ...für eingefleischte Fans der Marke ein Tapedeck, dass einem nicht alle Tage über den Weg läuft und das
man "greifen" kann, wenn der Preis stimmt und es nicht auf das letzte Quentchen "Klangtreue" ankommt.
(Mein Sansui SC636 - das kleine Schwesterlein - konnte ich aus der Bucht fischen: es funktioniert, ist Zustand 2 und
hat mich 12 € gekostet... ...nur am Rande erwähnt.)

Beste Grüße

Peter
Wege entstehen dadurch, dass man sie geht. (F.Kafka)

kuni

Vollkommen richtig, was Peter da sagt.
Kenne diese Sansui Toplader zwar nicht, habe aber ein Akai GXC-75D (siehe Thread hier im Forum).
Das dürfte vergleichbar sein. Irre schwer, massiv verarbeitet. Alles diskret, auch das Dolby. LW läßt sich einfach warten.

Klanglich unter'm Strich aber eher das, was man in den 80'ern als tragbaren Kassettenrekorder bekam.
Aus MC's kann man mehr herausholen, auch mit kleinem finanziellen Einsatz.

Ist also (je nach Vorliebe) nett anzuschauen, sicherlich ein Sammlerobjekt, aber zum einigermaßen ernsthaften Musikhören nach heutigen Masstäben nicht wirklich tauglich.

Bezogen auf mein Akai möchte ich sagen, daß klanglich jedes andere Einsteigerdeck der "Frontladergeneration" mindestens gleichwertig ist und die Dinger in der Bucht locker mal für 1€ zu bekommen sind. Kommt halt drauf an, was man möchte und sucht....

Gruß, Kuni
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