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UHER Report für Dummies oder diejenigen, die davon weg kommen wollen

Begonnen von frank1391, Mittwoch, 18.Januar.2012 | 16:43:40 Uhr

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frank1391

Hallo Forenmitglieder,

ich bin gerade dabei eine Auflistung der Fehler zu erstellen, die bei den UHER - Reports auftreten. Sinn ist eine möglichst umfassende Dokumentation mit Hilfestellungen und technischen Unterlagen vorzulegen, die es auch einem Anfänger oder technisch nicht so Versiertem ermöglicht, Fehler an seinem UHER - Report einzukreisen oder gar zu beheben. Es wäre schön, wenn Ihr hier von Euren Erfahrungen berichtet, wenn es geht mit Seriennummer des Reports.
Einige Fehlerbilder sind ja hinlänglich bekannt, die brauchen nicht mehr dokumentiert zu werden, als da sind:
Gummi des Antriebsrades ausgehärtet
Elkos zu alt /defekt
Spannungsversorgung
Motorausfall bei den 4000 / 4000S
Bandteller links bei den ICs
Antriebsriemen
Bandabrieb
Andruckrolle hart
Wippengummis

Vielen Dank für Eure Mühe

Gruß
Frank

Compu-Doc

Eine klasse Idee von Dir!  :drinks:

Ich habe vor 3 Tagen mein UHER Report 4200 hinten aufgemacht und ein dünner, langer Gummiriemen kam zum vorschein; natürlich gerissen.

Ich denke, daß der nichts schweres antreiben wird, evtl. das Bandzählwerk?!?

Bilder vom Innenleben kann ich gerne machen,........wenn gewünscht.  :foto01
En la mesa y en el juego, la educación se ve luego.

frank1391

#2
Hallo Compu-Doc,

Es gibt 2 dünne lange Riemen und einen kürzeren:
Der erste geht vom Motor zur Schwungmasse, der zweite vom Motor zur Umspul - Wippe. Beide sieht man sofort und in Gänze.

Der längste 1,5 mm X 95 mm geht vom Zählwerk zum Antrieb unter dem Batteriefach (mit 4 versenkten Schlitzschrauben befestigt). Mit einigem Geschick und einer Pinzette geht es ohne Ausbau des Antriebsrades.Das ist aber auch kein Akt. Bilder habe ich bereits, danke vielmals. Auf dem Bild siehst Du den Riemen. Das mit dem Riemen ist bei den Reports ständige Praxis.

Gruß
Frank


frank1391

#3
(für die Modelle 4000 - 4xxx L/S)

Man sieht ja häufig Reports mit kreisrunden oder sequenziellen Spuren des Spulenlaufs auf der oberen Abdeckung, meist links. Neben verzogenen Spulen oder ungeraden Tellerachsen (hatte ich auch schon !) ist die Ursache auch oft das Fehlen von Anlaufscheiben. Da Uher bei den Reports ab der IC - Serie produktionsbedingt Probleme mit dem linken Bandteller hatte, mußte der häufig ausgetauscht werden. Wahrscheinlich wurden dann ein oder zwei Scheiben schlichtweg vergessen. Ergebnis: Der Bandteller sitzt tiefer im Gehäuse als der rechte, die Spule kratzt am oberen Bodenblech und der Bandlauf ist unerkannt und minimal schief. Beim Zusammen-/Aufbau eines Reports habe ich folgende Vorgehensweise.

1. Einsetzen des rechten Bandtellers mit den Anlaufscheiben (eine dicke 0,5mm oben, die dünne 0,2mm unterm Seegerring). Teller befestigen, natürlich unter Beachtung des von UHER im SM vorgegebenen Axialspiels (Einstellschraube)
2. Montage eines oberen Bodenbleches mit Kontrolle des Abstandes zwischen diesem und einer aufgelegten und arretierten, neuwertigen (=geraden) Aluspule an mehreren Stellen rundherum
3. Entfernen der Spule und des Bodenbleches.
4. Einsetzen des linken Bandtellers von oben mit 2 (0,5 mm) Anlaufscheiben. Axialspiel mit Schraube einstellen.
5. Das Report auf plane Fläche legen. Eine ca 150 - 200mm lange Machinenwasserwaage (Präzisionswasserwaage) quer auf das Report im glatten Fräßbereich des Gehäuses auflegen. Libellenstand merken
6. Machinenwasserwaage auf beide Bandteller legen.
7. Die Libellenstände durch Unterlegen /Entfernen/Austauschen der Anlaufscheiben am linken Bandteller angleichen. Ergebnis: Die Bandteller laufen auf gleicher Höhe.
8. Linken Bandteller auch mit der unteren Anlaufscheibe einbauen. Axialspiel mit der Riemenscheibe für den Zählwerksriemen unter Zurhilfenahme einer Fühlerlehre einstellen.

Es ist klar, daß jetzt neu eingestellt werden muß, ein anderes Thema. Bei der IC-Serie muß noch der Komparator berücksichtigt werden. "Dat hammer später", Feuerzangenbowle.

s.a.:

http://new-hifi-classic.de/forum/index.php?topic=6582.new#new

Heribert W

#4
Hallo Frank,

Habe z. Zt. auch eine 4200 Stereo als Baustelle hier und komme nicht weiter damit. Deshalb bin ich auf Beschreibungen/Bilder äußerst gespannt resp. interessiert.
Wollte vor einiger Zeit mit dem Elkowechsel beginnen, dabei ist mir aber ein schwarz. Kabel abgerissen und ich weiß nicht, wo es hingehört... Habe zwar das Schaltbild und SM, aber bisher wenig Motivation gehabt, zu suchen.

Zitat"Dat hammer später"
Dä Lehrer hät gesaaht: "Dat kriege mer später" :_yahoo_: Da fällt mir auch noch ein Kanon ein: "Der Frühling liebt das Flötenspiel und auch auf der Posaune" :flööt:

Der kölsche Heribert :__y_e_s:

frank1391

#5
Hallo Heribert,

mach doch mal ein Bild. Das Problem mit dem Kabel lösen wir doch sofort. Köln - Köln, da gehts auch mit telefonieren.

Gruß
Frank

Also ein 4200:
welchen Fehler hatte es denn ursprünglich?
was veranlasst Dich an einen kompletten Elkowechsel zu denken?
Läuft es rein mechanisch gut, spielt es ab, nimmt es auf?

Gib uns doch bitte mehr Infos.

frank1391

Da kriege ich nen Affen !
Da macht man sich die Mühe zu antworten und keine Reaktion

Ich lauf blaugrün an.

Compu-Doc

Salve Frank,

ich reihe mich mal kurz bei den "Nichtantwortern" ein, nachdem ich auf Dein letztes post nach meinem ebenfalls nicht zurückgepostet habe.

Ich wollte mir am WE genug Zeit herausschneiden, um einige gute Bilder von meiner 4200er einzustellen.

Da ich aber seit Fr. grippemäßig übelst.....abhänge, verschiebt sich die Nummer nach vorn.

Seit dem HiFi-Rack-Umbau vor ca. 3 Wochen ist noch kein einziger Ton aus der neuen/alten "STEREO" gekommen und so muß auch das UHER sich gedulden.

Gruß Robert  :drinks:
En la mesa y en el juego, la educación se ve luego.

frank1391

#8
Hallo Robert,
Du warst nicht der Adressat meines kleinen "Wutausbruches" :wallbash !

Ich hab auch u.a. ein 4200 und es mir zu Eigen gemacht jedes Gerät umfangreich zu photographieren, und zwar vor und nach meiner "Behandlung". Daneben führe ich Buch über die Fehler, die Arbeiten zur Behebung und ausgetauschte E-Teile.

Nachdem mir die Behebung mechanischer Fehler bis zum funktionierenden Gleichlauf incl. Motorprobleme keine Probleme mehr macht, versuche ich jetzt eine Auflistung aller häufigen elektrischen Fehler und deren Behebung zu erstellen. Letztlich soll dann eine Übersicht entstehen, die es jedem erlaubt (Voraussetzung E-Teile sind vorhanden) mit möglichst einfachen Mitteln eine Reparatur vorzunehmen. Man kann z.B. die Geschwindigkeit eines Report mit einer definierten Bandlänge ermitteln/einstellen oder mit einem Messgerätepark. Dir werde ich nichts Neues sagen, andere haben schon Probleme beim Öffnen eines Report.

Diese gesammelten Werke werde ich dann für teures Geld und weltweit......... nein Blödsinn, natürlich allen kostenlos zur Verfügung stellen.

Wie Du in anderen Beiträgen hier siehst, sammle ich parallel alle greifbaren Unterlagen und stelle sie ebenso zur Verfügung. Dabei werden auch Bilder aller Serien-Reports sein. Wofgang (cisumgolana), der sich mehr im BMF bewegt und ich glaube alle Modelle besitzt, hat dazu schon eine Menge beigetragen.

Dein Problem mit dem Riemen ist in 15 Minuten gelöst, sofern Du Ersatz hast. Die kannst Du übrigens teuer im Netz kaufen (ca €8,- bis €20,- für 3 Riemen) oder beim Gummiwarenhändler Deines Vertrauens für €3 bis €4,-.
_______________________________________________________________________________________________

Vorgehensweise:

(Das Gerät liegt auf dem Rücken, die Frontplatte weist vom Operateur weg.)

1. Bodenblechschraube lösen. Nimm dazu eine passende Münze (5 Cent), Der Schlitz ist auch für große Schraubenzieher zu breit. Du verhinderst so das Vermurksen des Schlitzes.

Tipp 1: Photographiere die Lötstellen aller Kabelanschlüsse sodaß Du, sollte sich ein Kabel lösen, später die Bruchstelle wiederfindest. Das passiert häufiger, da die Kabelisolierung nach Jahren hart, spröde und brüchig werden kann. Das Gleiche gilt auch beim Ausbau des Batteriekastens s.u.

2. Löse die Schlitzschraube (wenns denn noch eine ist) auf der Hauptplatine.

Tipp 2: Öle mit geringster Ölmenge die Scharniere der Hauptplatine. Das geht sehr gut mit Robbe 5531 (Modellbau, ca € 9,-), ein Sinterlageröl in praktischem Spender, das auch an anderer Stelle im Report verwendet werden kann.

Jetzt kannst Du die Platine hochklappen.

3. Löse die kleine Entzerrerplatine oberhalb des Batteriekasten. Die kleine Schraube links am Gehäuse braucht nur mit 2 Umdrehungen gelöst zu werden. Die Schraube, die auf die Brücke des Antriebsrades geschraubt ist muss entfernt werden. Sie ist durch eine lose (!) Abstandshülse geführt.

Tipp 3: Diese Hülse auch später beim Wiedereinbau mit einer Pinzette halten, damit sie nicht runter fällt.

Jetzt kannst Du die Entzerrerplatine vorsichtig in Richtung Frontplatte wegdrücken. Achtung, nicht zu weit, es droht der Pertinax - Schieber zu brechen.

Tipp 4: Wenn das mal passiert, kann man den in aller Regel mit Sekundenkleber wieder zusammenkleben.

4. Ausbau des Batteriekastens
Die 4 versenkten Schlitzschrauben im Boden des Batteriekasten ausschrauben. Gerade bei den Modellen 400x,4000L+S,4200/4400+4400 ist hier besondere Vorsicht geboten. Unter dem Batteriekasten - aber an ihm befestigt - befindet sich ein Teil der Spannungsversorgung mit 2 oder 3 Kondensatoren und einer Menge Kabel. Hier gilt das oben Gesagte zu Kabelbrüchen. Bei den Reports ab 4000 IC sind diese Bauteile auf einer abgesetzten Platine unterhalb des Batteriekastens. Die Gefahr ist da nicht so groß.

5. Da wir jetzt schon soweit sind bauen wir auch die Brücke des Antriebsrades ab, die lediglich mit zwei Schrauben befestigt ist. Achtung: Die Schrauben sind mit je einer dünnen Kupferscheibe unterlegt. Sie gehen schnell verlustig. Ersatz hat man nur, wenn man ein Schlachtgerät hat. Die Schrauben mit "Kragen" sind ebenso einmalig, aufpassen. Beim späteren Wiedereinbau zuerst die rechte Schraube locker ansetzten und die Brücke etwas bewegen, sodaß sie genau in die richtige Lage, die das Rundloch vorgibt, kommt. Linke Schraube mit Kupferscheibe ansetzen bis das sie auf der Brücke aufliegt, Brücke bewegen bis lagerichtig festziehen.

Tipp 5: Ich nehme für jede Schraube den genau richtigen Schraubenzieher (nicht zu groß, nicht zu klein). So verhindern man das Ausfransen des Schraubenschlitzes. Schraubt man allgemein öfters an Geräten, sollte man sich über kurz oder lang Festhalteschraubenzieher guter Qualität anschaffen. Ich habe zwei davon (Wera 1700 und Belzer 8067); die sind nicht billig, erleichtern die Arbeit aber immens. Damit zieht man die Schrauben natürlich nicht an / fest. Das tu ich grundsätzlich mit dem Schraubenzieherschaft zwischen Daumen und Zeigefinger, die Kraft ist dann bei mir genau richtig.

Brücke und Antriebsrad nach oben abheben. Jetzt hat man viel Platz um den Antriebsriemen auf Zählwerks- und Riemenrad des linken Bandtellers aufzulegen.

Tipp 6: Jetzt Antriebsrad mit Capstan (d.i. der obere Teil der Welle, meist angeraut), mit Isopropanol aus der Apotheke oder Spiritus reinigen, auch den Gummibelag. Harte Verkrustungen mit einem Holzstab entfernen. Ich nehme die für Pediküre aus dem Drogeriemarkt: 5 Stück für € 1,-, eine Seite spitz und eine Seite schräg abgeflacht. Sie sind ideal und halten ewig. In keinem Fall rückt man dem Capstan mit Schmirgel auf die Pelle, allenfalls vorsichtig mit Scheuerpulver und Leinentuch, aber auch da ist vorsichtiges Arbeiten angeraten. Am Ende gut säubern und trocknen. Wenn nötig Sinterlager, in denen das Antriebsrad sitzt, oben und unten reinigen. Die sind bei Gebrauchtgeräten stark verölt, weil der Vorbesitzer zu viel des Guten getan hat, möglicherweise sogar das falsche Öl verwendet hat. Ist dem so, an einer Seite eines Q-Tips die Watte etwa zur Hälfte abziehen, mit Isopropanol tränken und ein- zweimal drehend durch das Sinterlager ziehen. Anschließend mit Robbe 5531 und einem winzigen Tropfen neu ölen.


So, ich habe wesentlich länger gebraucht dies zu schreiben, als die Arbeit selbst erfordert. Also Glück auf !
Gegebenenfalls und wenn gewünscht, kann ich auch Bilder nachliefern.

Gruß
Frank



Compu-Doc

Respekt und nochmal RESPEKT für dieses post :_good_: Da die fuggn Grippe mich nun-fast-völlig lahmgelegt hat, versuche ich-trotzdem-die versprochenen Bilder vom 4200 am Sonntag zu schießen und einzustellen.
So long, good night  :_hi_hi_:
En la mesa y en el juego, la educación se ve luego.

frank1391

#10
Reparatur linker Bandteller ab IC - Serie

Ein immer wieder auftauchendes Problem bei den UHER - Reports ab der IC - Serie ist der unweigerlich fällig werdende Austausch des linken Bandtellers, wenn es nicht bereits geschehen ist. Das liegt daran, daß UHER in dieser Serie Teller mit eingelassenem Eisenringkern verbaut hat. Grund war die Einführung des Bandkomparators bei der IC - Serie, den es auch schon bei der Profiausführung 1000 bzw 1200 gab.

In den Modellreihen 400x / 4000S / 4000L / 4200 und 4400 gab es diese "Eisenteller" nicht. UHER befürchtete wohl ein Verziehen der Teller durch die Zugkräfte des Stahlseiles des Komparators, welches den linken Bandteller umschlingt und abbremst. (Die Stahlseile waren zuletzt mit Kunststoff überzogen; eine weitere Vorsichtsmaßnahme.)

Jetzt haben wir den Salat ! Bild 1 s.u.

Wegen unterschiedlicher Ausdehnung der Materialien Eisen und Kunststoff reißen oder verziehen sich diese Bandteller dennoch nach Jahren, und zwar zu 99 %. Gebrauchte Originalteller werden zu Preisen um € 20,- angeboten. Davon sollte man tunlichst die Finger lassen, da zu erwarten ist, daß auch diese Teller reißen. Die in Kleinserie nach produzierten neu zu erwerbenden Teller haben den Eisenkern nicht mehr und reißen oder brechen daher nicht (eine Langzeitstudie fehlt). Sie bekommt man noch ab ca. € 30,-, aber wie lange noch?

Die linken Bandteller der Vorserie 4000 L / 4200 / 4400  lassen sich nur durch Änderung in die IC - Serie übernehmen. Aber dazu später.

Die gerissenen oder gebrochenen Teller lassen sich, entsprechendes Werkzeug vorausgesetzt, wieder instandsetzen. Warum ist die Reparatur überhaupt nötig ?

Ab einer gewissen Schadensgröße am Teller ("eiern") bekommt man die Gleichlaufschwankungen eines Reports nicht mehr in den Griff. Sie sind fast immer messbar und sehr häufig auch hörbar. Sie lassen sich durch Neujustierung des Komparators nicht beheben.

Forenkollegen beheben dieses Manko durch " Überdrehen " des gerissenen Tellers auf der Drehbank, nachdem er mit Hilfe z.B. einer Schlauchschelle (Bild 0) in Form gebracht und mit Sekundenkleber verklebt wurde.  Die mir bekannten Schlauchschellen erzeugen jedoch an einer bestimmten Stelle punktuellen Druck (dort wo festgeschraubt wird), so daß ein 100 %iger Rundlauf nicht gewährleistet ist. Ich kann mir auch gut vorstellen, daß der so reparierte Teller wieder reißen wird, da die Spannung nicht "raus" ist und sei es nach Jahren. Auch wenn ich mangels geeigneter passgenauer Zwinge auf eine Schlauchschelle zurückgreifen müßte, würde ich in jedem Fall vorher den Eisenring auftrennen.

Ich habe mir also eine Aufnahmezwinge (Bild 2) gedreht (mit Hilfe eines Freundes !), die ich einerseits zur Fixierung des Tellers und andererseits als Presse verwende. Als Fräse (Bild 3) verwende ich eine Kleinbohrmaschine mit 2 - 3 mm Fräser.

Der zu trennende Eisenkern ist innen im Teller an 6 Stellen (Bild 4)zu sehen. Hier setzte ich die Fräse schräg  (ca. 7° ) an mindestens zwei Stellen unmittelbar links und rechts neben der Riss- / Bruchstelle an. Schräg deshalb, um die Lauffläche am unteren Rand des Tellers, die vom Gummi der Umschaltwippe angetrieben wird, nicht zu beschädigen. Die Fräse muß man etwas (ca. 2mm) in den Tellerboden treiben, da der Eisenring so tief sitzt.
Einmal durchtrennt nimmt der Teller häufig jetzt schon fast seine ursprüngliche Form an. Die anfänglich 1,5 mm breiten Risse sind kaum noch zu sehen. Ich verwende keinen Sekunden- sondern Plastikkleber. Der trocknet langsamer, Reste lassen sich mit Spiritus entfernen. Geklebt wird von innen, wenn es denn möglich ist. Jetzt noch in die passgenaue Zwinge und abwarten bis der Kleber getrocknet ist. Das wars.  

Ich habe am Wochenende in einer Art Schnelldurchlauf 9 Teller so bearbeitet. Bei einem Teller, der an 6 Stellen (eben genau dort, wo man den Eisenring sieht) senkrechte Risse bis zur Lauffläche hatte, habe ich mit 1000er wasserfestem Schleifpapier nachgearbeitet. Die übrigen 8 funktionierten sofort so, wie es sein soll.

Der nächste Teller wird messtechnisch (vorher/nachher) unter Die Lupe genommen.

Das wars !

Gruß
Frank


frank1391

#11
Noch ein paar Bilder

frank1391

Nachtrag

Die linken Bandteller der Vorserie 4000L / 4200 / 4400 sind gleich in Größe, Achsenlänge und im Abstand der Seegerring-Nut. Der Unterschied  liegt in der seitlichen Führung des Bandkomparatorseiles (Bild 5). Die IC - Teller haben zwei Kragen zwischen denen das Seil geführt wird. Der 4000 L - Teller hat nur einen Kragen, der auch noch etwas zu hoch für das Seil liegt. Ich kann mir vorstellen, daß man diesen Kragen nur etwas nach unten abdrehen muß. Der obere Kragen ist möglicherweise obsolent, da das Seil relativ starr ist und daneben, auch wenn es entspannt ist, eng geführt wird. Mit dieser Änderung lassen sich alte Teller im IC verwenden.
Allerdings sind bei vielen Geräten die Dreizackaufnahmen weiß, beim IC durchweg schwarz (Bild 6 alle vom 4000L).

Müssen die Teller an der Achse eingespannt werden, so ist eine aufgetrennte Messinghülse (Spannzange) zu empfehlen um die Achse nicht zu schädigen.
Davon werde ich noch berichten.

Gruß
Frank

Compu-Doc

Mensch Frank,
riesengroßen Applaus  :_good_:, unglaublich was Du da in Punkto UHER auf die Beine stellst!

Die eingebundenen Bilder haben mir die Sache erst richtig verdeutlicht. Da meine REPORTs nach wie vor "einlagern", werde ich auch in naher Zukunft nicht an selbigen werkeln, Deine Tipps und Rep.-Anweisungen aber auf jeden Fall archivieren.
......freue mich jetzt schon auf den nächsten Rep.-Knaller.  :drinks:

En la mesa y en el juego, la educación se ve luego.

frank1391

Hallo Compu-Doc

Danke für die Lorbeeren,
aber ich bin da noch an den Anfängen. Die Mechanik, ok, die kriege ich hin, bei der systematischen Suche nach Fehlern in der Elektronik bin ich nach wie vor auf Hilfe angewiesen, sieht man mal von dem wilden Elko - Tausch ab. Der allerdings löst ja bekannterweise 80 % der Elektronik - Fehler.

Schade ist, daß das Forum hier etwas dahinplätschert. Da fehlt der Jürgen als treibende Kraft an allen Ecken und Kanten.

So bin ich daher auch im BMF unterwegs, wo das Echo etwas größer und ist und die Beiträge etwas mehr sind.

Nichts desto trotz versuche ich hier durch meine Erkenntnisse, die ja nur zum Teil auf meinem Mist gewachsen sind, das Forum mit zu tragen. So werden noch einige Dinge, insbesondere was die UHER - Reports und CRs angeht hier zu berichten sein.

Allzu viele Report - Fans scheinen ja hier nicht unterwegs zu sein, sonst kämen zumindest von einigen Fragen zu Problemen, bei deren Hilfe man behilflich sein könnte und selbst dazulernt.

Gruß
Frank


frank1391

#15
Wolfgang (Cisumgolana) weist mich zurecht per Mail darauf hin, daß nicht jeder eine Drehmaschine oder einen Freund mit ebensolcher hat um sich eine Zwinge wie oben gezeigt, herstellen zu können. Diese ist aber auch nicht nötig. Es geht letztlich um die Möglichkeit der Fixierung und um den Eisenring mit ruhiger Hand, einem Dremel / Proxxon und einem kleinen Fräser auftrennen zu können. Das geht sicher auch mit einem Stück Hartfaserplatte , einer PUK - Säge und etwas Schmiergelpapier oder auch sogar mit einer Schraubzwinge (die kleinen von Wolfcraft, in jedem Baumarkt erhältlich). Auch der Bohrständer, so wie ich ihn verwendet habe oder gar eine Fräse ist nicht Voraussetzung. Das geht auch alles "freihändig".
Zieht man nach der Verklebung den Bandteller, so wie oben in Bild 2 gezeigt mit einer Schlauchschelle vorsichtig zusammen, wird dies in den meisten Fällen nicht zu Verformungen des Tellers führen. Bei meinen ersten Tellern bin ich so verfahren. Der handwerklichen Fantasie sind hier keine Grenzen gesetzt.

Als Kleber habe ich Kunststoffkleber aus dem Modellbau verwandt, der erst nach ca. 5 Minuten aushärtet. Im Gegensatz zu mir bekanntem 2-Komponentenkleber ( der wird im BMF - Forum empfohlen, nicht der von mir im oberen Beitrag falscherweise erwähnte Sekundenkleber) gibt es diesen ausreichend dünnflüssig um in die 10tel Millimeter engen Rissfugen eindringen zu können.

Verzichten würde ich in keinem Fall auf das Auftrennen des Eisenringes. Zu offensichtlich ist der vorher/nachher Effekt direkt nach dem Auffräsen. Mit dem von mir verwandten Bohrständer dauert dies eine Minute je Frässtelle. Da ich mindestens zwei Fräsungen pro Teller empfehle, ist ein Teller nach spätestens 15 Minuten (incl. Kaffeetrinken) repariert.

Es fehlt noch der Langzeitversuch, da bin ich aber zuversichtlich. Spätestens, wenn ich mich an den Austausch des Gummibelages auf den Antriebsrädern mache, müßte der sowieso laufen. Da habe ich größere Bedenken.

Die auf dem unteren Bild zu sehenden Risse auf den beiden reparierten Teller sind in natura so stark nicht zu sehen. Da hat das Blitzgerät der Kamera gnadenlos zugeschlagen.

m_ETUS_alem

Schicker Bericht  :_good_:  :_good_:  :_good_:
Gefällt mir richtig gut mit den Bildern.
Ich war leider zu doof, nach der Wende als die 4400 verramscht wurden ein oder zwei zu erstehen....aber man kann nicht alles haben  .,a015

Beim kleben dieser Teller, kannst Du auch MethylenChlorid nehmen und die Spalte damit "verschweißen", als Fixierung beim kleben, wenn man sich sein Werkzeug nicht selbst anfertigen kann, geht auch eine einstellbare Auspuffschelle, die mit einem Kartonstreifen innen etwas "entschärft" werden kann.


Gewerblich

frank1391

#17
Danke m_ETUS_alem,

wenn man mal ins Wiki schaut ist Dichlormethan mit äußerster Vorsicht zu geniessen. Du hast allerdings recht, der beste, spricht haltbarste Kleber ist der, der den Kunststoff anlöst. Der Optik wegen würde ich den aber nur im nicht sichtbaren Teil des Tellers verwenden. Das geht nicht bei allen gerissenen Tellern. Bei manchen ist der Riss nur von oben zu sehen und oben soll er ja wie neu aussehen. Ich habe sogar überlegt, die obere Tellerstruktur mit einer heißen Nadel nach zu modellieren. Das wäre aber dann zu viel des Guten, da die meisten Reports eh Gebrauchsspuren aufweisen. Ich will ja auch nicht päpstlicher als der Papst sein. Und die Risse sind nach der Reparatur in den meisten Fällen eh kaum noch zu sehen. Ich werde da nochmals im Modellbauladen nachhaken. Ich weiß jedoch nicht aus welchem Kunststoff der UHER - Bandteller besteht. Möglicherweise klappt das mit DCM nicht.

Mit Auspuffschellen läßt sich der Druck auf den Teller sicher besser verteilen wenn es nicht die im Krümmerbereich (gabelartig) oder die mit dem gebogenem Rundmaterial sind. Jetzt wo Du das erwähnst fallen mir auch die Schellen aus dem Sanitärbereich, die der Rohrführung mit Abstandshaltern (Gewindestangen zur Dübelbefestigung) dienen. Sie haben an zwei Seiten aussen (!) Schrauben. Die muß man nicht einmal "entschärfen". Idealmass wären 51mm im geschlossenen Zustand, 50mm geht sicher auch. Die Bruchstelle weg von den Schrauben gedreht und schon funktioniert es. Die gibt es in entsprechenden Größen. Den eingelegten Gummi würde ich dann weglassen.

Nach der Wende kamen doch im wesentlichen 4000er auf den Markt. Offensichtlich nicht nur die vom Brocken, die nach Westen lauschten, sondern auch solche mit der Aufschrift "Bund", die dann wohl häufig in Richtung Osten lauschten. Die hat man in den letzten 5 Jahren zuhauf über Verwerterfirmen abgestoßen. Jetzt ziehen die Preise an. Das gilt für alle Reports auch die CRs. Aber für ca. € 20,- bis € 30,-ist ein 4400 (ohne IC) ungetestet (wie man defekte Geräte bei ebay umschreibt) noch immer zu erhaschen, auch ein optisch gut aussehendes. Selten sind die jedenfalls noch nicht und fast immer reparabel. Schaut dann noch ein Kabel hinten raus kann man zuschlagen. Dann ist das Netzteil drin, welches solo kaum unter € 15,- zu ersteigern ist.

Ruft man Dein Firmenprofil auf, versteht man, warum Du bei den Reports nicht zuschlägst: Du hast genug anderes.

Gruß
Frank

m_ETUS_alem

Zitat von: frank1391 am Mittwoch, 04.April.2012 | 20:44:54 Uhr
Danke m_ETUS_alem,

wenn man mal ins Wiki schaut ist Dichlormethan mit äußerster Vorsicht zu geniessen. Du hast allerdings recht, der beste, spricht haltbarste Kleber ist der, der den Kunststoff anlöst. Der Optik wegen würde ich den aber nur im nicht sichtbaren Teil des Tellers verwenden. Das geht nicht bei allen gerissenen Tellern. Bei manchen ist der Riss nur von oben zu sehen und oben soll er ja wie neu aussehen. Ich habe sogar überlegt, die obere Tellerstruktur mit einer heißen Nadel nach zu modellieren. Das wäre aber dann zu viel des Guten, da die meisten Reports eh Gebrauchsspuren aufweisen. Ich will ja auch nicht päpstlicher als der Papst sein. Und die Risse sind nach der Reparatur in den meisten Fällen eh kaum noch zu sehen. Ich werde da nochmals im Modellbauladen nachhaken. Ich weiß jedoch nicht aus welchem Kunststoff der UHER - Bandteller besteht. Möglicherweise klappt das mit DCM nicht.
Das DCM bekommst Du leider nur mit Ausweis im Chemiegroßhandel, da es mit Chloroform verwandt ist.......merkt man auch wenn Du mit arbeitest, den süßlichen Geschmack im Mund ( nein, nicht vom dran schnuppern / trinken).....das Zeug ist extremst flüchtig.

Gerade bei Rissen, die so "verschweißt" werden sollen, daß man danach nichts sieht ist das das Beste......ich habe schon in der Schulzeit meine Pelikanfüller geklebt ohne daß man es sah, Dabei immer von innen arbeiten und es läuft in jede (wirklich jede) Ritze und löst das Kunststoff an.

Zitat.... Aber für ca. € 20,- bis € 30,-ist ein 4400 (ohne IC) ungetestet (wie man defekte Geräte bei ebay umschreibt) noch immer zu erhaschen, auch ein optisch gut aussehendes. Selten sind die jedenfalls noch nicht und fast immer reparabel. Schaut dann noch ein Kabel hinten raus kann man zuschlagen. Dann ist das Netzteil drin, welches solo kaum unter € 15,- zu ersteigern ist.
...ich komme schon noch zu nem 4400IC im WAF-akzeptablen Rahmen (hast mich ja gleich verstanden, welcher Typ.... grins) aber erst kommt jetzt Mopped  :flööt:

Zitat
Ruft man Dein Firmenprofil auf, versteht man, warum Du bei den Reports nicht zuschlägst: Du hast genug anderes.
Du rufst Firmenprofile auf.....du duuuuu  :-handshake:

Nu aber BtT...ich wollte Deinen Bericht nicht zerreisen


Gewerblich

frank1391

#19
Hallo Metusalem,

Deinen Beitrag habe ich als sehr konstruktiv empfunden und werde Deine Tips auch in nächste "Veröffentlichungen" übernehmen.

DCM haltige Kleber gibt es nach wie vor im Modellbau, zumindest werden sie in der Bucht angeboten. Das werde ich in den nächsten Tagen verifizieren.

Ich habe zu meiner Schande überhaupt nicht an andere als die von mir gezeigten Schellen gedacht. An meinem Mopped sind 2 brauchbare dran! Insofen ist Dein Hinweis darauf für alle, die meine auf der Drehmaschine hergestellten Zwinge mangels eigenem "Dreher" oder Freund mit einer solchen nicht nachbauen können, Gold wert. Also nur weiter so.

Gruß
Frank

wolfer

#20
Hallo,

ich lese hier hier:

Zitat von: frank1391 am Mittwoch, 18.Januar.2012 | 16:43:40 Uhr
Hallo Forenmitglieder,

ich bin gerade dabei eine Auflistung der Fehler zu erstellen, die bei den UHER - Reports auftreten. Sinn ist eine möglichst umfassende Dokumentation mit Hilfestellungen und technischen Unterlagen vorzulegen, die es auch einem Anfänger oder technisch nicht so Versiertem ermöglicht, Fehler an seinem UHER - Report einzukreisen oder gar zu beheben. Es wäre schön, wenn Ihr hier von Euren Erfahrungen berichtet, wenn es geht mit Seriennummer des Reports.
Einige Fehlerbilder sind ja hinlänglich bekannt, die brauchen nicht mehr dokumentiert zu werden, als da sind:
Gummi des Antriebsrades ausgehärtet
Elkos zu alt /defekt
Spannungsversorgung
Motorausfall bei den 4000 / 4000S
Bandteller links bei den ICs
Antriebsriemen
Bandabrieb
Andruckrolle hart
Wippengummis

Vielen Dank für Eure Mühe

Gruß
Frank

der besseren Lesbarkeit das Zitat per Quotetags eingefügt
Jürgen


und frage mich verzweifelt, wo ich die o.a. Informationen zu den hinlänglich bekannten Fehlerbildern finden kann.

Ich versuche mich an der Reparatur alter Uher-Report, außerdem an der alter Röhrenradios. Röhren kann ich auf einem RPG Weida W18N testen, mechanisch bin ich besser als "elektrisch", weshalb ich nun nach mäßigem Erfolg bei Röhrenradios mich auch an der Wiederherstellung der legendären Uher Report versuche.

Dazu brauche ich aber noch Unterstützung.

Bisher kenne ich nur die Beschreibung, wie man Riemen wechselt, was ich mir zutraue, dabei gibt es aber den Hinweis, dass man die Riemen teuer in der Bucht oder günstiger bei einer Gummihandlung kaufen könne.

Nur, was sind das für Riemen (Radius, Durchmesser)?

Was tun bei Gleichlaufschwankungen?

Ich habe noch so viele Fragen, aber es macht mir einfach Spaß, mit diesen Präzisionsartikeln der mechanischen Zeit zu arbeiten.


Ich hoffe, hier Hilfe zu finden.


Ich wünsche ALLEN einen ganz tollen Abend.


Wolfer


frank1391

#21
Hallo,

es gibt noch keine Gesamtauflistung aller oder vieler Fehler. Mein damaliges Vorhaben ist auch heute noch in der Anfangsphase. Mit "hinlänglich bekannten Fehlern" waren natürlich die UHER- Freaks angesprochen. Ausser mir gibt es da noch einige.

Wie in Foren üblich werden Fehler, wenn sie auftreten besprochen und behandelt.

Bevor Du beginnst::
Die Unterlagen, wie Servicemanual und BDA sollten bereits vorhanden sein, bzw. ergoogelt werden. (Die meisten habe ich zu den Reports).

Für einige Reparaturen und Einstellarbeiten benötigst Du spezielle Meßgeräte, ohne die Du keinen Schritt weiterkommen kannst. Wichtig sind daneben Justierbänder / Einstellbänder. Bezugsbänder.  Die, die man früher kaufen konnte sind heute meist zu alt oder man bekommt sie erst garnicht.

Für nur eine Reparatur lohnt sich der Aufwand nicht.,da das alles ein Vielfaches eines Report kostet, sieht man mal von den Report Monitoren ab.


Ich empfehle:
Besorg Dir in der Bucht ein 4200 (IC) oder 4400 (IC) mit Mikro (, Band und Netzteil. Verlinke das Angebot vor dem Zuschlag hier ich schaue dann mal drüber und gebe meinen Senf dazu. Das alles zusammen wird Dich wahrscheinlich ca. € 100,- kosten.

Später, wenn die "Gier" gedämpft ist, wirst Du auf Schnäppchen warten und dann vielleicht ein Gerät mit Netzteil zusammen für € 30,- -€ 40,- erhaschen. Dann noch ein 13er Band, ein Mikro, ein DIN Überspielkabel und eine Leerspule und etwas Glück. Dann bist Du bei vielleicht € 70,-.
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Hast Du momentan ein Problem mit einem vorhandenen Report? Dann schildere es hier und wir versuchen zu helfen, was meist auch klappt.

Fragen dazu:
Um welches Gerät geht es? Typenbezeichnung und Seriennummer (SN)
Welche(n) Fehler zeigt es?
Welche Meßgeräte und welches Werkzeug hast  Du?

Helfen werde ich Dir gerne hier im Forum, sofern ich kann. Ich verweise aber auch auf viele Beiträge im Bandmaschinenforum (cisumgolana, Pezett, PSMS, ua), auch solche von mir (frank1391).

Hier im Forum haben wir jedoch etwas mehr Ruhe und besprechen Reparaturen im kleineren Kreis, was gerade für einen Anfänger (nicht negativ, war und bin ich auch) wichtig sein kann.

Ach so: Ich würde mich über die Bekanntgabe Deines Rufnamens sehr freuen. Es fehlen mir auch einige persönliche Angaben zum Alter und zum Wohnort. Mit was hast Du Dich bis dato hobbymäßig befasst?

Gruß
Frank

Zu Deinen ersten Fragen:

Ursprünglich hat UHER zwei Dreikantriemen eingesetzt:  1. vom Motor zur Schwungmasse und 2. vom Motor zur Umspulwippe, 3. einen Rundriemen fürs Zählwerk.

Dreikantriemen gibt es nicht mehr, es geht ebenso gut mit Rundriemen. Ich erwerbe die in Köln bei Gummi Grün für ca 1/3 des ebay-Preises. Ganz billige Angebote sollte man meiden. Die Gummis müssen Zug überstehen nicht Druck, wie bei Dichtungsgummis. Bauhausware scheidet daher aus.

Die Maße der Gummis in obiger Reihenfolge: 75mm x 1,5 (2,0) mm, 40mm x 1,5 (2,0) mm, 95mm x 1,5 mm. Dies gilt für die Modelle 4000 S bis 4400 IC. Zu den 4000, den Monitore und zur 6000 Universal  kann ich ad hoc nichts genaueres sagen.

Gleichlaufschwankungen.
Wenn die Stromversorgung des Motors und der Motor selbst ok sind, sind es meist mechanische Fehler. Häufig ist es das Antriebsrad, dessen Gummibelag verhärtet ist. Neben Gleichlaufschwankungen verursacht diese Verhärtung auch laute Laufgeräusche. Bei den älteren Reports wurden dadurch Dellen in den Gummi des Antriebsrades gedrückt, daß man das Gerät monate- und jahrelang mit nicht ausgerücktem Geschwindigkeitswahlhebel lagerte.
Erwischt man solch ein Gerät hat man voll daneben gegriffen. Es gibt keinen neuen Ersatz. Gebrauchte Antriebsräder, wenn es sie gibt, kosten € 25,- und können ebenso bereits verhärtet sein.

Bei den ICs sind die linken Bandteller oft gerissen. Auch da gibt es kaum Ersatz (Erläuterungen hierzu ja bereits im Beitrag). Es gibt noch weitere Ursachen für Gleichlaufschwankungen.

Die meisten UHER-Freaks haben einige, manchmal sogar viele Geräte und tauschen die E-Teile dann aus. Versuch soviel wie möglich über die Suchfunktion in den Foren oder über Google zu erfahren, der Rest kommt dann wie von selbst.



wolfer

Hallo Frank,

mein Rufname ist Wolfgang, ich bin 62 Jahre, pensionierter Beamter des nichttechnischen Dienstes, vierfacher Opa, wohnhaft in 79189 Bad Krozingen.

Wie gesagt, ich ich versuche mich mit mäßigem Erfolg an der Reparatur von Röhrenradios (ich habe das nicht gelernt!), daneben auch von Telefunken Bajazzos, und weil die Uher Report damals in den 1970ern einer meiner unerfüllten Träume waren, versteife ich mich jetzt, es hobbymäßig mit der Reparatur solcher Geräte zu versuchen. Ganz einfach deshalb, weil es diese Geräte derzeit noch sehr günstig gibt und mich Mechanik (besser sogar die "alte" Technik) einfach fasziniert. Die erscheint mir viel erhaltenswerter, als das heutige elektronische Zeugs!


Multimeter digital und analog vorhanden. Kondensatoren kann ich prüfen, ebenso Widerstände und Dioden sowie erforderliche Spannungen. Lötstation ist vorhanden, auch Feinmechanierwerkzeug habe ich mir zugelegt.

Einen Schaltplan kann ich nur unzureichend bis eher nicht lesen.

Service-Unterlagen versuche ich regelmäßig zu ergoogeln, auch Bedienungsanleitungen. Für die Geräte, um die es mir jeweils geht, ist das immer eine meiner ersten Aktionen. Allerdings, wie gesagt, ich kann die Serviceunterlagen nur bedingt lesen, und Tipps, wo und wie man defekte Teile repariert, findet man darin nicht. Außerdem steht in den Unterlagen, die ich bisher ergoogeln konnte, nicht drin, wys zu tun ist, um an die ggf. defekten Teile zu kommen bzw. wie man diese aus- bzw. einbaut.

In diesem Sinne war Deine Beschreibung, wie man den Riemen des Zählwerks austauscht, für mich unheimlich wertvoll!


Derzeit habe ich Meterware an Treibriemen bestellt, nachdem ich ergoogelte, dass man diese in der erforderlichen Länge "schweißen"  kann. Das wird mein erster Test in dieser Richtung sein, ich werde Dir Bilder schicken, wie ich da vorgegangen bin und ob es klappt!

--

Da ich derzeit an der Terrassenüberdachung einen neuen Dachkähner anbringen muss (Wunsch meiner Angetrauten!), komme ich wohl erst gegen Ende der Woche dazu, Dir weiter zu berichten.



Schon jetzt danke ich Dir für Deine Unterstützung,

ich wünsche Dir einen schönen Abend,


Wolfgang





frank1391

#23
Hallo Wolfgang,

da ist unsere Vita doch ziemlich ähnlich. Bin wie Du 52 geboren und hatte als junger Mann ein Report. Vor ca. 6 Jahren habe ich dann wieder mit diesen Schnuckelchen angefangen und mir durch Lesen in Foren und Hilfe von Forenmitgliedern deren Reparatur beigebracht.

Beruflich war ich bis vor 2 Jahren mit einem Taxibetrieb mit einigen Fahrzeugen selbstständig. Daher auch meine Leidenschaft am Schrauben, heute sind es eben keine Autos und Motorräder mehr. 
Meine Gesundheit hat mich dann beruflich ausgebremst.

Sowohl die Mechanik als auch die Elektrik finden mein Interesse und mittlerweile auch bei Tonbandgeräten anderer Hersteller. Pläne lesen, besser verfolgen, kann ich bei analoger Technik. Alle nötigen Gerätschaften zur Fehlerermittlung und zur Reparatur sind hier.
Von Geräten mit Vielbeinern lasse ich die Finger, aber auch von Röhrentechnik habe ich keine Ahnung, wobei mir ab und an ein altes TB mit eben dieser Technik über den Weg läuft. Klar versuche ich auch diese wieder ans Laufen zu bringen. Mit fachlicher Hilfe geht da immer was.

Was ich fast nicht mache ist (ich hoffe, ich werde nicht gesteinigt) mit Tonbandgeräten arbeiten, sprich Aufnehmen und Hören.

Also machs so wie empfohlen und wir kriegens ans Laufen.

Gruß
Frank

Jürgen Heiliger

Hallo Wolfgang,

zuerst einmal viele Grüße nach Badenweiler 4 und Dir ein herzlich Willkommen hier im Forum.

Als Anfang 60er gehöre ich in dieser Runde zu den etwas jüngeren, gelernt habe ich aber auch nichts mit der Elektronik, bin eher der gelernte Maler und Tapezierer.

Und wenn ich dies lernen konnte, dann können dies auch andere.
Bei mir sind es zwar eher die etwas größeren Bandmaschinen und Studiogeräte, welches meinen Großen Pratzen näher kommt...... Und eher nicht nur das Reparieren sondern noch eher das Beschäftigen mit Neuaufnahmen und Einmessen der Band-Geräte.

Gruß
Jürgen

>.... liebt den guten Ton und die Musik ....<
>.... die HiFi-Classiker und die Information ....<
Unsere WIKI
Skype: juergen_heiliger

frank1391

Jürgen, Du hast vergessen zu erwähnen, daß Du wesentlich älter als ich aussehe :_yahoo_:

Gruß nach Rheinbach
Frank

wolfer

Hallo Frank,

ich besitze bis jetzt


zwei Uher 4400
ein Uher 4000S
ein Uher 4000l

Ein Uher 4400 ist laut Vorbesitzer (Mann in unserem jungen Alter) nur wenig gelaufen und voll funktionsfähig. Gerät sieht wirklich gut aus, es läuft auch, aber jaulend und die Umspulfunktion ist auch nicht mehr in Ordnung (bleibt stehen).

Das zweite Uher 4400 hat äußerlich bedeutend mehr Gebrauchsspuren, außerdem ist das Lautstärke-Poti fest. Ich denke nicht, dass ich das Poti wieder gängig machen kann, aber ich habe ja und werde weiter Ersatzgeräte kaufen. Wie Du richtig erkennst, ich habe mir vorgenommen, erst einmal das schlechtere 4400 zu reparieren. Das ist mir, zu Lernzwecken, wichtig, es zählt der Spaß am Basteln, das gleichzeitige Lernen und natürlich auch das Erfolgserlebnis am Ende, auch wenn sich das monetär nicht rechnet!

Das ist auch bei meinen Telefunken Bajazzos der Fall. Davon verkaufe ich aus Platzgründen hin und wieder ein Gerät, ebenso Röhrenradios, wenn man dann aber den vom mir betriebenen Aufwand berechnet, dann habe ich garantiert keine 5 Euro Stundenlohn, manchmal verdiene ich dabei gar nichts oder der Stundenlohn liegt im Cent-Bereich. Aber mit dem Hobby reich werden, ist auch nicht mein Ziel.

Bilder von diesem Uher 4400 lade ich noch hoch.

Dort habe ich auch die Probleme beschrieben, vor denen ich momentan stehe.

Danke schon jetzt für Deine Hilfe.

Ach, da fällt mir noch ein, das Gerät wurde vom Vorbesitzer als defekt verkauft, weil es beim Einschalten keine Funktion zeigte. Das lag aber am defekten Netzladegerät Z124. Dort fehlen die Kontakte beim Wahlschalter für die Eingangsspannung. Ein Spassmacher hat den Schalter (ohne Kontakte) mit Kleber wieder befestigt.

Den ausgebrochenen Spannungswahlschalter werde ich wohl nicht wieder reparieren können, aber ich plane, die Eingangsspannung auf 220/240 Volt festzulöten. Dazu brauche ich aber den Schaltplan des Z124.

Hast Du den zufällig?

Ich wünsche Dir noch einen schönen Abend,


Wolfgang


PS: Ich kann hier leider nur drei Bilder hochladen.

Jürgen Heiliger

Zitat von: wolfer am Donnerstag, 23.Oktober.2014 | 17:46:45 Uhr
PS: Ich kann hier leider nur drei Bilder hochladen.

Hallo Wolfgang,

oder aber diesen Weg.....
http://new-hifi-classic.de/forum/index.php?topic=478.0
wählen, dann gibt es fast keinerlei Begrenzungen in Menge und Größe...... vor allem ist deren Position dann frei wählbar.

Gruß
Jürgen

>.... liebt den guten Ton und die Musik ....<
>.... die HiFi-Classiker und die Information ....<
Unsere WIKI
Skype: juergen_heiliger

wolfer

Netzwahlschalter am Netzteil Z 124 defekt:

Hallo Frank,

den Schaltplan zum Netzteil Z124 habe ich gestern noch ergoogelt.

Wie gesagt, war der Drehschalter zur Einstellung der Netzspannung (110 oder 220 Volt) defekt, die Kontakte am Drehschalter waren nicht mehr vorhanden, der Schalter ausgebrochen!

Ich habe das Netzteil jetzt auf 220 Volt verlötet!

Dazu war es nur notwendig, im Netzteil eine Brücke von 2 auf 3 einzulöten, im Plan zwischen Grün und Blau. In diesem Fall waren bei mir die Farben der Kabel zutreffend. Ob das wirklich bei allen Netzteilen Z124 der Fall, kann ich nicht sagen. Zu beachten ist auch, dass es noch ein Netzteil mit der Bezeichnung Z124 A1 gibt, bei welchem ganz andere Kabelfarben möglich sind. Nach Schaltbild des Z124 A1 wäre bei dem gleichen Schadensbild ebenfalls nur eine Brücke zwischen 2 und 3 einzulöten.

Ach ja, die Farbangaben rot und gelb waren bei mir vertauscht, was aber unerheblich ist, da es sich dabei um die Weiterleitung der Eingangsspannung an den Trafo handelt. Da man den Netzstecker ja so oder so in die Steckdose stecken kann, ist es egal, wo die Phase und wo Null liegen, auf gelb oder rot. Das weiß man nie!

Die danach gemessene Ausgangsspannung am Netzteil ist 6,6 Volt Gleichstrom, eindeutig in dem Bereich, den das Uher Report verträgt. Das Netzteil ist jetzt noch einige Stunden im Dauertest, dann wird es regulär eingesetzt.


Achtung:
Wer das nachmachen will, tut dies auf eigene Gefahr!



Gruß


Wolfgang

frank1391

#29
Hallo Wolfgang,

ich bin erkältet, daher erst nach Tagen und der Reihe nach:

Die Geschwindigkeitsprobleme am ersten 4400 werden höchstwahrscheinlich durch einen defekten Umschalter unterhalb des Batteriekastens verursacht. Da ist die Vernietung defekt, die man mit 2mm Schrauben wieder reparieren kann. Das erklärt auch Deine "Fundstücke".Da muß aber eine Isolation zwischen die Zungen und dem Winkel, sonst gibts Kurzschluß. Den Batteriekasten kann man nach Entfernen von 4 Schrauben im Kastenboden nach oben abheben.
Der Schalter ist hier gut zu sehen:

http://new-hifi-classic.de/forum/index.php?topic=6578.msg151422#msg151422


Beim Einbau des Riemens bitte die schnelle Vorlauftaste betätigen. Die Wippe hebt dann genügend vom unteren Rand des rechten Bandtellers ab.

Es gibt noch einige Netzteile die passen würden. 880,114,124,124A,124A1 und 125 und weitere.

Die neuere Version Z124 A1 ist  eie abgespeckte Version des Z124A.
Ersterem fehlt die Ladekontrolllampe und man hat sich die unterschiedlich areitende Ladeschaltung für Pb oder NC - Akkus gespart. Eine Abschaltung des NT bei PB-Ladung erfolgt jetzt nicht mehr.  Das Netzteil Z124 A1ist jetzt auf NC-Akkus optimiert.

Ungewöhnlich mit den defekten Kontakten im Spannungsumschalter des NT. Wenn du den auf 220 Volt  festsetzt  ist das eine, aber keine gute Lösung. Schau langfristig nach einem billigen Ersatz in der Bucht., ggf nur für den Schalter. Ich halte mir das aber mal im Hinterstübchen, wahrscheinlich kann ich Dir damit helfen.

Ich sagte ja, daß wohl kaum jemand mehr Pläne zu UHER - Geräten hat als einige wenige Sammler, zu denen auch ich gehöre.

Die Farben der Kabel und Litzen haben sich häufig geändert. Danach darfst Du nie gehen.

Um später mal das Gerät richtig einzustellen, muß eine Spannung von 6  Volt gemessen am isolierten +pol des Batteriekasten anliegen. Siehe das Servicemanual.

Festsitzendes Poti? Mir noch nicht untergegommen. Auch da werde ich mal nachschauen.

Vielleicht habe ich mal was röhrenmäßiges zu reparieren.


Gruß
Frank


frank1391

#30
Hallo Wolfgang,

Deine Fragen, die mich per email erreichen sollten wir hier diskutieren.
Vorab eines:

Ein festsitzendes Lautstärkepoti beim UHER Report ist mir noch nicht untergekommen. Aber es gibt ja nichts, was es nicht gibt. Vielleicht hat der Vorbesitzer großzügig Salatöl eingesetzt.

Eigentlich sind die Kabellängen an allen Einstellreglern lang genug. Man kann die Potianschlüsse ablöten ohne die Wachsschnur des Kabelbaums  zu trennen, was ich eh vermeide. In keinem Fall würde ich Kabel so wie Du es vorhast, durchtrennen, sondern immer ablöten.

Viele Fotos und Notizen erleichtern den Zusammenbau.

Wenn schon ein Regler getauscht werden muß, entfernt man sinnvollerweise zuerst das Gestänge der Entzerrerplatine. Den Seegering dort entferne ich mit einem kleinen Schraubenzieher und mit einer kleinen Spitzzange drücke ich ihn am Ende der Arbeit wieder in die Nut. Die Überwurfmuttern unter der Frontplatine noch lösen und schon kann man die/den Regler nach hinten rausschieben. Mit einer spitzen Lötkolbenspitze kommt man an alles dran. Deinen festsitzenden Regler hätte ich zuerst mal eine Zeit  in Isoprop gelegt und dann vorsichtig gangbar gemacht. Mit einigem Geschick geht das sogar ohne Auslöten, indem man ein geeignetes Gefäß unterstellt in das man den ausgeschraubten Regler noch an den Kabeln hängend ins Iso-Bad hängt.

Einen Regler zerlegen habe ich noch nie müssen. Der Lautstärkerregler ist doch vollständig vernietet, oder? Nur der Pegelregler II hat m.W. (gerade keines offen)einen Seegerring. Du schreibst von nötigem Kleinwerkzeug, was ich nicht verstehe.

Und wie gesagt: Ein Bild hier ist manchmal besser als 1000 Worte.

Noch etwas zu den Anzeigeinstrumenten: Über die Jahre fallen bei vielen Reports vom Ur-4000 bis zu den ICs die Drehspulinstrumente aus, meist deshalb, weil die Verklebung der Magnete nicht mehr hält. Ein Stoß kann das beschleunigen ist aber nicht Ursache. Die Instrumente zu reparieren erfordert Kleinwerkzeug, eine sehr ruhige Hand und Sekundenkleber.  Klappt nicht immer.

Gruß
Frank

frank1391

#31
Hallo Wolfgang, jetzt wird es (fast zu) kompliziert für mich.

Ich bitte Dich eindringlich, die defekten 4400 (IC?, SN angeben) hintereinander in jeweils einem eigenen Beitrag hier und nur hier im Forum strukturiert zu besprechen.  Ich lese jetzt z. Bsp. zum ersten(!) Mal in Deiner email, daß das Gerät von Anfang an nicht lief. In Deinen Beiträgen hier finde ich nichts anderslautendes, obwohl Du das in Deiner Mail so behauptest. Im Gegenteil, es lief nach Deiner Aussage nur deshalb nicht, weil der Spannungswähler am NT defekt war. Der Umkehrschluß ist doch eindeutig, oder?

Der Bilderupload im Forum ist zugegeben kompliziert, er funktioniert aber. Lies Dir bitte den entsprechenden Beitrag durch! Die Bilder zum reparierten Schalter haben nicht genügend Tiefenschärfe. Ich kann nicht sehen, ob die Kabel an der richtigen Stelle sind, auch nicht ob Du meinen Rat der sorgfältigen Isolierung der Schalter gegeneinander beherzigt hast.

Du hast doch den Plan, da sind doch alle Spannungen aufgeführt. Miss die doch erstmal nach, beginnend bei der Stromversorgung. Die Platine, die Du erwähnst, ist die für die Spanungsstabilisierung, nicht die für die Motorsteuerung. Hast Du die Elkos und den Tantal darauf geprüft?

Was mißt Du an den beiden von oben sichtbaren Lötpunkten am Batteriekasten, wenn das Gerät auf Aufnahme und Play steht?

Noch was, erst jetzt schreibst Du von einer 4400IC, in Deinem Beitrag unten waren es noch 4400, zwei völlig andere Modelle!  Das hätte ich zwar am
Schalterpaket erkennen können, aber ich schlafe ja nicht in oder mit den Reports. ;0008
Gruß
Frank

wolfer

Hallo Frank,

ich verstehe, dass Dich das verwirrt!

Ich habe momentan drei Uher Report 4400 und ein Uher Report 4400 IC. Derzeit bastle ich mehr oder weniger gleichzeitig an allen Geräten, denn volle Funktion hat wohl voraussichtlich nur mein zweites 4400 IC, das voraussichtlich morgen geliefert wird.

---

Die folgenden Bilder und Fragen betreffen mein Report 4400IC, SN 1944 20856.


Nachdem die bestellten Schrauben (M2-Schrauben 1,4 cm), Unterlegscheiben und Muttern eintrafen, habe ich mich sofort daran gemacht, den losen Schalter zu richten. Dabei handelt es sich um den im Bild 1 um den mit GELB beschriebenen Schalter im Bildhintergrund, beschrieben mit ,,L". Hier waren die Nieten geplatzt, der Schalter hing lose und war somit ohne Funktion.

Irgendwo meine ich gelesen zu haben, dass damit dem Motor mehr ,,Saft" zugeführt wird, da es sich beim Umspulen um Schwerarbeit handelt.

Dabei habe ich auch festgestellt, dass am losen Schalter ein Lötanschluss sich extrem leicht bewegen lässt, dementsprechend ist er auch gebrochen, weshalb ich eine Brücke einlöten musste (braunes Kabel = Brücke über den Schalter, verlötet mit dem schwarzen Kabel, das normal an die abgebrochene Lötstelle kommt.). Schaltfunktion ist gegeben, wie im Bild gezeigt. Die Kabel sind richtig angelötet, das habe ich vorher skizziert. Auch die Isolierung der Schalter gegeneinander ist erfolgt, wenn auch nur mit Tesa.



Mit großer Erwartung ein Netzteil angeschlossen, Playtaste gedrückt. Nichts.

Das war zwar enttäuschend, aber real habe ich genau das erwartet, denn nur der linke Schalter (über die Umspultasten betätigt) war lose, der andere (Playtaste) fest. Auch damals hat sich nichts getan, wenn Play gedrückt wurde. Ich war mir aber nicht ganz sicher, ob es nicht doch mit dem losen Schalter zu tun hatte.

Allerdings musste auch dieser Play-Schalter ausgebaut werden, da beide sich an derselben Halterung befinden. Ohne den Play-Schalter von der Halterung zu lösen, war der Umspulschalter dort nicht anzuschrauben. Durch den Ausbau waren auch die Nieten des Play-Schalters hin, der nun ebenfalls mit der Halterung verschraubt ist.

Einzig am gelben Kabel am Play-Schalter kann ich 6,8 Volt Minus messen (Plus-Spannung liegt am Chassis, wie ich entdecken durfte). Wird die Playtaste gedrückt, sinkt die anzeigte Spannung auf 0,6 Volt ab. Dahinter frisst also irgendwas den Strom, ohne dass sich am Motor etwas tut.

--

Ich vermute den Fehler aber nicht im Motor, dort kommt keine Spannung an!), sondern eher in der Motorsteuerung oder einem Fehler in der Spannungsversorgung.




Die weniger schönen Lötstellen deuten auch darauf hin, dass hier an der Spannungsstabilisierung wohl schon einmal gebastelt wurde.

--

Da ich morgen, spätestens am  Montag, ein ! angeblich! funktionierendes 4400IC mit Schaltplan erhalte, werde ich mich dann auf die Suche nach dem Fehler machen.

Ich berichte weiter, erst einmal nur zu diesem 4400IC.

--

Zu den Elkos:

Ich derzeit nur Elkos mit 2200 uF statt der geforderten 2000 uF. Das ist sicher kein Problem, schlimmer ist, dass meine Ersatzelkos größere Durchmesser aufweisen, also breiter sind und damit nicht passen.

Ich werde die Elkos der Spannungsstabilisierung aber nach einseitigem Ablöten ausmessen und dann berichten. Ebenso beim Tantalkondensator.


Die anderen 4400 ohne IC kommen später an die Reihe.




Ich freue mich auf Deine Antwort und sage schon jetzt:


DANKE.


Wolfgang

wolfer

#33
Hallo Frank,

ich muss was nachberichten (Report 4400IC, SN 1944 20856.)

Das sind die Anschlüsse an den Schalter aus Deiner Antwort:

http://new-hifi-classic.de/forum/index.php?topic=6578.msg151422#msg151422

Bilder 1 bis 3, leider ist  Bild 1 unscharf, zeigen den Zustand, als ich den ausgenieteten Schalter fand. Diesen Zustand habe ich natürlich auch wieder hergestellt! Wenn es schon falsch verdrahtet war, habe ich das nach der Dokumentation selbstverständlich nachgemacht!

Man kann auf jeden Fall unabhängig von den Farben der Kabel eine andere Verdrahtungfeststellen.

In meinem Gerät ist aber EIN ANDERER TRANSISTOR eingebaut!

Ich werde das am hoffentlich morgen eintreffenden 4400IC auch überprüfen.


Bis dann,


Wolfgang (derzeit 2:0 gg. Gibraltar)




wolfer

Zitat von: wolfer am Freitag, 14.November.2014 | 18:20:58 Uhr
Hallo Frank,

ich verstehe, dass Dich das verwirrt!

Ich habe momentan drei Uher Report 4400 und ein Uher Report 4400 IC. Derzeit bastle ich mehr oder weniger gleichzeitig an allen Geräten, denn volle Funktion hat wohl voraussichtlich nur mein zweites 4400 IC, das voraussichtlich morgen geliefert wird.

---

Die folgenden Bilder und Fragen betreffen mein Report 4400IC, SN 1944 20856.


Nachdem die bestellten Schrauben (M2-Schrauben 1,4 cm), Unterlegscheiben und Muttern eintrafen, habe ich mich sofort daran gemacht, den losen Schalter zu richten. Dabei handelt es sich um den im Bild 1 um den mit GELB beschriebenen Schalter im Bildhintergrund, beschrieben mit ,,L". Hier waren die Nieten geplatzt, der Schalter hing lose und war somit ohne Funktion.

Irgendwo meine ich gelesen zu haben, dass damit dem Motor mehr ,,Saft" zugeführt wird, da es sich beim Umspulen um Schwerarbeit handelt.

Dabei habe ich auch festgestellt, dass am losen Schalter ein Lötanschluss sich extrem leicht bewegen lässt, dementsprechend ist er auch gebrochen, weshalb ich eine Brücke einlöten musste (braunes Kabel = Brücke über den Schalter, verlötet mit dem schwarzen Kabel, das normal an die abgebrochene Lötstelle kommt.). Schaltfunktion ist gegeben, wie im Bild gezeigt. Die Kabel sind richtig angelötet, das habe ich vorher skizziert. Auch die Isolierung der Schalter gegeneinander ist erfolgt, wenn auch nur mit Tesa.



Mit großer Erwartung ein Netzteil angeschlossen, Playtaste gedrückt. Nichts.

Das war zwar enttäuschend, aber real habe ich genau das erwartet, denn nur der linke Schalter (über die Umspultasten betätigt) war lose, der andere (Playtaste) fest. Auch damals hat sich nichts getan, wenn Play gedrückt wurde. Ich war mir aber nicht ganz sicher, ob es nicht doch mit dem losen Schalter zu tun hatte.

Allerdings musste auch dieser Play-Schalter ausgebaut werden, da beide sich an derselben Halterung befinden. Ohne den Play-Schalter von der Halterung zu lösen, war der Umspulschalter dort nicht anzuschrauben. Durch den Ausbau waren auch die Nieten des Play-Schalters hin, der nun ebenfalls mit der Halterung verschraubt ist.

Einzig am gelben Kabel am Play-Schalter kann ich 6,8 Volt Minus messen (Plus-Spannung liegt am Chassis, wie ich entdecken durfte). Wird die Playtaste gedrückt, sinkt die anzeigte Spannung auf 0,6 Volt ab. Dahinter frisst also irgendwas den Strom, ohne dass sich am Motor etwas tut.

--

Ich vermute den Fehler aber nicht im Motor, dort kommt keine Spannung an!), sondern eher in der Motorsteuerung oder einem Fehler in der Spannungsversorgung.




Die weniger schönen Lötstellen deuten auch darauf hin, dass hier an der Spannungsstabilisierung wohl schon einmal gebastelt wurde.

--

Da ich morgen, spätestens am  Montag, ein ! angeblich! funktionierendes 4400IC mit Schaltplan erhalte, werde ich mich dann auf die Suche nach dem Fehler machen.

Ich berichte weiter, erst einmal nur zu diesem 4400IC.

--

Zu den Elkos:

Ich habe derzeit nur Elkos mit 2200 uF statt der geforderten 2000 uF. Das ist sicher kein Problem, schlimmer ist, dass meine Ersatzelkos größere Durchmesser aufweisen, also breiter sind und damit nicht passen.

Ich werde die Elkos der Spannungsstabilisierung aber nach einseitigem Ablöten ausmessen und dann berichten. Ebenso beim Tantalkondensator.


Die anderen 4400 ohne IC kommen später an die Reihe.




Ich freue mich auf Deine Antwort und sage schon jetzt:


DANKE.


Wolfgang

frank1391

#35
Hallo Wolfgang!

Wenn Du ein anderes Gerät parallel "bearbeiten " willst, mach einen neuen Thread auf.

Wir bleiben hier ausschließlich beim 4400 IC mit SN 1944 20856!

Hast Du den richtigen Schaltplan zum Gerät? Hast Du die dazugehörigen Platinenlayouts?

Im Plan sind alle Transistoren mit Kennziffern eingezeichnet. Welcher ist falsch eingebaut, welche Bezeichnung (steht drauf) hat er? Mach ein Bild, wenn Du ihn im Plan nicht lokalisieren kannst.

"Frißt Strom":
Elkos der Platine 400 prüfen und tauschen.  Kapazität kann ca. 20% höher sein, die Spannungsfestigkeit ca 2 Stufen (35V)höher.  Beides in keinem Fall niedriger.
Die, die bei Dir in der Kiste liegen sind für noch höhere Spannungen ausgelegt, damit größer und passen nicht.

Danach:
Schalten K3, K4 jetzt so wie im SM gefordert? Du mußt Spannungen messen, nicht Durchgänge.

Es hat wenig Sinn nur die Kabelfarben zu benennen. Die sind u.U. von Gerät zu Gerät anders. Man kann aber Anfangs- und Endpunkte im Plan benennen, die sind dort bezeichnet. Versuch das doch mal.



Gruß
Frank

frank1391

#36
Thema am Rande.

Ich bin ja auch nur ambitionierter Laie, was da genau geschieht bei Zuschalten der Versorgungsspannug über den R402 auf die Motorsteuerung könnte uns beiden vielleicht jemand anderes erklären.

Danke, Uli :drinks:

Frank

wolfer

Hallo Frank,

hier ein Bild, aus welchem sich der unterschiedliche Transistor ergibt.

Einen Ausschnitt aus Deinem Bild (http://new-hifi-classic.de/forum/index.php?topic=6578.msg151422#msg151422) habe in mein Foto integriert.

Bei Dir ist es P7025, bei mir ein NT9958.


Konnte gerade ergoogeln,
(http://www.uher-service.de/Uher%204200%20Report%20Stereo%20IC.htm
dass es sich nicht um einen Transistor, sondern eine Z-Diode handelt:


   1026164   Z-Diode 7,0V P7025
   G026164   Z-Diode UZ7,3-7,7V oder ZL7 oder NT9958

Somit ist das geklärt. Es bleibt noch bei der unterschiedlichen ,,Verdrahtung".

Ich wünsche Dir noch einen schönen Sonntag,


Wolfgang

PS: Elkos sind bestellt.

Bitte lösch mein sinnloses Zitat (kann ich das auch?)

wolfer

Und weiter geht es,

ich habe mich in den Schaltplan verbissen, und  meine für mich die Funktion der beiden Schalter erkannt zu haben.

Mit Play wird die Stromversorgung überhaupt eingeschaltet, beim Umspulschalter werden dagegen anderen Transistoren angesteuert, was wohl mehr "Saft" bringen soll.

Kannst Du meine Ergebnisse überprüfen?

Noch einen schönen Sonntag,


Wolfgang

frank1391

#39
Ob P7025 eine Diode ist, bezweifele ich. Ich glaube hier hat man einen Transistor zweckentfremdet (ein drittes "Beinchen" in der Mitte ist entfernt.).

Datenblätter finde ich zu beiden nicht. Ich habe an der Stelle auch schon anderes vorgefunden. Angeschlossen hast Du richtig, soweit ich das sehen kann.  Das von mir in einem anderen Zusammenhang gezeigte Bild ist wohl ein an dieser Stelle geändertes Gerät. Diese Änderung kommt aber von UHER selbst, da man beides häufiger findet. Einen Plan in dem entweder P7025 oder NT9958 gezeigt werden, habe ich noch nicht gesehen. Sollte uns momentan nicht kümmern. Deine Infos sind aus der hauseigenen UHER-Service Gruber Ersatzteilliste. Meine vrt-Liste führt ZLx (im Plan ZL7) nicht auf, verweist aber auf ZX-Typen. In der Report Vorgängerserie waren als Z-Dioden NT-9620 verbaut

"Mehr Saft"............... ist kein elektrotechnischer Begriff,  vielleicht erklärt es uns beiden jemand anderes besser.  Darum habe ich diese Frage bereits gestellt und einen Planausschnitt angehängt (siehe unten)

Auf "meinem" Planausschnitt siehst Du die Motorsteuerplatine links von der Stromversorgung in Gänze. Was da oben ab dem Lötpunkt 301 passiert, erklärt uns sicher noch jemand.

Zitat von: wolfer am Sonntag, 16.November.2014 | 17:59:13 Uhr
Kannst Du meine Ergebnisse überprüfen?

Die Lage der Schalter und indirekt deren Funktion sind am unteren Rand des SLP aufgeführt. Im Plan werden die einzelnen Platinen durch gestrichelte Linien voneinander getrennt. Überrüfen muß ich da nichts, das kannst Du selbst. Sieh Dir die Funktionsweise der beiden Schalter im Play- oder FF/FR-Betrieb an:

Im Play- und Aufnahmebetreib ist nur der untere Schalter K4 geschlossen, im FF oder FR-Betrieb sind es beide, also auch K3.

Man sieht auch, daß D1 auf keiner Platine sitzt (an der Stelle ist der Planhintergrund weiß), dann bleibt nur das Gehäuse selbst als Bauteilträger.

Gruß
Frank