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Tandberg TCD-3014

Begonnen von kuni, Samstag, 20.Oktober.2012 | 16:12:40 Uhr

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PhonoMax

Lieber Kunibert,

trotz der etwas kratzigen englischen Formulierungen unserer schwedischen Sprachkollegen sehe ich die Sache nicht ganz so wie du.

Zunächst haben wir es hier NICHT mit einer klassischen Vormagnetisierungsfalle zu tun wie in den späteren Versionen der G36 und der A77 von Anfang an. Es handelt sich hier um die Schutzeinrichtung für den Dolby-Coder, der aufgrund der hohen Grenzfrequenzen neuzeitlicher Elektronik mit eigenen Maßnahmen hf-frei gehalten werden muss, um im Sinne des Erfinders nur auf Nf reagierend arbeiten zu können. Quasi-Hf wird für ihn in Gestalt der Vormagnetisierung eines AM-Magnetofons und ides Pilottons einer stereofonen FM-Aufzeichnung (19 kHz) 'gefährlich'.

Hier geht es aber um die im Gerät vagabundierende Hf (80-85 kHz. Sie ist nebenbei auffällig niedrig!).

Die Schweden sprechen meiner Intepretation nach definitiv von einem anzuschließenden Tongenerator ("signal generator" und "connect the signal" und "record sockets" sind drei Hinweise darauf, denen nur einer mit "read" entgegensteht), der möglichst scharf auf die zuvor ja verbindlich gemessene Vormagnetisierungsfrequenz einzustellen ist und diese damit "anzeigt" ("read"). Es ist daher auch der Generator möglichst auf wenige Hertz genau (möglichst < ± 1%) auf die gerätespezifische Hf-Frequenz hin zu kontrollieren.
     
Was man allerdings wirklich unter den "record sockets" versteht, weiß ich nicht, darf aber vermuten, dass du da durch genaueres Studium der Service-Anleitung bereits eine Erklärung parat hast (Cinch-Einbgangsbuchsen? Siehe unten). Mit einem hinreichend breitbandigen Millivoltmeter misst man dann am Messausgang TP2, ob und wie man unter den angegebenen Messbedingungen mit L581/681 zu einem Anzeigeminimum kommt. Der Pegel dürfte dabei nur insoweit wichtig sein, dass man durch irgendwelche Übersteuerungen keine Partialtöne erzeugt, die einem wieder das Messergebnis an TP2 verfälschen. Ich würde dort deshalb parallel zum Millivoltmeter auch noch ein Oszilloskop zusätzlich anschließen, um beizeiten auf solche Missgriffe aufmerksam zu werden, da diese durch die Tandberger nicht per Vorgabe verhindert werden.

Aufnahme sollte hierbei nicht laufen müssen, weil -soweit ich sehe- keine Logik-Umschaltungen an den Coding-Dolby-Prozessoren erfolgen. Es geht lediglich darum, die 'Anlage' mit 'Hf anzufüllen' und durch die Einstellung der Fallen vom Dolby-Prozessor fernzuhalten. Der beginnt nämlich auf Hf-VM und Pilotton-Anlegungen (auch im niedrigsten Pegelbereich) ein unerwünschtes Eigenleben zu entfalten, weil das zu behandelnde Signal bei Aufnahme und Wiedergabe potenziell nicht gleich ist.

Hingewiesen sei in diesem Zusammenhang darauf, dass die Mischung von VM-Hf und Nutz-Nf beim Tandberg 3014 nicht etwa unmittelbar am Aufsprechtonkopf erfolgt, wie man das sonst fast regelhaft kennt. Hier wird vor der Aufsprechendstufe gemischt.


Wiedergabeseitig ist hingegen eine Aufnahme wie im Tandberg-Text beschrieben erforderlich, wobei am Cinch-Ausgang des Recorders zu messen ist. Durch die Verwendung des terminus "socket" an dieser Stelle ist recht wahrscheinlich, dass die "record sockets" oben nichts anderes sind als die Eingangscinche des Cassettenrecorders. Eine gewisse Gefahr besteht hier, dass man die per C356/C456 einzustellenden 85-kHz-FIlter mit C350/450 für das Equalizing verwechselt. Hier also drei Male hinschauen, ehe das Verkurbeln anhebt.

Der MC-Dolby-Bezugsbandfluss beträgt 200 nWb/m, die MC-VA (bei FE-Bändern) 250 nWb/m; die Differenz beträgt also 1,9 dB. Das ist übrigens auf der Skala der 3014-VU-Meter auch schon so (per Symbol nämlich) vermerkt. Dass diese VUs (sollten sie solche sein) irgendeinen Lead haben, versteht sich von selbst (aber bitte nicht 2 dB) und dürfte dir vertraut sein. Dass ich zwischen VU-Meter und Spitzenspannungsmesser bewusst und systematisch unterscheide, sollte forenbekannt sein.

Hans-Joachim

kuni

Danke Hans-Joachim  :_hi_hi_: , damit sollte alles soweit klar sein und sich hoffentlich auch einstellen lassen  :flööt:
Gruß, Kuni
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kuni

Hi zusammen,

also mit dem Norweger habe ich meinen Meister gefunden....

Die bisherigen Einstellungen, auch die Sache mit den BIAS Traps hat sich Dank der Hilfe gut machen lassen.
Bis dahin war alles prima einstellbar, kein Poti auf Anschlag, gute Übereinstimmung zwischen beiden Kanälen.

Ab dem Abgleichpunkt im SM zum Playback Level geht das Debakel aber los.

Hier werden bei 1kHz 750mV am Line-Out und 580mV am Dolby Board erwartet, wie wir annehmen, bei 200nWb/m.
Bei 250nWb/m wären das also 938mV am Line-Out und 725mV am Dolby Board.

Die 940mV erreiche ich mit den Potis nicht, die 725mV am Dolby Board lassen sich problemlos einstellen.
Dann messe ich aber 700mV an den Line-Out. Also weniger als intern und das kann schon mal mMn nicht sein  ;0003
Allerdings messe ich bei 315Hz, was aber mMn keinen Unterschied machen sollte, oder doch ?

Danach folgt im SM der Playback EQ Abgleich, bei dem die Einsteller keinerlei Wirkung zeigen.
Der nachfolgende Aufnahmeabgleich geht dann in fast allen Punkten in die Hose.

Also, der Grundlagen erinnert: Kein Aufnahmeabgleich, wenn nicht die Wiedergabeseite iO ist.

Dann ein wenig Ursachenforschung:

Erstmal geschaut, was Vorband (Schalter auf "Source") durch geht. Eingespeist mit Frequenzgenerator in die Line-In, gemessen an den Line-Out.
Da ist alles perfekt.

Dann den -20dB Wiedergabefrequenzteil der König Kassette hergenommen und mal geschaut was da noch so rauskommt.
Da sieht man dann, daß so ab 10kHz der Pegel stetig und dramatisch abnimmt.
Sprich der Hochtonanteil kommt wiedergabeseitig gar nicht mehr durch. Lustigerweise auf beiden Kanälen.

Ich könnte mir da nun folgendes vorstellen, es sei denn jemand hat bessere Vorschläge:
Ich mache mir eine Kassette mit dem Revox, auf dem auf einer Seite durchgehend immer abwechselnd ein 400Hz und ein 15kHz Ton drauf ist.
Dann verfolge ich ausgehend vom Wiedergabekopf den ganzen Signalweg und schau, ab wo da der Pegel auf der Strecke bleibt.
Gruß, Kuni
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kuni

Kleiner Fortschritt:
Der Wiedergabeteil unterliegt doch keiner Dämpfung.
Habe nochmal den Umschalter Tape/Source mit Kontaktspray behandelt.
Keine Ahnung das daran lag, oder ob ich neulich Mist gemessen habe.

Jedenfalls ergab ein Test mit einer Aufnahme auf dem B215 mit den Frequenzen 400Hz, 10kHz, 16kHz bei -20dB, daß die höheren Frequenzen max. um ca. 3dB gedämpft durchkommen. Das ist ja soweit im Rahmen des (mehr oder weniger) Normalen.
Auch ein weiterer Test mit dem Wiedergabefrequenzteil der König Kassette ergab ein ähnliches Bild.
Damit scheint der Wiedergabeteil für mich doch iO zu sein.

Habe heute nochmal die problematischen Abgleichpunkte aus dem SM ab Playback EQ ausprobiert, sehe aber an den Line-Out nach wie vor keine Veränderung, in dem Sinne, daß die Einsteller einen Effekt hätten. Allerdings ist mir nun aufgefallen, daß die VU durchaus Reaktion zeigen.

Die Cinch Buchsen sind auf einer extra Platine verlötet, auf der noch erkläglich Elektronik drauf sitzt.
Bei Gelegenheit werde ich mal versuchen, irgendwo davor zu messen. Vlt. ist der Bock ja auf dieser Platine, kurz bevor das Signal an die Buchsen geht.

Ich berichte...
Gruß, Kuni
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kuni

#44
So, nun bin ich einige gereinigt Kontakte und Potis weiter und wieder da wo ich angefangen hatte  :wallbash

Aber der Reihe nach...

Problem Playback-Level:

Zitat von: kuni am Freitag, 30.November.2012 | 12:19:00 Uhr
Hier werden bei 1kHz 750mV am Line-Out und 580mV am Dolby Board erwartet, wie wir annehmen, bei 200nWb/m.
Bei 250nWb/m wären das also 938mV am Line-Out und 725mV am Dolby Board.

Die 940mV erreiche ich mit den Potis nicht, die 725mV am Dolby Board lassen sich problemlos einstellen.
Dann messe ich aber 700mV an den Line-Out. Also weniger als intern und das kann schon mal mMn nicht sein  ;0003

Nach etwas Überlegung, kann man drauf kommen:
Das Deck hat 2 Line-Out, 1x mit variabler und 1x mit fester Spannung.
Gemessen wird am "fixed line output", der auf dem rückwärtigen Deckel mit "700mV" beschriftet ist (den Deckel hatte ich aber bei Seite gelegt und das nicht gelesen  :wallbash).

Ich denke, daß hier eben ganz einfach vor dem Ausgang auf 700mV begrenzt wird.
Deswegen auch der Hinweis im SM, im Falle von abweichenden Referenzkassetten am Dolby-Board auf 580mV @ 200nWb/m einzustellen.

Problem Playback-EQ:

Zitat von: kuni am Sonntag, 02.Dezember.2012 | 18:50:38 Uhr
... nochmal die problematischen Abgleichpunkte aus dem SM ab Playback EQ ausprobiert, sehe aber an den Line-Out nach wie vor keine Veränderung, in dem Sinne, daß die Einsteller einen Effekt hätten. Allerdings ist mir nun aufgefallen, daß die VU durchaus Reaktion zeigen.

Hier bin ich nur ein bischen weiter. Habe folgendes gemacht:

- Umschalter Tape/Source prophylaktisch mit Kontaktspray gereinigt.
- Balance Poti war verdreckt und zeigte bei einem praktisch keine Wirkung (-> mit Tunerspray + Ballistol behandelt).

Nun sehe ich beim Drehen an den Playback EQ Einstellern (L350/L450) bei 18kHz zwar Wirkung am Line-Out, aber der rechte Kanal hinkt um gute 15dB hinterher. Bei 400Hz ist auf beiden Kanälen alles noch gleich, aber ab ca- 10kHz laufen beide Kanäle auseinander, d.h. der linke ist iO, der rechte wird gedämpft.

Ich bin nun meßtechnisch bei laufender Aufnahme (Monitorschalter auf "Tape", beide Kanäle vergleichend) durch den ganzen Signalpfad durch:
- beginnend an den Line-In Buchsen
- durch den gesamten Aufnahmeverstärker hindurch
- bis zum Aufnahmekopf
- dann hinterband wieder beginnend am Wiedergabekopf
- in den Wiedergabeverstärker
- Am Ausgang des Dolby Decoders (J452/Pin 6) sind noch beide Kanäle gleich.
- Schluß endlich bin ich am Ausgang (J453/Pin 5) des Dolby Decoders gelandet. Da ergeben sich die Unterschiede das erste Mal.

Hier der Schaltplanausschnitt (allerdings linker Kanal, aber da ist der Signalfluß eingezeichnet):

(J453/Pin 5 rechts, entspricht hier J353/Pin 5)

Die Dolby Boards sind es nicht, weil der Fehler bei Umstecken der beiden Platinen nicht mitwandert.
Nun habe ich den Analogschalter U3 (MC14053BCP) im Verdacht.

Folgende Fragen hätte ich dazu:

Weiß jemand, ob diese Analogschalter besonders anfällig sind ?
Was passiert, wenn ich zum Test Pin 12 und 14 brücke, um zu sehen ob's das ist ?
Gruß, Kuni
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Frickler

Hi,

hier mal das Datasheet
http://www.datasheetcatalog.com/datasheets_pdf/M/C/1/4/MC14053.shtml

den Fehler mit den Höhen ist mir noch nicht untergekommen. aber einen "guten Frequenzgang" haben die Teile nicht grad.
Warum sie so heufig verbaut wurden weis ich auch nicht. Evtl. weil es "Modern" war elektronische Schalter zu verwenden.

Ich denke wenn du den Pin 13 noch los lötest kannst du deinen "Kurzen" gerne setzen. Letztendlich soll ja nur geschaltet werden.

Gr.
Thomas
Perfekt ist 88
und wenn du 88 hinlegst wird es doppelt unendlich

kuni

#46
Hi Thomas,

Datenblatt des MC14053 hatte ich schon gesaugt - trotzdem Danke  .,a095

Zitat von: Frickler am Donnerstag, 06.Dezember.2012 | 20:29:31 Uhr
Warum sie so heufig verbaut wurden weis ich auch nicht. Evtl. weil es "Modern" war elektronische Schalter zu verwenden.

Vlt. dachte man damals auch, daß sie eben doch besser seien, als mech. Schalter ....
Im B215 sollen ja auch etliche dieser CMOS Schalter verbaut sein und sind dort wohl nicht unbedingt besonders ausfallträchtig.
Allerdings habe ich einige US Foreneinträge gefunden, die das beim B215 mit 74HC4053 "gemoddet" haben. Angeblich mit Klangverbesserung.
Well, ist hier erst mal nicht das Problem.

Zitat von: Frickler am Donnerstag, 06.Dezember.2012 | 20:29:31 Uhr
Ich denke wenn du den Pin 13 noch los lötest kannst du deinen "Kurzen" gerne setzen. Letztendlich soll ja nur geschaltet werden.

Ja, kann man kurzschließen (wenn man nicht umschaltet, weil man dann auch noch den Pin13 mit ins Boot holt) - hab's vorher ausprobiert.
Leider ohne Effekt.

Die logikseitige Ansteuerung (Ansteuerkanäle ABC, Pin 9/10/11) habe ich auch gecheckt.
Da ist alle iO.

So geht's danach weiter in den "fixed line Amp":



Rein ohm'sch, habe ich mal an beiden Kanälen von Pin12 (L)/Pin2 (R) und Pin14 (L)/Pin15 (R) gegen Masse gemessen.
Beide Male messe ich gleiche Werte von 9,8kOhm und 26,6kOhm.
D.h. zumindest DC mäßig scheint dort alles in Butter zu sein.

Bleiben mMn nur zwei Möglichkeiten:
(a) der 100uF Elko (C501) schwächelt:
Kann aber irgendwie auch nicht sein, weil das CR-Glied ist ja ein Hochpaß mit fg=0,03Hz.
Wenn da der Elko alt geworden wäre geht doch die Kapa runter, damit die fg hoch.
Dann hätte ich aber das Problem bei niederen Frequenzen, wenn ich richtig denke.

(b) der U3 ist doch der Böse, wenn z.B. intern von Pin12 was frequenzabhängig gegen Masse abgeleitet wird.

Ideen ?
Gruß, Kuni
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Frickler

OK,
erstmal Elko´s im Signalweg ist nie wirklich gut - neben dem Kapazitätsverlust steht auch noch die Gleichspannungsentkopplung.
Wenn die Dinger Ohmig werden weis ich nicht was im Dolby Kreis entsteht - ist aber unwahrscheinlich.
Die Elko´s zu wechseln wird aber auch nicht verkehrt sein. Neuer werden sie nicht mehr.

Falls die Dolby Bausteine o.K. sind würd ich meine Suche vor den Bausteinen fortsetzen.
Nur weil der Fehler nach der Dolby Stufe auftritt muß es nicht heißen, das er nicht schon vorher da war.

Soweit ich mich noch erinnern kann wird doch das Kopfsignal nach der Verstärkung direkt in die Dolby Kiste geschliffen und dort zu einer "vernümftigen NF gestreckt".
Evtl. mal die Anschlüsse am Kopf tauschen und nochmal probieren.

Gr.
Thomas
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kuni

Den Elko habe ich gerade mal ausgelötet. Auch ohne Ergebnis.
Witzig ist ja eben, daß ich diesen Pegelunterschied nur an den Line-Out sehe (an beiden, am fixen und am variablen), an den VU aber nicht.
Gruß, Kuni
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Frickler

Hi,

also wenn du NF siehst, glaub ich nicht an die Bewegung der Membran. D.H. du hast irgend ein Anzeigeinstrument.
Aus deinem Satz les ich, das es kein VU Meter sein soll - also wie list du die NF denn ab? und hast du denn hörbare Unterschiede?

Gr.
Thomas

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kuni

Thomas, ich messe die Unterschiede mit dem Millivoltmeter am Ausgang und habe da eben bei laufender Aufnahme und bei 400Hz genau die -20dB Hinterband, die ich Vorband auch einspeise und das auf beiden Kanälen gleich.
Drehe ich die Frequenz am Frequenzgenerator hoch (Signal in die Line-In) dann sehe ich am MVM am Line-Out daß ab 10kHz der Pegel auf dem rechten Kanal zurück geht, während der linke Kanal bei -20dB (+/- ein paar dB) konstant bleibt. Zu 18kHz hin wird das dann immer schlimmer um dann schlußendlich bei einem Kanalunterschied von 15dB zu enden. D.h. links habe ich dann immer noch ~ -20dB, rechts dann -35dB.

Speist man mit 0dB ein, dann sieht's ähnlich aus, wobei ich an den Instrumenten aber eben bei 18kHz immer noch die 0dB sehe, aber am Line-Out mit dem MVM eben nicht. Nun wird das Signal nach dem IC U3 eben geteilt. Ein Teil geht in den Verstärker für die Line-Out, der andere in den VU Verstärker.

Den Kondensator C501 und sein Pendant auf dem anderen Kanal habe ich getauscht. Das war wie ich erwartet hatte eine Nullnummer.

Habe im Moment aber eine andere Vermutung:
Das Balance Poti war ja madig. Evtl. fehlt dem Deck gar nichts mehr, aber ich hatte ja einen Teil des Abgleichs schon mal gemacht. Evtl. lag ich da nun einfach wegen des korrupten Potis bei der Einstellung kollossal daneben ohne das zu merken. Dabei wurden auch die VU's abgeglichen und da habe ich u.U. unbewußt die Differenz wieder einstellseitig ausgeglichen.

Ich werde den Abgleich noch mal neu machen und dann schauen, was rauskommt.
Gruß, Kuni
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kuni

Also, heute noch mal den kompletten Abgleich durchgemacht:

Bei Wiedergabe, vergleichend 315Hz und 18kHz bei -20dB bekomme ich am Line-Out:
(a) mit der König Referenzkassette: -20,5dB (315Hz) und -30dB (18kHz)
(b) mit einer Aufnahme vom B215: -22,5dB (315Hz) und -30dB (18kHz)
jeweils bei 18kHz also rund 10dB weniger auf beiden Kanälen

Dann mal eine Eigenaufnahme gemacht bei -20dB:
Da bewegt sich der linke Kanal konstant zwischen -22dB und -20dB (Bereich 20Hz - 20kHz).
Der rechte ebenso, fällt dann aber ab 5kHz ab, um dann bei 20kHz bei -28dB zu enden.

Irgendwo ist der Wurm:
Bei Fremdaufnahme habe ich diesen Höhenverlust auf beiden Kanälen gleich, bei Eigenaufnahme nur auf einem Kanal.

Ich bin vollkommen ratlos .....  .,a015

PS:
Wiedergabe und Aufnahmekopf sind peinlichst genau eingestellt (Höhe und Azimut)
Gruß, Kuni
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Frickler

Hi Kuni,
du machst dir aber wirklich mühe mit dem Tapedeck. Alle achtung.

Mein ehemaliger Meister pflegte bei solchen Sachen immer zu sagen: Dann vergessen mir alles mal und fangen nochmal von vorne an.
Als allererstes solltest du die Widergabe vernünftig haben. D.h. am ehesten nochmal die Köpfe ausrichten.
Ich bezweifle, das es sich hier um ein elektrisches Problem handelt.

Schönen Gruß
Thomas
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kuni

#53
Hi Thomas und Jürgen (hatte mich gestern freundlicherweise kurz angerufen),

@Thomas
Ja, da mache ich mir wohl viel Mühe, aber ich hoffe doch stark, daß es das Gerät wert ist, d.h. wenn nicht das, welches dann ?
Daß die Mechanik stimmen muß und Voraussetzung für ein erfolgreiches Einstellen ist, ist mir klar. Da hatte ich ja schon leidige Erfahrungen mit.

Ich denke aber trotzdem nicht wirklich, daß die Köpfe schuld sind.
Höhe und Azimut habe ich peinlichst genau justiert. Die Höhe sogar mit der Lehre von Ulrich. Die hatte ich zuvor nochmal an meinen anderen Decks gegengecheckt, weil ich sicher sein wollte, daß die überhaupt stimmt. An den Stellen würde ich wirklich nicht meinen, daß da was im Argen liegt.

Nach dem Telefonat mit Jürgen denke ich vielmehr, daß Du mit Deiner Vermutung vor dem Dolby Kreis zu suchen doch richtig gelegen haben könntest (s.u.)

@Jürgen
Ich habe mir Deine Worte zum Thema Kopf-Parallelität nochmal durch den Kopf gehen lassen. Die Parallelität der Köpfe ist der einzige Punkt, den ich mit der Lehre von Ulrich nicht, bzw. u.U. nur grob prüfen konnte, weil die Lehre dafür mWn nicht gemacht ist.

Bei genauer Überlegung bin ich aber nun doch der Meinung, daß es nicht an der Parallelität liegen kann:
(a) Wäre der Band-Kopf-Kontakt am Wiedergabekopf einseitig (also auf einem Kanal etwas "abgehoben"), dann würde ich mMn bei Wiedergabe immer einseitige Wiedergabe bekommen und nicht nur bei Eigenaufnahmen.
(b) Wäre der Band-Kopf-Kontakt am Aufnahmekopf einseitig, dann würde das den Höhenabfall bei Eigenaufnahme erklären, aber nicht den Pegelabfall bei Fremdaufnahmen.

Zum anderen hatte ich diese Kanalungelichheit bei Eigenaufnahme ja neulich durch den kompletten Signalpfad verfolgt.
Am Aufnahmekopf habe ich dabei gleiche Pegel gemessen und ebenso direkt am Wiedergabekopf.
Das schließt mMn eine Parallelitätsfehlstellung auch aus.

Hierzu hätte ich aber noch eine Idee:
Was, wenn ich den Wiedergabekopf abhänge und dort ein Signal vom Frequenzgenerator in den Wiedergabeverstärker einspeise ?
Wenn's dann immer noch nicht funktioniert, dann kann das definitiv nicht von den Köpfen kommen.

Jetzt hatte der Jürgen aber wegen identischer Probleme, die er mit einer TD-20 hatte, den Trimmer im Playback-EQ-Kreis im Fokus (war dort wohl ursächlich).
Beim 3014 gibt es ja auch einen ähnlichen Abgleich, bei dem über 2 Spulen der Wiedergabepegel bei 18kHz um 1,5dB höher als bei 315Hz eingesteltl werden soll.
Wenn ich an diesen Spulen die Kerne so weit raus drehe, daß ich diese Einstellung erfüllen kann, dann fängt der Kreis vermutlich zu schwingen an.
D.h. wenn ich bei der Einstellung dann eine Frequenzgangmessung mit MVM an den Line-Out mache, dann bekomme ich bis weit über 40kHz immer noch Eingangspegel.
Für mich bedeutet das (ohne das bisher mit dem Oszi angeschaut zu haben), daß der Kreis eben schwingt und ich am Ausgang mit dem MVM gar nicht mehr den Anteil des Eingangssignals messe, sondern die Eigenresonanzfrequenz des Abstimmkreises.

Nun habe ich mir die Schaltung an der Stelle nochmal angeschaut und dort tatsächlich auch einen Trimmer gefunden.
Dort spielen L350 (36mH) und C356 (10-60pF) mit. L350 ist die Sache mit dem Playback-EQ Abgleich, C356 bezieht sich auf das BIAS Notch Filter.
Beide liegen in einem gemeinsamen Schwingkreis.



Im SM gibt's dazu auch etwas Text:

L350/L450 forms a treble adjustment together with C357/C457. By adjusting the inductor it is possible to match the playback head to the standard playback tape (New IEC standard). The 18kHz should be played back at +2dB compared to the 315Hz.

L350/L450 is also forming a bias notch together with C355/C455 and the adjustable C356/C456. If the inductor is ever adjusted, C356/C456 has to be readjusted to give minimum bias at TP4 on the Dolby NR boards during recording of metal tape.


Der hervorgehobene Satz könnte das Problem darstellen. In der Abgleichanleitung des SM ist zum Thema Playback-EQ Abgleich (die 18kHz Sache) zudem auch erwähnt, daß die Einstellung nur bei einem Tausch des Wiedergabekopfs notwendig sei. Kann nun gut sein, daß ich mich durch die Dreherei an L350 und C356 erst richtig ins Nirvana gekurbelt habe.

Ich denke ich sollte erst mal mit dem Oszi schauen, ob meine Theorie mit dem selbstschwingenden Kreis stimmt und dann nochmal versuchen, ob sich L350 (18kHz EQ) und C356 (BIAS Trap) so einstellen lassen, daß beide Einstellkriterien erfüllt werden, der Kreis dabei aber nicht schwingt.

Wenn das nicht fruchtet, dann probier ich die Sache mit dem Einspeisen vom Frequenzgenerator, anstatt vom Wiedergabekopf. Bleibt der Fehler dann immer noch, dann werden L350 und C356 mal getauscht.
Gruß, Kuni
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kuni

Heute noch ein paar Untersuchgungen gemacht:

Kopfparallelität:
Habe ich nicht mehr weiter untersucht, weil das SM keinerlei Hinweise hergibt, wie die wohl einszustellen wäre.
Es steht da nur "prüfen".

Spannungen bei Wiedergabe:
Habe ich in der EQ Stufe nochmal nachgemessen. Beide Kanäle laufen hier gleich.

Frequenzgenerator anstatt Wiedergabekopf:
Blöde Idee, weil die Spannungen sind so klein, daß selbst ein kleines Stück Kabel schon mehr Einstreuung bringt, als Nutzsignal da wäre.
Geht mit meinem Equipment nicht.

Hochohmige R's:
Sollen ja gerne mal kaputt gehen. R362/R462 geprüft. Beide iO.

Schwingkreis L350 und C356:
Wie die beiden zusammenhängen wollte ich mal sehen, also habe ich das mal kurz durch eine LTSpice Simulation gelassen:





Wenn man nun mit den Werten von L350 und C356 spielt sieht man sehr schön die Einflüsse.
Beide haben Einfluß aufeinander, allerdings L350 auf die "Notch" Frequenz sehr viel mehr als es C356 auf die 18kHz Anhebung hat.
Dreht man an L350, dann ändert sich die Notch-Frequenz im etliche 10kHz, dreht man an C356 tut sich in dem Maximum bei 35kHz fast gar nichts.
Deswegen o.g. Bemerkung im SM, was mir nun aber nicht weiter hilft. Ich hatte ja gehofft, daß C356 einen erheblichen Einfluß auf die 18kHz Anhebung haben könnte. Dem ist aber nicht so.

L350/L450:
Nachdem sich beim Drehen an dem Ding ja nach wie vor nichts bewegt, habe ich beide mal ohm'sch nachgemessen. Beide liegen bei 55Ohm, sind also nicht durch - hätte ja auch sein können. Die Kerne habe ich mal ganz raus geschraubt, kann aber auch innen nichts entdecken, daß da was abgebrochen wäre oder so. Wäre ja auch komisch gewesen, daß es auf beiden der Fall wäre.

Fazit:
Nix, genauso ratlos wie gestern.
Ich denke das war's an dieser Stelle. Mir ist das auf jeden Fall zu hoch.
Ich denke, ich schicke das Ding nun zum Tandberg Service und laß mich überraschen was der Herr Schmidt herausfindet.
Ansonsten kann ich an dem Deck noch die nächsten 6 Monate sinnlos rummessen....

Gruß, Kuni
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uk64

#55
Zitat von: kuni am Montag, 10.Dezember.2012 | 20:50:47 Uhr

Frequenzgenerator anstatt Wiedergabekopf:
Blöde Idee, weil die Spannungen sind so klein, daß selbst ein kleines Stück Kabel schon mehr Einstreuung bringt, als Nutzsignal da wäre.
Geht mit meinem Equipment nicht.


Den Kopf belassen und hochohmig (>1Meg) über Widerstände parallel zum Kopf einspeisen, die Widerstände in räumlicher Nähe zum Einspeisepunkt.
Die Induktivität des Kopfes wird so mit einbezogen, der 1/f Gang bleibt erhalten.
Dazu kommt, das die Ausgangsspannung des Tongenerators wesentlich höher sein kann.
Den Frequenzgang des  Wiedergabeverstärkers kann man so auch ohne "Spezialgeräte" mit dem Audiotester messen.

Gruß Ulrich

Frickler

Hi Kuni,

ich kann verstehen, wenn du dir fiel mühe zum einmessen des Decks machen möchtest.

ZitatKopfparallelität:
Habe ich nicht mehr weiter untersucht, weil das SM keinerlei Hinweise hergibt, wie die wohl einszustellen wäre.
Es steht da nur "prüfen".

Mir Persönlich ist es bislang nicht gelungen Tonköpfe nur mit der Optik ein zu stellen.
Falls ein Kunde sein Video, Camvcorder oder Tapedeck eingestellt haben möchte, fragen wir normalerweise nach einer "Bezugsband".
Da die Tonköpfe bei verschiedenen Herstellern vom Werk schon unterschiedlich eingestellt wurden hab ich zum Schluss nur noch selbstaufgenommene Cassetten benutzt.
Zuerst den Widergabekopf optisch richten und dann Verstärker auf Mono schalten und den Azimut einstellen. Bei der Summenschalten wirst du am ehesten den Höhenverlust merken.
Da ja eine Abweichung von wenigen Grad schon zu deinem Problem führen kann, solltest du dich nicht nur auf die Optik verlassen.
Erst wenn der Widergabekopf richtig steht kannst du den Aufnahmekopf einstellen.
Ich muß ja ehrlich gestehen, das ich für solche Arbeiten auch kein Frequenzgenerator oder Oszilloskop oder ähnliches benutze - mein Gehör reicht mir vollkommen.
Bitte beim Einstellen die Tonköpfe nicht aus dem Auge verlieren.

Ich kann auf deinen Bildern leider nicht erkennen, welche Möglichkeiten du zum Einstellen des Tonkopf hast.

Schönen Gruß
Thomas
Perfekt ist 88
und wenn du 88 hinlegst wird es doppelt unendlich

kuni

Moin,

Zitat von: uk64 am Montag, 10.Dezember.2012 | 20:57:39 Uhr
Den Kopf belassen und hochohmig (>1Meg) über Widerstände parallel zum Kopf einspeisen

Ok. Probier ich nochmal aus - Danke für den Tip.

Zitat von: Frickler am Montag, 10.Dezember.2012 | 21:37:38 Uhr
ich kann verstehen, wenn du dir fiel mühe zum einmessen des Decks machen möchtest.

Das Deck sollte eigentlich die Krönung meiner Sammlung sein und da es zu den Besten überhaupt gehören soll, sollte "etwas" mehr Aufwand als üblich auch drin sein. Allerdings hat das Deck jetzt schon enorm viel Zeit gekostet und ich beginne einfach immer mehr im Dunkeln zu tappen.
Ich vermute einfach, daß ich irgendwo was übersehe, was man nur als Insider wissen kann, deswegen denke ich, daß Hr. Schmidt vom Tandberg Service vermutlich nach ein paar Stunden anrufen würde und sagt, "ich habe jetzt einfach nur....." und ich sage mir nur "aha !"  :grinser:

Zitat von: Frickler am Montag, 10.Dezember.2012 | 21:37:38 Uhr
Mir Persönlich ist es bislang nicht gelungen Tonköpfe nur mit der Optik ein zu stellen.

Thomas, das mache ich auch nicht.
Die Kopfhöhe (also Spurlage) des Löschkopfs kann man eben nicht anders, als per Lehre einstellen. Mußte ich neumachen, weil das Deck mir Bänder verknittert hat, weil die Bandführung am LK nicht korrekt eingestellt war. Mit Ulrich's Lehre habe ich dann auch die Höhe des Widergabekopfs eingestellt. Azimut WK dann erst mit MVM auf Maximum, dann per Oszi + Lissajous auf 45°. Das Azimut-Band, das ich verwende, hat eine Mono-Vollspuraufnahme, da ist dann die Spurlage erst mal nebensächlich. Höhe des Aufnahmekopfs und Azimut wird dann per Eigenaufnahme, nach ausgerichtetem WK per Hinterbandkontrolle gemacht.

Zitat von: Frickler am Montag, 10.Dezember.2012 | 21:37:38 Uhr
Ich kann auf deinen Bildern leider nicht erkennen, welche Möglichkeiten du zum Einstellen des Tonkopf hast.

Der LK hat nur eine Höheneinstellung. WK und AK haben Azimut und Höhe. Mehr gibt das SM nicht her.
Da sind noch ein paar Schrauben mehr, die mMn aber nur die Fixpunkte der 3-Punktauflagen der Montageplatten sind, an denen die Köpfe montiert sind.

Nun habe ich ja auch eine König BFC-41 Referenzkassette, die ebenfalls in Mono-Vollspur aufgenommen ist. Auf Grund dieser Tatsache können sich Spurfehler (Höheneinstellung) mit der König Kassette zunächst nicht auswirken und da sehe ich die 18kHz Dämpfung ja auch schon. Vergleiche ich das dann mit einer Aufnahme auf einem B215, dann kämen Spurfehler sehr wohl zum Tragen. Ich sehe aber bzgl. der Dämpfung bei 18kHz keinen Unterschied zwischen Wiedergabe der König Kassette oder einer Aufnahme vom B215.

Verstehst Du ?
Deswegen bin ich der Meinung, daß die Kopfeinstellung eigentlich stimmen müßte und zwar auch inkl. Parallelität, weil bei nicht korrekter Parallelität eben auch wieder kanalunterschiedliche Abweichungen meßbar sein müßten.

Wir reden ja im Moment nur von der Wiedergabe und da sehe ich die Dämpfung zu hohen Frequenzen hin auf beiden Kanälen +/- 2dB gleichartig. Lediglich bei Eigenaufnahmen sehe ich größere Kanaldifferenzen, aber das können ja Hausnummern durch falsches Einmessen sein, solange die Wiedergabe noch nicht reproduzierbar stimmt.

Nun ist das Messen im Wiedergabeverstärker vor Q357 nicht wirklich möglich. Überall wo ich da meine Messpitze hinhalte, streue ich mehr Signal ein, als da Nutzsignal wäre.

Noch was:
Wenn beide Kanäle einer Höhendämpfung unterliegen und in beiden Kanälen die 18kHz EQ nicht funktioniert, dann liegt da mMn was Systematisches vor. Ich glaube nicht an einen Bauteiledefekt in beiden Kanälen, der exakt gleichartig auftritt. Das muß irgendwas Generelles sein, was sich auf beide Kanäle auswirkt. Die Versorgungsspannungen hatte ich dazu schon im Visier, sind aber auch ok.
Nun ist das Deck ja aber trafomäßig umgeschaltet von 110V auf 220V. Ich messe an den Versorgungen keine +/-10V, sondern nur +/-9,6V. Mir scheint das nicht weiter problematisch, aber ich weiß auch nicht, wie genau die sein müßten. Das könnte z.B. so 'ne Sache sein, bei der Hr. Schmidt einfach besser Bescheid wissen könnte.
Gruß, Kuni
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lukas

Hallo Kuni,
nur nicht vorschnell aufgeben, lieber das Ding mal für eine Zeit ins Eck stellen und drüber schlafen. Mit etwas Abstand zum Problem sieht man dann oft auch neue Lösungsansätze.
Probier mal eine Tandbergaufnahme auf deinen anderen Decks abzuspielen und dort den Fraquenzgang zu ermitteln. Sollte der Wiedergabekopf selbst ein Problem haben, was bei Abnutzung sein kann, dann neigt man durch den Versuch das Deck auf linearen Frequenzgan einzumessen dazu, den Aufbnahmefrequenzgang in die Höhe zu schrauben. Das siehst du aber nur bei einem ordnungsgemäß funktionierenden anderen Tapedeck.
Und da solltest du in deiner Sammlung ja eins finden.

Viele Grüße
Lukas

kuni

Hi Lukas,

danke für die aufmunternden Worte  .,a095 - bin wirklich mittlerweile etwas "gereizt" mit dem Gerät.

Stehen lassen, denken, wieder was probieren mache ich schon seit Wochen - wirkt aber nicht  :cray:

Dein Vorschlag mit der Tandbergaufnahme auf einem anderen Deck in Ehren, aber soweit sind "wir" an der Baustelle ja noch gar nicht.
Sprich: Momentan ist ja (noch) nicht die Aufnahme das eigentliche Problem, sondern "noch" die Wiedergabe.
Gruß, Kuni
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uk64

#60
Hallo Matthias,
als Beispiel. Nur mit  PC, Audiotester und zwei hochohmigen Widerständen.



Ich glaube übrigens auch nicht an einen elektrischen Fehler.

PS: Bitte den "Step Count" im Audiotester erhöhen, die Messung wird sonst Prinzipbedingt zu ungenau.


Gruß Ulrich

kuni

#61
Hi Ulrich,

hab's gerade mal auf die schnelle erst mal nur mit dem F-Generator gemacht:
- 2,2M am Kopf direkt
- dann bei 400Hz solange aufgedreht, bis ich am Line-Out -20dB hatte
- dann weiter in Richtung 20kHz
- dort sehe ich dann am Line-Out +5dB
Also ein Hub von 25dB, was Deinem Bsp. entsprechen würde.
Ich messe das die Tage noch mit dem Audiotester.

Gruß, Kuni
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kuni

#62
Den Frequenzgang vom Wiedergabekopf zu den Line-Out mittels Audio-Tester zu messen ist leider nicht gelungen.
Irgendwie lies sich da bei mir am PC der Pegel nicht feinfühlig genug einstellen, entweder zu viel und in der nächsten Raste wieder viel zu wenig.
Hab's also händisch gemacht und per Excel ein Diagramm'le zeichnen lassen. Ist natürlich nun nur bei einigen gemessenen Frequenzen (16 Stück), aber den Trend der Kurve kann man trotzdem gut sehen, auch daß sich beide Kanäle gleich verhalten.



Wenn ich mal die Kurve von Ulrich als Referenz nehme, dann deckt sich das ja fast 100%-ig  :_good_:
Gruß, Kuni
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kuni

Nun hatte Jürgen gestern gebeten, doch die Kopfplatte nochmal abzusuchen, wo denn da die Schrauben sitzen könnten.

Lt. SM soll das so aussehen:



Im SM wird bei der Höheneinstellung davon gesprochen, beide (!!) öhen-Einstellschrauben um den gleichen Betrag zu verdrehen, damit sich die Parallelität nicht ändert.

Eine Höhen-Einstellschraube unten hatte ich gefunden, die zweite hatte ich auf Grund der Zeichnung im SM von unten (daneben) vermutet, dort aber nicht gefunden. Ich bin deswegen davon ausgegangen, daß mein Deck (es ist ein 3014 - ohne A, S/N 2203) einfach eine andere Kopfaufhängung hat, als das 3014A.

Jürgen meinte nun gestern, es müsse da eine Einstellung für die Parallelität geben. Ich war, wie gerade gesagt, der Meinung daß nicht.

Hier also die Bilder (Achtung: Hoch aufgelöst) ...

Totale:



Kugellagerung Wiedergabekopf unten (die Kugel wird durch einen Konus - an der unteren Madenschraube - senkrecht zur Taumelplatte bewegt)





Hier die beiden unteren Höhen-Einstellschrauben:



und die anderen beiden habe ich nun anscheinend doch auch noch gefunden, und zwar von oben (ich vermute in den Löchern):



So, und nun ?
Jetzt habe ich ja "nur" an den unteren Höhenschrauben gedreht und damit ja mit Sicherheit die Parallelität ins Jenseits geschraubt  .,35 - und zwar an Wiedergabe- und Aufnahmekopf.

Mit Ulrich's Lehre läßt sich die Parallelität nicht einstellen. Dafür ist sie nicht gemacht.
Also mit Jürgen's Fettstiftmethode ?
Damit ändert sich ja aber die Höhe auch wieder.
D.h. ich bräuchte dann Ulrichs Lehre nochmal und jockle mich mit dann Fettstift und Lehre langsam ins Optimum ?
Gruß, Kuni
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uk64

An einen falsch Einstellung der Parallelität glaube ich nicht.
Du hättest nur an die Lehre einen rechten Winkel anlegen müssen, Tonwelle und Köpfe sollten dann im rechten Winkel zur Grundfläche der Lehre liegen.
Du hast doch eine Bandlauf/Spiegelcassette, so ein Ding ohne jegliche Bandführung.
Wenn der Kopf nicht parallel zum Band steht wird das Band in eine Richtung gedrückt. Es sind dann aber auch in der Regel beide Kanäle betroffen.

Es könnte natürlich sein, das dein Problem darin besteht  einen alten eingelaufenen Kopf neu justiert zu haben, nur dann wäre aber hauptsächlich die äußere Spur (Bandkante) und damit der linke Kanal betroffen.

Siehst du vielleicht eine Möglichkeit provisorisch einfach mal einen anderen Kopf reinzuhängen?
Kannst du mal ein Foto des Kopfspiegels machen? 

Meist ist es halt doch der Kopf selbst.

Gruß Ulrich

kuni

Hi Ulrich,

Zitat von: uk64 am Mittwoch, 12.Dezember.2012 | 13:31:59 Uhr
Du hättest nur an die Lehre einen rechten Winkel anlegen müssen, Tonwelle und Köpfe sollten dann im rechten Winkel zur Grundfläche der Lehre liegen.

Ja schon, nur muß man da halt was g'scheites Rechtwinkliges haben. Das Beste in der Richtung wäre ein "Geodreieck" gewesen  .,a015

Zitat von: uk64 am Mittwoch, 12.Dezember.2012 | 13:31:59 Uhr
Du hast doch eine Bandlauf/Spiegelcassette, so ein Ding ohne jegliche Bandführung.

Ja, habe ich.

Zitat von: uk64 am Mittwoch, 12.Dezember.2012 | 13:31:59 Uhr
Wenn der Kopf nicht parallel zum Band steht wird das Band in eine Richtung gedrückt.

Da ist halt nicht wirklich was zu erkennen (für mich), weil die Bandführungen am Wiedergabekopf ja ein Stück weit verhindern, daß sich das Band zu weit aus der Mitte weg bewegt.

Zitat von: uk64 am Mittwoch, 12.Dezember.2012 | 13:31:59 Uhr
Es sind dann aber auch in der Regel beide Kanäle betroffen.

Jepp, das ist ja auch genau der Fall, eben (wie im letzten Verlauf beschrieben) so ab ca. 10kHz vom Band und gemessen am Line-Out.

Zitat von: uk64 am Mittwoch, 12.Dezember.2012 | 13:31:59 Uhr
Es könnte natürlich sein, das dein Problem darin besteht  einen alten eingelaufenen Kopf neu justiert zu haben

Also wenn ich mit dem Fingernagel über den Kopfspiegel fahre, dann spüre ich da absolut nix, keine Riefen, Absätze o.ä.

Zitat von: uk64 am Mittwoch, 12.Dezember.2012 | 13:31:59 Uhr
Siehst du vielleicht eine Möglichkeit provisorisch einfach mal einen anderen Kopf reinzuhängen?

Ne. Ich habe keinen anderen.

Zitat von: uk64 am Mittwoch, 12.Dezember.2012 | 13:31:59 Uhr
Kannst du mal ein Foto des Kopfspiegels machen? 

Jepp, s.u. (besser geht nicht, weil ich scharf nicht näher dran komme):



Gruß, Kuni
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uk64

#66
Das ist leider nicht Nah genug, so wirklich sehen kann ich da nichts.

Allerdings erscheint mir die Oberfläche außerhalb des Kopfspiegels
eigenartig, auch der Kopfspiegel selbst wirkt sehr matt.
Das Foto kann aber täuschen.  

Der Kopf selbst könnte von Canon kommen, nur die Befestigung ist halt speziell.

http://forum2.magnetofon.de/board13-verst%C3%A4rker-phono-decks/board61-cassetten-decks/9007-zeigt-her-eure-k%C3%B6pfe/index2.html#post108907

Gruß Ulrich

kuni

Zitat von: uk64 am Mittwoch, 12.Dezember.2012 | 15:33:23 Uhr
Das ist leider nicht Nah genug, so wirklich sehen kann ich da nichts.

Hmmmm...  .,a015

Zitat von: uk64 am Mittwoch, 12.Dezember.2012 | 15:33:23 Uhr
Allerdings erscheint mir die Oberfläche außerhalb des Kopfspiegels eigenartig,

Das ist wie so'ne Art ganz feiner Rostpickelchen. Hört sich nun "grob" an, ist aber nur eine leichte Rauhigkeit.

Zitat von: uk64 am Mittwoch, 12.Dezember.2012 | 15:33:23 Uhr
auch der Kopfspiegel selbst wirkt sehr matt.
Das Foto kann aber täuschen.  

Das täuscht vom Foto. Der Teil innerhalb der grünen Umrandung ist mMn schon wie polliert.
Ich versuche mal bei Tageslicht noch ein besseres Foto zu schießen.

Zitat von: uk64 am Mittwoch, 12.Dezember.2012 | 15:33:23 Uhr
Der Kopf selbst könnte von Canon kommen, nur die Befestigung ist halt speziell.

Der hier:


Kommt hin.
Gruß, Kuni
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hifikauz

Gäbe es dann etwa doch noch Ersatzköpfe ?
Viele Grüße,

Käuzchen

kuni

Angeblich soll die Ersatzteillage beim Tandberg Zentralservice gut sein.
Den oben abgebildeten Canon Kopf einbauen, wäre im Fall der Fälle sicher eine Möglichkeit, aber die andere Kopfbefestigung macht das ja auch zur Herausforderung.

Habe heute nochmal versucht bessere Bilder der Köpfe bei Tageslicht zu machen. Gelingt aber nicht, weil der Zoom meiner Kamera da einfach nicht ausreicht.

Ist jetzt aber denke ich auch mal egal. Habe nun heute morgen mit Hr. Schmidt vom Tandberg Service gesprochen, er stellt mir die Köpfe nun ein. Ich kenne den Aufwand dafür und da ist sein veranschlagter Preis absolut ok. Er meinte selbst, daß die Kopfkonstruktion der Tandbergs sehr ausgefeilt ist, weil sie eben Einstellmöglichkeiten in alle Richtungen bietet. Das bürgt auf der einen Seite für ein optimales Ergebnis, ist aber andrerseits halt auch eine einstelltechnische Herausforderung.

Die Sache wäre für mich und meine Möglichkeiten einfach zu aufwendig geworden. An die oberen Schrauben der Höheneinstellung kommt man im eingebauten Zustand nicht heran. Also wäre wieder LW ausbauen angesagt gewesen. Ausgebaut kann ich das LW aber nicht laufen lassen. Geendet hätte das darin, daß ich vermutlich das LW mehrfach ein- und ausbauen hätte müssen, um es (a) ausgebaut einzustellen und (b) eingebaut zu prüfen. Zudem steht ja auch noch im Raum, daß es nicht nur an der Kopfeinstellung liegen könnte. Wenn sich dann herausstellen sollte, daß doch irgendwo ein spezielles Bauteil (z.B. eine der vielen Spulen, oder einer der Köpfe) hinüber ist, dann wäre ich am Ende auch auf seine Hilfe angewiesen gewesen. Dann also doch gleich bei ihm.

Er stellt mir also alle Köpfe und den Bandpfad ein, schaut auch nochmal auf die Motoransteuerung (die Sache mit den Momenten von weiter oben) und testet den Wiedergabefrequenzgang. Wenn das dann soweit steht, dann bekomme ich den elektrischen Rest dann auch wieder hin.
Gruß, Kuni
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kuni

Kleiner Nachtrag, weil ich gerade die Bilder dazu gefunden habe, aber das wohl noch nicht hier erwähnt hatte:

An dem Deck war mir ja beim rumfummeln an der Tastaturplatine der Kopf einer LED abgebrochen.
Daraufhin hatte ich erst mal als Ersatz eine kleine 2mm LED eingebaut, die aber wegen ihres zu dicken Körpers nicht durch die Frontplatte paßte.

Sah doch ziemlich doof aus und war dem Deck nicht gerecht:



Ich hatte dann einfach Standard-LED's mit rechteckigem Körper und 2mm dickem "Pinökel" genommen (z.B. Conrad Best.-Nr.: 180276-62, Kingbright L-13ID flat-Top, rund, 70°, 2 mm, 10 mcd).

Den Kopf habe ich dann zunächst mit grobem, dann immer feiner werdendem Schmirgelpapier abgerundet und anschließend mit etwas Xerapol poliert.

Oben das Original, unten die abgerundete und verbaute LED:



Hier im eingelöteten Zustand:



Hier das Ergebnis:



Daß die Rundung nicht exakt halbkugelförmig ist, sieht man in echt absolut nicht, weil die nur ganz wenig aus der Frontplatte rausschaut.
Gruß, Kuni
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kuni

Heute hatte mich dann auch noch Herr Schmidt vom Tandberg Service angerufen und mir mitgeteilt, daß mein Deck nun fertig sei.
Da gab's natürlich einiges zu quatschen und spannend für mich waren die Fragen, was denn nun bzgl. der schwachen Back Tension und des grützenhaften Wiedergabefrequenzgangs bei ihm herausgekommen ist. Letzteres war ja der Grund, wieso ich ihm das Deck zugeschickt hatte.

(a) Niedrige Back Tension am linken Wickel
Zur Erinnerung - das ist der Teil der ab hier http://new-hifi-classic.de/forum/index.php?topic=6869.msg153619#msg153619 nachzulesen ist.

Ich hatte auch schon herausgefunden, daß das Bremsmoment elektrisch gebildet wird und über R1122 einzustellen ist, der falsch bestückt war (http://new-hifi-classic.de/forum/index.php?topic=6869.msg153634#msg153634).

Ich hatte dann mit verschiedenen Werten experimentiert und herausgefunden, daß man ab Werten > 56 OHM für R1122 eigentlich keine signifikante Erhöhung des Bremsmoments mehr erreichen kann.

Hr. Schmidt hat mir nun erklärt, daß in dem Deck wohl Motoren neueren Datums drin sind, die extrem leichtgängig laufen, so daß die Schaltung z.B. den linken Motor nicht adäquat bremsen kann. Dazu gibt es keine Abhilfe, da selbst entfernen von R1122 das Bremsmoment nicht noch weiter nennenswert erhöhen würde.

Insgesamt ist aber das Bremsmoment aktuell ausreichend, daß da also auch keine akute Notwendigkeit besteht.

(b) Problem mit Wiedergabefrequenzgang
Nachzulesen ab hier: http://new-hifi-classic.de/forum/index.php?topic=6869.msg153711#msg153711

Hier ging es ja darum, daß ich in der Wiedergabe ab 10kHz einen immens abfallenden Frequenzgang hatte.

Eigentlich waren wir hier im Thread im Prinzip schon soweit, daß wir vermutet hatten, der Wiedergabekopf wäre falsch eingestellt.
Mir ist ja beim Einstellen entgangen, daß es da Schrauben gibt, die ich übersehen hatte. Somit hatte ich den Kopf vollkommen ins Jenseits verstellt.

Das hat nun auch Hr. Schmidt bestätigt und alle Köpfe korrekt ausgerichtet. Somit sei nun der Frequenzgang perfekt.

Sonstige Arbeiten
- rechte Andruckrolle hat Hr. Schmidt auch noch erneuert
- einige bei ihm bekannte und problematische Punkte auf den Platinen nachgelötet
- Testtongenerator und Anzeigeinstrumente eingestellt
- komplettes Einmessen

An einigen Stellen hatten wohl noch irgendwelche "Schnappnasen" o.ä. gefehlt. Fällt einem natürlich auch nur auf, wenn man das Gerät kennt. Ansonsten denke ich mir da immer: "Muß wohl so sein".

Herr Schmidt hat sich da also richtig viel Mühe gegeben und das zu einem wirklich mehr als akzeptablen Preis, um nicht zu sagen "das war mal richtig günstig". Auch aus dem Telefonat mit ihm erkennt man, daß er auch Leidenschaft hegt für die Tandberg's.

Das freut mich auch insofern, als daß das Geld hier nicht an eine "Schrauberklitsche" ging, sondern an jemanden, der sein Handwerk noch versteht.

An dieser Stelle ein herzliches DANKE SCHÖN an Herrn Schmidt  :_good_:

Sobald das Gerät wieder hier ist, berichte ich weiter wie es sich denn nun anhört.... :_yahoo_:

Gruß, Kuni
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Jürgen Heiliger

Hallo Matthias,

freut mich zu hören, dass die Köpfe doch nicht wie von anderen vermutet über den Jordan waren, sondern wie ich Dir gegenüber am Telefon damals anmerkte komplett verstellt waren.

Da Du nun die Möglichkeit hast die damals besten Tapdecks (bis auf das Dragon) bei Dir zu vergleichen, bin ich sehr gespannt auf einen abschließenden Bericht.

Gruß
Jürgen
Gruß
Jürgen

>.... liebt den guten Ton und die Musik ....<
>.... die HiFi-Classiker und die Information ....<
Unsere WIKI
Skype: juergen_heiliger

kuni

Moin,

ja Jürgen, ein solcher Bericht wird noch folgen.
Jetzt muß aber das Deck erst wieder zuhause ankommen...
:_hi_hi_:
Gruß, Kuni
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kuni

Hi zusammen,

nach doch noch einigen Kontakten mit Herrn Schmidt, habe ich mir bei ihm auch noch eine "neue" (= erstklassig erhaltene gebrauchte) Frontplatte geleistet. Die Alte hatte ja in diesen feinen Riefen komische Flecken. Woher die stammen kann ich nur vermuten. Am Gehäuserahmen hatte ich etliche Rostspuren entdeckt, also nehme ich an, daß das Deck mal feucht gestanden ist und da etwas vom Alu unter der Eloxalschicht durchkorrodiert ist. Jedenfalls konnte man das nicht wegputzen und sah komisch aus. Als wären da irgendwelche Flecken dran. Ich war da nun einfach der Meinung: Technisch tip top muß nun auch optisch tip top heißen, zumal die Platte nun auch nicht die Welt gekostet hat.

Nun ist es also die Tage vom Tandberg-Service zurück gekommen und sah wirklich Klasse aus:









Was ich mir nun aber auch nicht verkneifen konnte ist, es noch kurz durch die Meßtechnik zu scheuchen.
Nicht daß ich Herrn Schmidt nicht vertrauen würde, aber ich wollte jetzt vor den Hörsessions einfach mal sehen, was es technisch kann.

Hier die Frequenzgangschriebe nach Einstellung / Einmessen entspr. BDA (Aufnahmekopf Azimut ebenfalls jeweils vorher ausgerichtet - kann man an dem Deck ja von der Front aus machen):

TDK AD @ -20dB (Dolby aus)



TDK SA @ -20dB (Dolby aus)



TDK MA @ -20dB (Dolby aus)



So ... und am WoE geht's dann an seinen Stammplatz und darf dann in den nächsten Wochen zeigen, was es akustisch kann.
Ich berichte ...
Gruß, Kuni
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teax

...na, wenn ich da an die Linien des Aiwa denke... ;)

Bin ja mal sehr gespannt, was Du uns zum klanglichen Erlebnis bietest  :_55_:

Grüßle

kuni

Zitat von: teax am Freitag, 22.März.2013 | 21:59:17 Uhr
...na, wenn ich da an die Linien des Aiwa denke... ;)

Für Interessierte - die sind hier:
http://new-hifi-classic.de/forum/index.php?topic=6923.msg153874#msg153874

Aber Meßtechnik ist ja nicht alles.
Auf jeden Fall - zumindest meiner Erfahrung nach - äußert sich eine robuste Mechanik in geringerem Gezappel in den Frequenzgangschrieben. Vergleichsweise gerade Schriebe hatte ich bislang nur bei Geräten à la B215, B710, Eumig, ASC, die ja auch für ihre robusten LW'e bekannt sind.

Bei anderen Marken (z.B. Onkyo, Pioneer) gab's hin und wieder auch recht wenig Gezappel, aber nicht geräteübergreifend - d.h. ich würde das nicht als "Qualitätsmerkmal" an der Marke festmachen wollen, sondern vlt. eher am jeweiligen Gerät.

Auch das Naka LX-5 hatte hier nicht gerade den geradesten Verlauf.

Da Du sicher auch an einen Vergleich zum Dragon denkst, hier sind dazu auch Schriebe:
Typ II:


Typ IV:


Den kompletten Beitrag dazu kennst Du sicher:
http://forum2.magnetofon.de/board13-verstärker-phono-decks/board61-cassetten-decks/11360-nakamichi-dragon/

Eins ist an dem 3014 auf jeden Fall der Hammer:
Das ist die panzerschrankartige Verarbeitung - vor allem des Laufwerks.
Dabei geht das im Betrieb mal so richtig "soft" ran. Der Hubmotor bewegt die Köpfe richtig "schnurrend" auf und ab - kein nerviges "KLOCK" von irgendwelchen Hubmagneten  :grinser:

Wenigstens einen kleinen Eindruck, mag vlt. das kleine Video vermitteln:
http://www.youtube.com/watch?v=3vXhRxqc4rI
Gruß, Kuni
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kuni

Hat also das norwegische Teil heute Platz genommen in meiner schwarzen Anlagenecke:





(bin ich froh, daß es kein 3004 wurde, da hätte mords Überhöhe  :grinser: )

Einen ersten Höreindruck konnte ich heute auch gewinnen:

Das Ding geht ab wie Schmitz's Katze. Irre detailierend.
Das hat doch gleich bei einer der ersten eingelegten MC's so leichte Verzerrungen offenbart, die wohl von leicht übertriebener Aussteuerung herrühren. Hatte ich so auf meinen anderen Decks noch nicht wargenommen, läßt sich aber mit Kopfhörer gut verifizieren.

Ich mag ja gerne lateinamerikanische Musik, mit viel Percussion. Da gibt's sehr viele kleine Details in den diversen Trommeln, Glöckchen, Rasseln etc. Das alles löst das Tandberg wirklich sagenhaft auf. Dabei vermag es gerade diese harten Anschläge auf so manchem Instrument so richtig fetzig in den Raum zu schmeißen und bleibt bei leiseren Passagen schön "schmelzig".

Wirklich sagenhaft, ich bereue nichts  :_good_:
Gruß, Kuni
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kuni

Hi zusammen,

ich hätte da noch einmal eine Frage an die Sachverständigen in Schaltungsfragen unter Euch:

Das Tandberg hat leider immer noch ein Problem, daß es sporadisch Bänder (wenn, dann immer am Bandanfang) knittert. Zwar nicht immer, aber eben doch manchmal.

Ich habe dazu nochmal mit Herrn Schmidt telefoniert. Das Problem liegt eindeutig daran, daß der linke Motor extrem leichtgängig ist und deswegen das Bremsmoment des linken Wickels zu niedrig ist. Lösungen dafür konnte er leider auch nicht wirklich anbieten, außer: Motor tauschen oder die Motoren links/rechts tauschen.

Bevor ich das angehe, möchte ich aber gerne noch etwas anderes versuchen (ich/wir waren schon mal an dem Punkt, mehr zu Beginn des Beitrags -> http://new-hifi-classic.de/forum/index.php?topic=6869.msg153627#msg153627).

Die Bremsmomente der beiden Motoren werden in diesem Deck elektrisch gebildet - "Back Tension" Schaltung in folgendem Auszug:



Je höher der Wert von R1122, desto größer das Bremsmoment des linken Wickels (R1124 ist nalog dazu für den rechten Wickel zuständig). Nun ist es in meinem Fall aber so, daß ich selbst mit ausgebautem R1122 nicht über ~ 4g-cm am linken Wickel komme.
D.h. die Schaltung ist so wie sie ist an ihrer Grenze. Ziel wäre es auf ~ 10g-cm zu kommen (das messe ich bei meinen anderen Decks).

Ich würde also nun gerne in einer geeigneten Art und Weise in die Schaltung eingreifen wollen, weiß aber nicht so ganz wie und wo  .,a015

(1) R1122 zu vergrößern ist nicht drin (s.o.)
(2) R1175 zu verkleinern ist kontraproduktiv, weil das auch den Zug am rechten Wickel zu sehr erhöht (ich hatte da schon mal anfänglich 100g-cm und habe den Widerstand geändert, daß nur noch knapp 60g-cm Zug entstehen).
(3) R1113 zu verkleinern dürfte einen ähnlichen Effekt haben wie (2) da R1175 und R1113 eben auf beide Motoren wirken.
(4) V+ (unstabilisierte Versorgung der "Back Tension" Schaltung, gemessen mit 16,7V) kommt aus dem Netzteil und wird dort direkt nach der Siebung - und vor der Stabilisierung der +10V Spannung - abgegriffen.
Hier sehe ich einen Angriffspunkt:
Man könnte z.B. die V+ Versorgung der "Back Tension" Schaltung dort abhängen und durch eine etwas verringerte Hilfsspannung ersetzen.

Was ist davon zu halten ?
Sieht jemand in der Schaltung noch andere Potentiale, wie man das hintricksen könnte ?
Gruß, Kuni
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uk64

#79
Hallo Matthias,
nachdem dein Gerät in professionellen Händen war möchtest du wieder selbst ran gehen?

Erklärungsversuch der Schaltung.
Der passive Motor arbeitet als Generator, diese Generatorspannung wird kurzgeschlossen.

Gerät schaltet auf Play, der rechte Motor  wird aktiv angetrieben.
Die Kollektorspannung von Q1122 sinkt, an diesem Kollektor sitzt der Widerstand R1121.
Durch Absenkung des Kollektorpotenzials Q1122 fließt damit ein Strom durch R1121 und den Dioden CR1121/1122. Durch den Spannungsabfall über den Dioden wird Q1121 angesteuert, es fließt ein Basisstrom.
Über Kollektor/Emitter Q1121 wird die Generatorspannung des linken Motors kurzgeschlossen, der Motor wird abgebremst.

Jetzt müsste man herausfinden wo die Grenzen dieses Abbremsens liegen.
Dazu linken Motor von der Schaltung trennen und direkt am Motor kurzschließen.
So den Bandzug bei Wiedergabe messen, das ist dann der maximal erreichbare Bandzug des linken Wickels.
Ist dieser Bandzug hoch genug kann man eventuell durch Änderung von R1121 den Bandzug in den korrekten Bereich bringen.

Allerdings sind mir diese Schaltungsänderungen ein wenig suspekt, wenn das Gerät mal irgendwann mit der Originalschaltung gearbeitet hat, muss die eigentliche Ursache ja woanders liegen.

Nachtrag: Die Dioden CR1121/22 haben ja nur die Aufgabe den maximal möglichen Basisstrom Q1121 zu begrenzen. Ist eine dieser Dioden defekt (Kurzschluss) wird der Bandzug eventuell auch zu gering.

Gruß Ulrich