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Akai GX-635DB

Begonnen von Jürgen Heiliger, Sonntag, 24.August.2008 | 00:08:43 Uhr

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Jürgen Heiliger

Hi Jungs,

heute erreichte mich in einem anderen Forum folgende Nachricht.....

ZitatKannst du mir sagen was eine AKAI GX-635DB wert hat.
Sie ist in absolutem Bestzustand. Hat keine Gebrauchsspuren und wurde nur selten benutzt.
Der ehemalige Besitzer (Erstbesitzer) ist viel im Ausland gewesen und hatte kaum Zeit es zu benutzen.
Zubehör 2 Original Akai Spulen und die beiden NAB Adapter.
Ich würde also sagen das das Gerät im Neuzustand ist.
Originalverpackung ist auch vorhanden und bei Nichtgebrauch immer in einer Schutzhülle in der Originalverpackung deponiert.

Da mir das Gerät aber nicht gefällt, da mein Herz nur für Revox oder Studer schlägt werde ich sie wieder verkaufen.
Die Aufnahmen sind gut und ich höre keinen Unterschied zu meiner Revox B77 Dolby.

Ich habe schon gelesen das es Akai Fans gibt die von einer Maschine in diesem Zustand träumen, da es sehr selten ist in diesem Zustand eine zu bekommen.

Hoffentlich habe ich dich nicht gelangweilt mit diesem Mail.

Gruss aus der Schweiz

Da mir der Anbieter als zuverlässig bekannt ist und ich nicht die Ahnung habe von den Akai Preisen möchte ich hier mal anfragen.
Ich bitte aber die Diskusion On-Topic zu halten.....

Hier einmal ein Bild von einer GX-635....

© Gyrator
Gruß
Jürgen

>.... liebt den guten Ton und die Musik ....<
>.... die HiFi-Classiker und die Information ....<
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Skype: juergen_heiliger

teax

Hallo Jürgen,

laut unserem beliebten Preisbarometer "Bucht" fangen die Preis so um 350,-- € an und laufen bei ca. 500,-- € aus. Der hier interessante Teil "1.Hand" könnte wegen Standschäden auch schnell ein Nachteil werden. Mit Akai kenne ich mich selbst nur hinsichtlich der Geräte-Historie ein wenig aus, technisch bin ich Laie. Aber schon bei meiner Teac habe ich gemerkt, wie nervig diese "Standschäden" sind. Etwas sehr hellhörig werde ich bei Aussagen wie "neuwertig" hat "bei Nichtgebrauch in Hülle oder OVP gestanden"...das Gerät dürfte minimum 20 Jahre alt sein und wer verpackt das Gerät in Hüllen...sorry, mag es alles geben, ist aber eher ein Indiz für Stimmungsmache...für einen hohen Preis....  :_55_:

Vielleicht hilfts ja ein wenig...
Gruß
Frank

bukongahelas

Hi, genau so eine GX-635 restauriere ich zur Zeit.
Ein übel geschundenes Teil vom Elektroschrott.

Abgesehen von Schalter- und Potipflege und Öl/Fett/Vaseline an die entsprechenden
Stellen fällt mir nichts ein.
Ok, Elkos prüfen und auf Bandsorte einmessen.

Gibts sonst noch typische Fehler bzw Probleme an der GX-635 ?

gruß
bukongahelas
Gewerblicher Teilnehmer

Die Firma Audiotronic-Hifi bietet Reparaturen und Restaurationen klassischer und aktueller Hifi-Geräte

PeZett

@bukongahelas

...die Transistoren in den Verstärkerzügen (vornehml. Aufnahmeverstä.) sagen
auch schonmal gerne "bye bye".
Apropros Schalter: ...da stehen nicht nur mit der Zeit Kontaktprobleme an, es
verabschieden sich auch gelegentlich die Rastkulissen in den Tastern (zB Tape/Source-Monitor-
Schalter). Da hilft dann nur noch Austausch.

Gruss

Peter
Wege entstehen dadurch, dass man sie geht. (F.Kafka)

Albert_215

#4
Zitat von: bukongahelas am Montag, 22.Dezember.2008 | 03:45:26 Uhr

Abgesehen von Schalter- und Potipflege und Öl/Fett/Vaseline an die entsprechenden
Stellen fällt mir nichts ein.


Erst die Mechanik - Bremsen, Räder, Kupplungen, Gummiteile, Motoren... dann die Elektronik.

Entmagnetisieren und auf 240V umstellen kann auch nicht schaden...und Bandführung und Köpfe immer sauber halten.

bukongahelas

Auf 240 Volt AC umgestellt.
Mechanik: Timer Start (Zug-Drehknopf) Mechanik war verbogen, wurde gerichtet.
Die Achse des linken Wickeltellers ist verbogen und "eiert". Achse wird ausgebaut und gerichtet.
Habe alle Schalter und Potis ausgelötet/ausgebaut , im Ultraschallbad gereinigt, mit KONTAKT61
versiegelt.
Die Rastung des Tape/Source Druckschalters ist defekt. Wo gibt es Ersatz ?
Die Einstelltrimmer werden noch ausgelötet, Position notiert, gereinigt.
Elektronik: Im Bereich des Löschgenerators sind einige Transistoren "explodiert", Widerstände
schwarzverkohlt und die Platine ebenfalls verschmort.
Es sind 2SC458 Transistoren verbaut. Diese neigen lt anderem Thread zu Störungen und Ausfällen.
Welches ist der passende Ersatztyp für den 2SC458.
Selbiges gilt für den 2SC1345 , der Ersatztyp soll der 2SC1815 sein.

Sieht nach einigen Stunden Arbeit aus bei diesen verschiedenen Fehlern.
gruß
bukongahelas

Gewerblicher Teilnehmer

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PeZett

@bukongahelas

...oh shit : da hast Du ja direkt beide typische GX-Defekte auf einmal...
Zu den Ersatztypen der Transistoren habe ich noch keine Antw. parat,
müsste ich mal nachsehen.

Die Rasttaster kannst Du entweder versuchen notdürftig zu reparieren
(...das ist was für "Kopflupen-Träger" und Uhrmacher mit Improvisationstalent...) - sonst
geht meines Wissens nur Schlachtgeräte Ersatzteil. Neuteile sind Akai nicht mehr drin.

Gruss

Peter
Wege entstehen dadurch, dass man sie geht. (F.Kafka)

bukongahelas

Den Tape/Source Rastdruckschalter habe ich bereits geöffnet.
Die Kunststoffrastnasen sind völlig verschlissen, praktisch geradegeschliffen.
Absolut irreparabel.
Ich denke schon an eine Relaislösung. Bei Tape ist es abgefallen,stromlos (meistens hört
man Tape ab) und bei Source angezogen/bestromt.
Die Spannung könnte man via Gleichrichter/SpgRegler vom Lampenbeleuchtungsstromkreis
bzw Trafowicklung abnehmen.
Oder direkt von einer belastbaren Logikspannung.
Den OriDruckschalter (jetzt nur noch Taster) könnte man zur Relaisansteuerung nehmen,
allerdings käme dann noch ein FlipFlop hinzu (toggle-Funktion).
Man könnte so auch eine automatische Tape/Source Funktion einbauen, dh wenn das Gerät
auf Stop/Rec/Pause/Rew/Wind steht, wird Source gewählt, bei Play auf Tape umgeschaltet.
Tape ist ja nur sinnvoll, wenn das Band sich bewegt.Der Source/Tape Hörvergleich bei
Aufnahmen bleibt natürlich erhalten.
So wie beim Casstape GX-75 / GX-95.
Alles recht aufwändig, gibts nicht irgendwo einen industriellen Ersatzdruckschalter ?
Nicht von Akai, sondern von einem Schalterhersteller.
Auch um den Originalzustand zu erhalten.
gruss
bukongahelas
Gewerblicher Teilnehmer

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bukongahelas

Leider noch keine Antwort bzgl des Tape/Source RastDruckSchalters der
AKAI GX-635-D. Suche dringend Ersatz.

Im Bereich des Löschgenerators ist die Platine schwarzverkohlt, Folge der
Halbleiterdefekte. Lösung: Den verkohlten Bereich weggefeilt , viereckiges
Loch, und dort ein entsprechend zurechtgefeiltes Stück doppelseitig
durchkontaktierte Lochrasterplatine eingeklebt.
Löschgenerator neu bestückt, fehlende Leiterbahnen nach Schaltplan bzw
Platinenansichtsplan mit teflonisoliertem Schaltdraht (Wrapdraht) hergestellt.

gruss
bukongahelas
Gewerblicher Teilnehmer

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PeZett

#9
Hallo,

also mir sind bisher keine Ersatzschalter anderer Hersteller unter
die Augen gekommen. Das Problem ist ja nicht nur die Polzahl
sondern auch die Abmessungen (Länge). In eigenem Interesse
halte ich da aber immer mal die Augen auf und sobald ich
was entdecke, rufe ich.

edit: ...was genau ist denn verschlissen - die Rastnase oder
die Kulisse, in dem sich das Teil bewegt (bzw geführt wird).
Könntest Du ein Bild des zerlegten Schalters (speziell
der Rastmechanik) einstellen? Vielleicht liesse sich da was
"dremeln" o.ö.?
edit-ende

Gruss

Peter
Wege entstehen dadurch, dass man sie geht. (F.Kafka)

bukongahelas

Die Rastung besteht aus einem Metallstift , der abwechselnd pro Druck an zwei Kunststoffkanten
einrastet und dabei einen quasi kreisförmigen Weg beschreibt.
Die KStKanten sind völlig weggeschliffen, Stift rastet somit nicht mehr ein und der Druckschalter
springt immer wieder raus in Stellung "Tape".
Mit dem Dremel kann man leider nur wegschleifen, die Rastkanten sind aber bereits völlig weggeschliffen.
So gesehen könnte man nur die Rastkulisse zB mit 2-K-Kleber auffüllen und die Originalform dann
nachfräsen.
Ich habe schon Potis und Schalter zerlegt, aber hier sehe ich keine Chance den Druckschalter zu
reparieren.
Meine ewige Rede: Für wenige Euros mehr hätte man alles in Metall ausführen können, Kunststoff
(Plastik zu sagen hat mir die Moderation ja verboten) ist doch nur eine Sparmassnahme.
Wieder so ein Beispiel wo man als Reparateur unnötig massive Probleme hat, weil das Material
normaler Beanspruchung nicht standhält.
gruss
bukongahelas
Gewerblicher Teilnehmer

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m_ETUS_alem

in der "Bucht" werden gerade "Gebeine" einer 635DB vertickt.
Bin zwar absolut kein Freund des Onlineauktionshauses aber was soll man tun, freiwillig reisst keiner seine 635er auf,
entsprechend sind die Teile rar.

BTW: Wie am tele schon gesagt, bin ich nicht so sehr begeistert von K61 ;)

BTW2: Wenn Du das Gerät fertig hast, und nach 4-8h Dauerlauf das Gerät stehenbleibt und sich nur mit
          langer Abkühlzeit wieder zum laufen bewegen lässt, ist im NT noch ein Varistor def.

Grüße
DL


Gewerblich

PeZett

@bukongahelas


Bedenke bitte, dass ein Konstrukteur eines Heimgerätes nie und nimmer 25 Jahre
Nutzungsdauer im Pflichtenheft stehen hat. Die Problematik verschlissener
Rastkulissen gibt es auch bei Philips und Tandberg, Akai machte da also keine
Ausnahme.

Ich stelle mir ein komplettes Rebuild einer solchen Rastkulisse vor. Aus einer
ausreichend dicken und auf Aussenmass angepassten Kunststoffplatte
den Kulissen-"Kanal" nachfräsen (Dremel)  und dieses Plättchen dann
statt des Originales einbauen. Wäre das nicht eine Möglichkeit?

Gruss

Peter
Wege entstehen dadurch, dass man sie geht. (F.Kafka)

bukongahelas

Möglich ist vieles, aber für mich ist der Aufwand zu hoch, zumal ich nicht sicher
bin, ob es überhaupt so funktionieren würde.
Dazu das Risiko, den Schalter total zu verbasteln.
Ähnlich aufwändig wie die Lösung mit Relais,Toggleflipflop und dem Ori-Schalter
als Tastergeber.

Kunststoff: Ich kritisiere ja nicht einen bestimmten Hersteller, sondern allgemein
den Einsatz von Kunststoff.Speziell AKAI: Die Tonköpfe mit Glasschicht praktisch
für die Ewigkeit zu produzieren und dann beim Rest Centbruchteile durch KstEinsatz
zu sparen ist mE ein Widerspruch.
Ich musste schon einige sehr schöne Geräte verschrotten, weil wiedermal
irgendein KstTeil , meistens Zahnräder, verschlissen waren.
ZB Grundig Tapedecks mit kariösen Idlerrädern , Playback Azimut Mechanik
von Nakamichi Casstapes oder diverse CD-Player mit def Schubladenantrieben.
Elektronikfehler lassen sich ja noch relativ einfach reparieren, aber nicht mehr
zu beschaffende mech E-Teile bedeuten oft Verschrottung.
Dass Metall langlebiger ist als P...... steht wohl ausser Frage.
Ich hasse P.....
gruss
bukongahelas
Gewerblicher Teilnehmer

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PeZett

Hi,

die GX-Köpfe sind ja auch ein gutes "Verkaufsinstrument" gewesen...
Das sollte man alles nicht überbewerten - für die Ewigkeit ist nix!

Back to topic: ...wenn Nachbau nicht in Frage kommt (oder Nachschliff
der Kulissenpfade) , dann bleibt in der Tat nur Schlachtmaschine oder
das Glück, einen solchen Schalter mal in die Finger zu bekommen.

Gruss

Peter
Wege entstehen dadurch, dass man sie geht. (F.Kafka)

bukongahelas

Fragt sich nur wo und wie ich nach dem Schalter suchen soll.
Ich habe so eine Aktion schon mal mit einem anderen Ersatzteil (Poti)
versucht: Dutzende Telefonate und emails mit Foto und Beschreibung
an die bekannten Händler (Conrad,RS,Farnell,...).
Resultat gleich Null. Nebenbei zeigten die Ansprechpartner nur mäßiges
Interesse an meinem Problem. Standardantwort: Leider haben wir dieses
Ersatzteil nicht im Programm.
Ich habe auch bzgl des Poti die Hersteller selbst (ALPS , Noble) angesprochen,
Resultat ebenfalls gleich null.
Daher glaube ich nicht, dass eine tagelange Tel/Emailsuche nach
dem Schalter erfolgreich sein wird.
Anstatt sinnlos rumzufragen kann ich besser direkt die Relaislösung einbauen.

Seit 2 Tagen saniere ich nun schon den Löschgenerator , Platine verkohlt.
Solche Probleme sind lösbar, aber die sinnlose Suche nach E-Teilen frustriert.
Daher setze ich alle Hoffnung auf einen Hinweis hier im Forum.

Zitat von "m_ETUS_alem":
"in der "Bucht" werden gerade "Gebeine" einer 635DB vertickt."
Habe dort gesucht, unter "Hifi/für Bastler" ebenso wie "Bandmaschinen".
Auch die Wortsuche mit "gx635" oder "gx-635" brachte kein Ergebnis.
Wo finde ich das Angebot der GX-635 ?
gruss
bukongahelas
Gewerblicher Teilnehmer

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m_ETUS_alem

150317861009   

eines seiner "Angebote"


Gewerblich

bukongahelas

Danke , habs gefunden. Steht leider schon auf 30 Euro plus Porto.
Das wäre ein teurer Schalter.
Trotzdem vielen Dank.
bukongahelas
Gewerblicher Teilnehmer

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PeZett

Hallo,

naja - RS und andere sind "Massenversender" - da wühlt man
sich am besten durch deren Produktkataloge (on- oder offline).
Individualanfragen verlaufen da im Sande - das muss man aber
auch verstehen... ...die können nicht anders (...kost´zuviel Zeit/Geld).

Die Schlachtmaschinen-Fledderer versuchen eine Gewinnmaximierung - was
i.d.R. auch gelingt. 30,- für einen gebrauchten Schalter sind natürl. heftig - ein
"Neuer" (wenn es ihn denn gäbe) würde aber sicher nicht billiger. Technische
Ersatzteile sind in den letzten Jahren enorm teuer geworden - leider.

Ich weis - das alles ist ein schwacher Trost und hilft nicht wirklich weiter.
(Vielleicht überdenkst Du den Selbstbaugedanken nochmal... ..."Dremeln" ist vielleicht
doch eine Lösung)

Gruss

Peter
Wege entstehen dadurch, dass man sie geht. (F.Kafka)

bukongahelas

Anstelle der nervtötend vermutlich sinnlosen Wühlerei in Produktkatalogen
baue ich die Relaislösung oder klemme den Schalter bei Bedarf in Stellung
Source mit einem Holzzahnstocher fest.
Zum Glück springt der def Schalter ja immer in Stellung Tape.
gruss und dank
bukongahelas
Gewerblicher Teilnehmer

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PeZett

Hallo,

...ja - das wird wohl erstmal das Beste sein. Ich habe mittlerweile
noch einige Hersteller und Distributoren abgeklappert, alles Fehlanzeige.
Solche mehrpoligen Umschalter sind wirklich "Custommade" und keine
gängigen Teile. Einzige Alternative könnte noch ein geschlachtetes 3-Kopf-
Cassettendeck sein, dass einen ähnlichen Umschalter hat - das wird
zwar auch etwas Bastelei erfordern, da der Akai-Knopf sicher
nicht passen wird aber vielleicht besser wie nix... ...muss man
aber auch erstmal finden, so´n Ding.

Gruss

Peter
Wege entstehen dadurch, dass man sie geht. (F.Kafka)

Onkel Theo

hallo bukongahelas, wenn es dir keine umstände macht versuch doch mal die - kunststoffplatte - einzuscannen, und oder die orig. maße dazu.
event. kann ich, solltest du solange warten können, in den nächsten wochen das teil aus einem edelstahlblech nachfeilen.

leider kann ich krankheitsbedingt nicht früher.

Grüsse an alle - Theo

bukongahelas

Danke für die angebotene Hilfe, aber es ist bei dem Schalter keine Platte, sondern
ein Teil des Gehäuses das verschlissen ist.
Kurzum: Aufwand und Nutzen stehen in keinem akzeptablen Verhältnis.
Momentan repariere ich zunächst die anderen Fehler, der Löschgenerator,verkohlte Platine,
funktioniert nun wieder. Nächster Fehler: Im Forward Bandtransport keine Aufnahme im linken
Kanal, obwohl die entsprechenden Schiebeschalter bereits im Ultraschallbad gereinigt wurden.
Ich zähle mal alle bisherigen Fehler auf:
- Holzwangen total zerstört , werden aus Vollholz nachgefertigt.
- Löschgenerator Platine verkohlt , da der Vorbesitzer eine Sicherung mit Alupapier geflickt
  hatte, bereits repariert.
- Linker Wickeldorn verbogen (eiert) , Achse wird ausgebaut und gerichtet.
- Tape/Source Schalter rastet nicht in Source Stellung.
- Linker Kanal nimmt in FWD-Record Betriebsart nicht auf, werde Signal mit Oskar verfolgen.
- Alu Frontplatte hat einige Kratzer , muss ich mit leben.
- Knöpfe fehlen, irgendwelche anderen werden wohl passen.

Immerhin habe ich die GX-635-D nun so weit repariert, daß in Reverse Bandlaufrichtung alles funktioniert.
Trotz der multiplen Fehler ist die Rep relativ gut zu machen, da das Teil nicht verbaut ist.
AKAI sei dank.
bukongahelas
Gewerblicher Teilnehmer

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bukongahelas

Nachtrag: Ein 2SC458 im Record-Teil war halbdef und temperaturabhängig, Wärmefehler.
Gefunden mit Kältespray.
Werde alle 2SC458 erneuern bzw durch 2SC945 ersetzen.
bukongahelas
Gewerblicher Teilnehmer

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bukongahelas

Der nächste Fehler: Im Rec-Forward Betrieb kommt das Audio-Signal über Hinterband bzw Tape nur über den rechten
Kanal. Über Source beide. Im Rec-Reverse Betrieb kommen beide Kanäle sowohl über Source als auch Tape.
In erster Instanz vermutete ich Kontaktprobleme der FWD-REV Schiebe-Umschalter.
Diese Schiebeschalter habe ich jedoch bereits ausgebaut und gereinigt, zusätzlich ohmisch nachgemessen,
sind definitiv OK.Zusätzlich die entsprechenden Kontakte testweise kurzgeschlossen, Fehler bleibt.
An den Steckerleisten der REC-FWD und REC-REV Aufnahme- und Löschköpfe liegen identische Signale an.
Die Tonköpfe wurden ohmisch gemessen, die Werte entsprechen denen im Servicemanual.
Auch die abgeschirmten Leitungen zu den Köpfen sind OK, ohmisch nachgemessen.
Alle Einstelltrimmer wurden ausgebaut und gereinigt, ebenso die kapazitiven Trimmer für Bias.
Das TestSinusSignal ist mit dem Oszilloskop beidkanalig durch die Aufnahmeverstärker verfolgbar.

Da hinter den Aufnahmeverstärkern eine Mischung von Audio-Signal und Bias, vom Löschgenerator über
kapazitive Trimmer eingekoppelt, stattfindet, ist an den REC-Köpfen nur der Bias messbar.
Auch im Rec-Reverse-Betrieb, wo alles OK ist.
Das überlagerte Audio-Signal ist im Verhältnis zum Bias offenbar zu klein für die Messung mittels Oszilloskop.
Hier mangelt es mir auch an Grundkenntnissen, dh wieviel Volt AC Bias im Verhältnis zum Audio-Signal
an den REC-Köpfen anliegen sollte.
Dieses Problem ist mE sehr speziell und die Frage nach einer Lösung richtet sich an jemand, der die
AKAI GX-635-D inwendig genau kennt. (Ich habe bereits stundenlang alle mir bekannten Möglichkeiten in Betracht
gezogen und bin mit meinem Latein am Ende).
Da im Reverse Betrieb alles funktioniert, müsste die Elektronik eigentlich OK sein, aber es liegt auch nicht an
Kontaktproblemen. Ein übler Fehler.
Gruss und Dank vorab für eine Hilfestellung.
bukongahelas
Gewerblicher Teilnehmer

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bukongahelas

Audio-Platine der GX-635-D ausgebaut. Alle Transistoren ausgelötet und geprüft,ebenso Dioden. Alle Elkos und Folienkondensatoren ausgelötet und nachgemessen. Da kein Widerstand verschmort war, habe ich angenommen,
daß sie OK sind. Platine gereinigt.Schiebeschalter nochmals ausgelötet und geprüft.
Fehler bleibt, nach wie vor keine Aufnahme auf dem linken Kanal bei Forward-Betrieb.
Nochmals 10 Stunden ohne Erfolg investiert.
bukongahelas
Gewerblicher Teilnehmer

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PeZett

#26
Hi,

....scheint verzwickt zu sein. Da fällt mir momentan auch nur ein, "alles" mal
nacheinander seitenweise zu tauschen. (Forward gegen Reverse)
Ich würde ggf. mal mit den beiden Aufnahmeköpfen anfangen auch wenn Du diese
schon durchgemessen hast.
Verlängere für den Kopftausch nur die Strippen und lasse sie in Ihrer
Position - sonst ist die Kopfstellung dahin. Dann ist zwar die Schalterstellung, die dazu
passt "unlogisch" aber es geht ja nur darum den linken Kanal "zu finden"

Nur nochmal zum Verständnis: ist links keine Aufnahme möglich oder ist zwar
etwas aufgenommen, aber wird nicht wiedergegeben? Kannst Du ja mal prüfen, in dem
ein definitiv auf beiden Spuren bespieltes Band vorwärts wiedergibst.

Gruss

Peter
Wege entstehen dadurch, dass man sie geht. (F.Kafka)

bukongahelas

Verzwickt,ja,in der Tat.
Die Stecker der FWD und REV Köpfe sind zum Glück gleich bzw pinkompatibel und lassen sich umstecken.
Werde das mal testen.
Natürlich werde ich an der mech Kopfeinstellung nichts ändern.
Zum Verständnis: Bereits bespielte Bänder werden in beiden BandLaufRichtungen korrekt wiedergegeben.
Bei Aufnahme kommen in beiden BLR beide Kanäle über Source (Vorband) ebenfalls korrekt.
Nur bei Aufnahme und Abhören Hinterband (Tape) fällt der linke Kanal in BLR FWD aus und der rechte Kanal hört
sich leicht übersteuert an.
Daraus folgere ich, daß der Wiedergabeteil beider BLR OK ist, ebenso der Aufnahmeteil in BLR Reverse.
gruss und dank
bukongahelas
Gewerblicher Teilnehmer

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PeZett

#28
Hi,

Zitat von: bukongahelas am Montag, 12.Januar.2009 | 15:40:54 Uhr
...Zum Verständnis: Bereits bespielte Bänder werden in beiden BandLaufRichtungen korrekt wiedergegeben.

Mithin ist der Widergabezweig wohl i.O.

Zitat von: bukongahelas am Montag, 12.Januar.2009 | 15:40:54 Uhr
Bei Aufnahme kommen in beiden BLR beide Kanäle über Source (Vorband) ebenfalls korrekt.

Signal kommt also bis zum Eingang des Aufnahmezweiges  - gut so!

Zitat von: bukongahelas am Montag, 12.Januar.2009 | 15:40:54 Uhr
Nur bei Aufnahme und Abhören Hinterband (Tape) fällt der linke Kanal in BLR FWD aus und der rechte Kanal hört
sich leicht übersteuert an.

Meine Empfehlung bleibt: Stückweise tauschen...  ...nimm´ Dir auch noch den Monitorumschalter
genauestens unter die Lupe - nur weil man da mal für 10 Sek. Durchgang messen kann, bedeutet
dies nicht, daß das in der 11ten Sekunde auch noch so ist (Wackelkontakt, kalte Lötstelle, Korrosion....)
Desgleichen dürfte es ja eine Umschaltung der Kanäle auf die FWD/REV-Richtung geben - auch schon
gecheckt?
Vielleicht kannst Du im Umfeld des Aufnahmezuges auch mal Kältespray zum Einsatz bringen.

Good luck & Gruss

Peter
Wege entstehen dadurch, dass man sie geht. (F.Kafka)

bukongahelas

Alle Schalter und Potis wurden bereits ausgelötet und im Ultraschallbad gereinigt, mit Kontakt61 versiegelt.
Jeden einzelnen Wechsler der Schalter ohmisch nachgemessen. Zusätzlich die entsprechenden Kontakte abhängig von der BLR (FWD/REV) im laufenden Betrieb testweise kurzgeschlossen. Damit dürften die Schalter definitv als Fehlerursache ausscheiden.
Werde mal direkt an den Köpfen mit Oskar messen, ob dort BLR-abhängig etwas ankommt.
gruss und dank
bukongahelas
Gewerblicher Teilnehmer

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bukongahelas

Fehler gefunden.
Habe erstmal direkt an den Köpfen beider BLR die Signale gemessen:
In beiden BLR alles exakt gleich.
Auffällig war, dass an den REC-Köpfen das Signal aus 95% Bias (Träger) und nur
5% Audio (Modulation) bestand, ähnlich einem sehr schwach modulierten AM-Träger,
Analogie aus der Rundfunktechnik (Ich war in den 70er Jahren mal CB-Funker).
Insofern wars völlig unlogisch, daß im FWD-REC-Betrieb der linke Kanal ausfiel,
so als ob der REC-Kopf trotz korrekter elektrischer Ansteuerung einfach kein
Magnetfeld brachte. Ich war mit meinem langjährigen Latein völlig am Ende
und zweifelte an mir selbst.
Die drei Tage lange Sanierung der Audioplatine war damit,jedenfalls was den Fehler
anbelangte,völlig umsonst.
Da kam ein technisch wesentlich weniger erfahrener Kollege vorbei, dem ich den
Fehler und seine Unlogik vorführte.
Wir maßen nochmals die Kopfsignale,checkten sogar ohmisch die Leitungen und
Steckverbindungen zu den Köpfen: Alles OK wie im Schaltplan angegeben.
Da fiel dem Kollegen auf, womit ich nie gerechnet hätte, daß das Band an den
REC-FWD und ERASE-FWD Köpfen nicht spiegelbildlich genauso anlag wie in
an denen in FWD-Richtung.
Ich insistierte, daß man nicht an den verlackten Kopfeinstellschrauben drehen dürfe.
Also lösten wir die nicht verlackten Schrauben der gesamten Kopfträgerplatte und
änderten so testweise die Spurlageneinstellung und siehe da, nun kam das Audiosignal
auf beiden FWD-Kanälen. Daraus folgerten wir, daß die Maschine wohl mal "aufs Gesicht"
gefallen und somit die Kopfeinstellung verstellt war.
Also Kopfträgerplatte wieder angezogen und wider besseres Wissen doch an den verlackten
Kopfeinstellschrauben der FWD-BandLaufRichtung gedreht, bis beide Kanäle möglichst laut
kamen.Damit war natürlich die Azimut Einstellung dahin.
Fremdbespieltes "Bluthardt" Vollspur-Testband aufgelegt und den FWD-PLAY-Kopf auf beidkanaliges
Amplitudenmaximum und korrekten Azimut eingestellt.
Dann die internen Play-Trimmpotis auf gleichen Pegel am Cinch-Ausgang eingestellt.
Die Aussteuerungsmeter auf den markierten +3dB Punkt nachjustiert.
Dann den FWD-REC und FWD-Erase Kopf mit einem anderen (BASF Studio Master 911) Band auf
den PLAY-Kopf eingestellt, Amplitude und Azimut.
Die REClevel Trimmpotis bei 500 Hz auf gleichen Pegel wie bei Vorband eingestellt.
Die BIAS-Kapazitätstrimmer bei 5kHz auf gleichen Pegel eingestellt.
Diesen Vorgang musste man einige Male wiederholen, da sich alles gegenseitig beeinflusst.
Nun macht die GX-635-D in beiden BLR akzetable Aufnahmen, bis auf etwas zusätzliches
Rauschen fast gleiches Klangbild zwischen Source und Tape.
Zugegeben: Diese "Einmessung" ist Pi mal Daumen, aber immerhin wesentlich besser als der
vorherige Zustand.
Ausserdem haben wir den Fehler eliminiert, und auch meine Selbstzweifel waren behoben.
Insofern waren die bisher investierten ca 30 Stunden Arbeit nicht ganz umsonst.
Gruss und Dank
bukongahelas
Gewerblicher Teilnehmer

Die Firma Audiotronic-Hifi bietet Reparaturen und Restaurationen klassischer und aktueller Hifi-Geräte

bukongahelas

In diesem Zusammenhang noch eine Frage:
Auf dem "Bluthard"-Testband steht:
Bezugspegel-Testband
Entzerrung: NAB
Pegel: (Revox) 250nWb/m
Spurlage: Vollspur
Geschwindigkeit: 19

Meine Interpretation:
Entzerrung: Es gibt NAB und IEC Entzerrung, was bedeutet das ?
Die 250nWb/m sind scheinbar die magnetische Energie.
Welcher Spannung am Cinch-Ausgang bzw welchem Pegel der VU-Meter entpricht dies ?
Welchem Pegel entspricht dies bei 9,5 cm/s ?
Gruss
bukongahelas
Gewerblicher Teilnehmer

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Jürgen Heiliger

Moin,

ich Denke dieser Link dürfte Dir schon mal weiterhelfen....
http://new-hifi-classic.de/forum/index.php?topic=245.0

Bitte auch die dort weiterführenden Links beachten im Startbeitrag.

Hans-Joachim habe ich auch schon kontaktiert und wenn Pit dies lesen sollte wird er Dir bestimmt auch helfend zur Seite stehen.
Ich selber bin heute mal wieder mit außerhäusigen Terminen dicht gemacht.
Gruß
Jürgen

>.... liebt den guten Ton und die Musik ....<
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Skype: juergen_heiliger

PhonoMax

#33
Lieber Bukonga,

dein Bluthardband folgt der amerikanischen Entzerrung ('National American Broadcasters', NAB) weist also die primär einmal die außerhalb Europas in allen Bandgeschwindigkeiten eine Tiefenanhebung auf, die deine Akai natürlich wiedergabeseitig korrigiert. Die professionelle europäische Tontechnik verzichtet darauf, was verschiedene, in erster Linie aber historische Gründe hat. Ich lasse mich gerne dazu aus, das kostet aber etwas mehr Platz und Zeit... Weiterhin weichen die NAB-Entzerrungen oberhalb von 9,5 von derjenigen bei Profis üblichen nach CCIR/DIN ab. IEC normt sowohl die USA- als auch die Europa-Gepflogenheiten, ist insofern mehr Jargonbezeichnung als wirklich zutreffend. Zusätzlich weist dein Band neben dem Tiefenbereich auch im Hochtonsegment Abweichungen von den europäischen Profinormen auf, die bei 8 kHz etwa 2 dB ausmachen. Für dich kann dies aber außer Acht bleiben, weil deine Akai auf jeden Fall den NAB-Normen folgt. Dein Band passt also zu deiner Akai.

Bedingt durch die Vollspuraufzeichnung Bluthards und die vermutete Vierspurtechnik deiner Akai treten bei der Wiedergabe entsprechender Signale des Bluthardbandes bestimmte Effekte auf, die man eigens diskutieren sollte. Fühle dich also bitte nicht veranlasst, bei einem vermeintlich zu hohen Tiefenpegel diesen als fehlerhaft diagnostizieren zu sollen. Diese Anhebung hat mit der Norm nichts zu tun, sondern ist eine Folge seitlich-schräger Magnetisierungseinstreuung in das Wiedergabekopfpaket deiner Akai. Bei deinen Aufzeichnungen (du hast zwischen den Spuren 'Leerrasen') kann so etwas prinzipbedingt nicht bzw. nicht in dieser Deutlichkeit auftreten.

Die 250 nWb/m sind der Magnetisierungspegel des Bandes, also eine Einzelamplitude. Energien, Leistungen sind dagegen Amplitudenquadrate, was unter bestimmten Voraussetzungen wohl beachtet werden will.
Man müsste jetzt nachsehen, auf welche Weise Akai seine Bandgeräte abgeglichen haben will und dann anhand dessen und der elektronischen Gegebenheiten im Gerät festlegen, ob man einem ggflls. abweichenden Akaipegel folgen möchte oder aber die sinnvolle Vollaussteuerung des Bandes zugrundelegen möchte.
Ein NAB-Bezugsband für 19 cm/s solltest du aber nicht für 9,5 cm/s verwenden. Der Urwald der durch das analoge Magnetbandverfahren notwendigen Korrekturen (ich schreibe gerne zur Entzerrung, das kostet aber Aufmerksamkeit...) verändert sich ja zu großen Teil unmittelbar abhängig von der Bandgeschwindigkeit. Eine gewisse Ausnahme lasse ich beim Pegelton 250 nWb/m zu, sofern der von Bluthard bei 1 kHz bei 19 cm/s aufgezeichnet wurde. Kommt er mit 315 Hz, so solltest du auch von seiner Verwendung bei 9,5 cm/s absehen. Bei Halbierung der Bandgeschwindigkeit fällt die Tonhöhe um eine Oktave, wodurch ein 315-Hz-Ton als nun 157,5-Hz-Ton bereits in den von der NAB-Entzerung bestrichenen Tiefenanhebungsbereich gerät. Der erzielte Pegelwert stimmt daher nicht mehr. Etwas anders liegt es beim 1-Khz-Ton, dessen Transposition zu 500 Hz führt, was gemäß DIN/CCIR und NAB noch im linearen, referenztauglichen Frequenzbereich angesiedelt ist. Die Frequenzgangüberprüfung (sofern überhaupt auf dem Band) ist bei deinem Band nur bei der angegebenen Bandgeschwindigkeit möglich.

Sollte deine Akai auf 185 nWb/m, also 370 nWb/m für Vollaussteuerung abgeglichen oder abzugleichen sein, und solltest du dies auch erhalten wollen oder sogar müssen, haben wir deine Pegelkorrekturwerte unter Bezug auf Bluthards 250 nWb/m auszurechnen. Dies ist sehr einfach möglich. Ich meine, die Unterlagen zur Akai 635 zu besitzen und sehe da einmal nach, wie ich mich in deiner Situation verhalten würde. Wenn du mir im Gegenzug sagst, was auf deinem Buthardband drauf ist, weiß ich auch, worüber ich sprechen soll.

Dir empfehle ich einstweilen zwei Downloads, die dir vielleicht sehr anschaulich zeigen, was Entzerrung im Besonderen und Magnetbandtechnik im Gesamten ist:

http://studerblog.wordpress.com/files/2008/12/agfa_entzerrung.pdf

Das ist auch noch etwas extrem wichtiges:

http://rapidshare.com/files/178571607/AGFA_Schallspeicherung.pdf.html

Was dich überfordert, überliest du einfach.
Von mir kannst du darüber hinaus auch noch eine Grafik aus Johannes Werbers' Tonstudiotechnikhandbuch erhalten, in der eindrucksvoll aufgetragen ist, welche dramatischen Nichtlinearitäten das analoge Magnetbandverfahren durch sein gewähltes, magnetisch-induktives Prinzip bewältigen muss, um zu der Hochwertigkeit zu gelangen, die wir kennen. Da trickste man aber in Europa und den USA teilweise unterschiedlich, was reizvolle Ursachen hat. Hinter dem Prinzip Entzerrung verbirgt sich ungleich mehr als eine Reihe vermeintlich willkürlich getroffener Entscheidungen. Der sinnvolle Umgang mit der Entzerrung liegt nämlich praktisch auf demselben intellektuellen Niveau wie die Entdeckung und konsequente Ausentwicklung der Hf-Vormagnetisierung durch Dr. Walter Weber in den Jahren 1940/41, die dich oben schon beschäftigte. Keine Frage ist daher, dass genau er in der zweiten Jahreshälfte 1941 auch die Wege in die Entzerrungspraxis wies. Dies ist anhand erhaltener Aufnahmen unmittelbar nachzuvollziehen (ich habe deren Kopien...).

Soviel für jetzt, mehr vielleicht später. Besteht daran Interesse?

Hans-Joachim

bukongahelas

Oh jeh, das ist ja eine Wissenschaft für sich.
Zur Info: Auf dem Bluthard Band ist nur ein einzelner Sinuston, vermutlich ca 300 Hz drauf.
Mir geht es eigentlich nur darum, welcher Pegel (mit Oszilloskop gemessen) an den AusgangsCinch
Buchsen rauskommen muss und wie dann die VU-Meter einzustellen sind, auf null dB oder
plus drei dB. Natürlich bei 19cm/sek , es gibt ja eh keine separaten Trimmpotis für die unterschiedlichen
Geschwindigkeiten , wie vermutlich bei StudioProfiGeräten.
Danke für die umfassenden Infos, für mich reduziert sich die Problematik auf Bandauflegen,Abspielen,
Wiedergabepegel an den Cinchbuchsen mit Oszi einstellen und die VU-Meter einstellen.
Oder anders: Entsprechen 250nWb/m null oder plus drei dB bei 19cm/sek ?
gruss und dank
bukongahelas
Gewerblicher Teilnehmer

Die Firma Audiotronic-Hifi bietet Reparaturen und Restaurationen klassischer und aktueller Hifi-Geräte

P.Nieratschker

#35
bukongahelas,

ich will jetzt nicht auch noch das Akai-Feld beackern, aber eine Pi * Daumen Regel kann ich Dir mitgeben:

250nWb/m entsprechen ziemlich exakt der halben Vollaussteuerung, wenn Du bei 19cm/s bleibst und nicht allzu tief in die zugrundeliegende Physik abtauchen willst. Ein 'Statement'.

Wohin Du die Vollaussteuerung definierst, ist eine Mischung aus Akai-Vorgaben, Dolby-Kompatibilitätsentscheidungen und Kenntnis dessen, was man von der Maschine erwarten kann, siehe auch Hans-Joachims posting...

Wie Vollaussteuerung, VU-0dB-Punkt, Lead und einzustellende Ausgangsspannung zu behandeln sind, erfährst Du von den Akai Kollegen, die die Karre 'besser im Griff' haben als ich. Mein Hirn ist halt STUDER verseucht, das wird man nicht mehr los, sein Lebedag...

Pit

PS: kleine zusätzliche Verständnis- und Anschaulichkeitsergänzung bei Uli Theimann zum Thema...

PhonoMax

#36
Lieber Bukonga,

wie versprochen habe ich mich mit den Unterlagen der 635 befasst, die zwar nicht vollständig in meinen Besitz kamen, aber soweit vorhanden sind, dass ich auf deine Frage Auskunft geben kann.

Ich nehme an, dass dein Bandgerät ohne Dolby-Ausstattung ist. Die Ausgangsspannung bei OVU beträgt dann bei voll göffnetem Wiedergabelautsärkeregler am Cinchausgang 0,775 Volt. Aus den in den Gerätedaten angegebenen Messwerten für den Geräuschspannungsabstand leite ich ab, dass man bei Akai tatsächlich von 250 bis 257 nWb/m für OVU (statischer Ton) ausging.
Dein Bluthard-Band gibt also einen 0VU-Ton ab.

Für die korrekte Justage gibst du das Prüfband (Köpfe und Bandlauf zuvor sachgerecht entmagnetisieren) auf deinem Gerät wieder, und stellst die Pegeltrimmpots "PB Level" im Geräteinneren so ein, dass die Ausgangsspannung 0,775 Volt (Cinch) erreicht. Dies ist für beide Laufrichtungen durchzuführen.
Daraufhin musst du die VU-Meter mit Hilfe der Trimmpots "VU-Meter Sens" auf eine Anzeige von 0 VU abgleichen. Danach nimmst du einen vor Band auf OVU gebrachtenTon derselben Frequenz wie auf dem Bluthard-Band auf ein Band deines Vertrauens auf und justierst die Steller "Rec Level" (wieder für beide Laufrichtungen) so ein, dass bei Hinter-Band-Wiedergabe des aufgenommenen Signales ("Tape") 0 VU angezeigt werden. Für 9,5 gibt es keine eigene Pegeljustagemöglichkeit, weshalb sich die letztlich nicht artgerechte Verwendung des Bluthard-Bandes bei 9,5 cm/s auch erübrigt.

Abweichungen gäbe es lediglich dann, wenn du die Dolby-Version besäßest und sich herausstellt, dass Akai doch von 185 nWb/m  für 0 VU ausgeht.
Hier vermute ich nämlich aus den in den technischen Daten der 635 mitgeteilten Pegelwerten einen Zusammenhang:

Die Ausgangsspannung der Dolbyversion beläuft sich gemäß Akais Datenübersicht bei 0 VU auf 0,58 V, während die Normalversion ja die 0,775 für 0 VU abgeben soll: Der Pegelunterschied dieser beiden Spannungen beträgt 2,5 dB. Der Unterschied zwischen 185 und 250 nWb/m ist mit 2,6 dB praktisch genau so groß. Man nützt also das Dolby auch hier zur Klirrfaktorminderung, indem man die Aussteuerung reduziert. Im Dolbyfall entsprächen die 250 nWb/m des Bluthard-Bandes also einer Ausgangsspannung von nach wie vor 0,775 Volt, das VU-Meter ist dann aber auf +2,5 dB einzuregulieren. Ein für die Justage der Aufsprechverstärker auf ein eigenes Band aufgenommener 0-VU-Ton ruft natürlich seinerseits über Band ebenfalls 0 VU und 0,58 V am Ausgang hervor.

Du weißt, dass ein Elektriker-Vielfachmessinstrument oftmals schon im Bereich von 1 kHz nicht mehr notwendigerweise linear gleichrichtet, also eine falsche Anzeige liefert. Du solltest für den Pegelabgleich deshalb ein Tonfrequenzmillivoltmeter heranziehen. Die Tonhöhe des Bluthard-Tones lässt sich anhand eines gestimmten Musikinstrumentes oder einer Stimmgabel auf 1 kHz oder 315 Hz taxieren. Die 315 Hz liegen geringfügig über d' (also eine Quinte unter 440 Hz), während 1 kHz etwas über H'' (also eine Oktave und einen Ganzton über 440 Hz) zu liegen kommen.

Hans-Joachim

bukongahelas

OK,danke, ich versuche mal zusammenzufassen:
Zitat von P.Nieratschker: "250nWb/m entsprechen ziemlich exakt der halben Vollaussteuerung..."
Zitat von Phonomax:"Dein Bluthard-Band gibt also einen 0VU-Ton ab."
Da sehe ich einen Widerspruch.Ich tendiere dazu, die Aussage von Phonomax als richtig anzusehen.

Die GX-635-D hat tatsächlich kein Dolby (das wäre die GX-635-DB).
Vollaussteuerung entspricht also einer Ausgangsspannung von 0,775 Volt (effektiv),
gemessen mit Multimeter, AmateurgeräteNorm.
Da einfache Multimeter frequenzabhängig "lügen", es sei denn man hat ein wirkliches Effektivwertmessgerät
(True RMS), entsprechen 0dB also 0,775 Volt effektiver Ausgangsspannung.
Da ich meinem Billig-Voltmeter nicht traue, messe ich mit dem Oszilloskop.
Dazu muss meines Wissens der Effektivwert mal Wurzel 2 malgenommen werden,
also 0,775 V x 1,4142 = 1,096 Volt Spitzenwert. Dieser Wert muss dann noch verdoppelt werden,
damit hätte man dann den Spitzen-Spitzen-Wert, also die Grösse der vollen Sinusamplitude am Oszi.
Das Wurzel 2 nennt man glaube ich Crestfaktor und gilt nur für rein sinusmässige Wellenform.

Somit spiele ich also das Bluthard-Band mit 19 cm/sek ab und stelle den Wiedergabepegel an den Ausgangscinchbuchsen
auf 2,19 Volt (2,2 Volt gerundet) Spitzen-Spitzen-Wert gemessen mit Oszi ein.
Danach werden die VU-Meter auf 0dB eingestellt.
Nun Bandwechsel auf die bevorzugte Bandsorte, hier BASF Studiomaster 911.
Danach Vorbandaussteuerung (Source) von Tongenerator ca 300 Hz auf 0dB bringen
und den RecLevel Hinterband (Tape) ebenfalls auf 0dB einstellen,
so daß sich zwischen Source und Tape kein Pegelunterschied mehr ergibt.
Bei 5kHz wird dann noch der Bias eingestellt, so dass zwischen Source und Tape keine Pegeldifferenz
besteht. Zum Schluss noch Hörtest (mit UKW-Zwischensenderrauschen und Musik mit grossem Hochtonanteil).
Bei Autoreverse Maschinen das ganze zweimal für jede Bandlaufrichtung.
Nach vorheriger Entmagnetisierung natürlich.
Das müsste es dann sein.
Es gilt: Was Vorband anliegt, soll auch möglichst pegel- und klanggleich hinterband wieder rauskommen.
Diese Einmessung dürfte für ein Amateur-Gerät ausreichend sein, mit geringen Ungenauigkeiten
muss man eben leben.Gehörmässig ist nun das Klangbild zwischen Source und Tape bis auf leichtes
Rauschen zwischen Source und Tape gleich, und zwar wesentlich gleicher wie bei CassTapes
mit getrennten Rec- und PlayKöpfen.
Am besten man lässt alles so wie vom Werk eingestellt, aber zwangsläufig muss man ja an den Trimmpotis
und Kapazitätstrimmern drehen, entweder weil sie kratzen und gereingt werden oder beim Wechsel auf
eine andere als vom Hersteller empfohlenen Bandsorte.
Nebenbei: Als ich das Vollspur-Testband abspielte, waren die Maxima der Sinusse (oder lat korrekt Sinui)
phasenmässig nicht gleich. Daher musste ich auch den Azimut (oder Azimuth ?) der Wiedergabe- und
Aufnahmeköpfe auf genaue Phasengleichheit nachjustieren.
Störend kommen im Gegensatz zu Casstapes die Gegenspuren dumpf rumpelnd durch, das ist durch
die Viertelspurtechnik prinzipbedingt.
Daher sind mE nur Halbspurbandmaschinen wirklich Hifi-tauglich.
Oder man bespielt nur die Forward-Spuren und verschenkt die Hälfte der Spielzeit.
In Verbindung mit Autoreverse-Geräten ist das natürlich völlig sinnlos.

Ich könnte zusätzlich mein Multimeter bei den geschätzen ca 300 Hz mittels Tongenerator überprüfen,
ob der Zusammenhang zwischen Effektiv- und Spitzenwert auch exakt Wurzel 2 ist, es also nicht "lügt".

gruss und dank an alle für die teils sehr ausführlichen Hinweise.
bukongahelas
Gewerblicher Teilnehmer

Die Firma Audiotronic-Hifi bietet Reparaturen und Restaurationen klassischer und aktueller Hifi-Geräte

P.Nieratschker

Zitat von: bukongahelas am Freitag, 16.Januar.2009 | 13:44:58 Uhr
...

Zitat von P.Nieratschker: "250nWb/m entsprechen ziemlich exakt der halben Vollaussteuerung..."
Zitat von Phonomax:"Dein Bluthard-Band gibt also einen 0VU-Ton ab."
Da sehe ich einen Widerspruch.Ich tendiere dazu, die Aussage von Phonomax als richtig anzusehen.

...


Hallo Bukowitz,

ich bin etwas kurz angebunden, daher nur der kleine, eventuell erklärende Einwurf: 0dB-VU ist nicht gleichbedeutend mit Vollaussteuerung. Wegen des 'leads' der VU-Meter ist bei Einmessung mit statischen Signalen dieses und einiges andere (Phonomax hat sich erschöpfend zu dem Thema geäußert, man könnte alles mehrfach nachlesen, wenn man's suchen und wiederfinden täte...) zu berücksichtigen, erst recht, wenn Du mit dem Oszi V-ss Signale anstelle true-RMS mißt.

Insofern erkenne ich keinen Widerspruch in den Äußerungen, akzeptiere aber jede 'bessere' Erklärung von allfälligen Akaispezialisten oder Magnetbandhistorikern.

Es gibt sie, die Historiker, ebenso wie die Meßtechniker und die Akaianer. Japaner kochen ja per se auch nur mit H²O (oder tiefergestelltem ;-) )

mfg Pit

PhonoMax

#39
Lieber Bukonga,

ideal ist das 911 für die Akai nicht unbedingt, weil die ja vermutlich Vierspur ist und spitzfingeriger mit dem Band umgehen will als zum Beispiel die konkurrierende, aber etwas ältere A77, der (und mir) ich ohne Zwang (von verschiedenen Seiten...) kein Doppelspielband überantworten würde. 19 cm-Akais sind eigentlich vom Bandzug und den Bandlauferwartungen (satte Bandanlage am Kopf, da schmale Kopfspalte für hohe Eckfreqeunzen bei niedrigen Bandgeschwindigkeiten Verwendung finden) klassische Geräte für Lang- oder gar Doppelspielband. 911 nützt denselben Magnetit wie LPR35, weshalb das Problem von mir nicht aus magetophysikalischen Gründen angesprochen wird, sondern als Folge der mechanischen Sperrigkeit eines 911. Bedenke dabei, dass Studer für seine A77ORF, die systematisch mit Standardbändern betrieben werden soll, den -zugegebenermaßen sehr niedrigen- Gegenzug der A77 deutlich erhöht hat.

Wenn du mit 911 aber einen guten Höhenfrequenzang herbekommst, besteht natürlich wenig Grund, das 911 nicht zu verwenden. Hingewiesen sei aber auch darauf, dass bei niedrigen Bandgeschwindigkeiten der Rückseitenbeguss von Standardbändern leicht auf die Schichtseite durchschlagend für ein minimal erhöhtes Rauschen sorgen kann.

Bei deinem Gerät existieren -soweit ich sehe- keine separaten Equalizingsteller. Du kannst daher die Vormagnetisierung (bei 19 cm/s stellt man die noch bei 10 kHz ein, bei 9,5 geht man auf 6,3 kHz über) so justieren, dass du einen 1 kHz-Ton bei -20VU aufnimmst und dir den Ausgangspegel hinter Band merkst. Das sollten dann eigentlich 77,5 mV sein. Daraufhin stellst du den Tongenerator bei identischem Pegel (!) auf 10 kHz um und regelst die Vormagnetisierung zunächst so ein, dass du am Bandgeräteausgang das Pegelmaximum (bei 10 kHz) erhältst. Dann drehst du in Richtung höherer Vormagnetisierung weiter, bis du den Pegelwert erreichst, den du dir bei der Aufnahme des 1 kHz-Tons gemerkt hast. Weil du bei dieser Gelegenheit auch den Arbeitspunkt bei 1 kHz mitbeeinflusst, solltest du nochmals  zu 1 kHz zurückkehren und das obige Spielchen ein weiteres Mal abradeln. Man kann so die Einmessqualitäten auch bei nicht gerade üppigen Einstellbänken durchaus 'optimieren'.
Das Bandgerät hat dann die Frequenzlinearität erreicht, die ihm von seinen Konstrukteuren mit auf den Weg gegeben wurde.

Zum Vielfachmessinstrument in der Audiomessung:
Die ungenaue Mesung liegt an der internen Gleichrichtung, die eben mit der zweiten, dritten Oberwelle der 50 Hz ab E-Werk (150/200 Hz) sagt: "Ist schon gut!" Da aber fängt es bei der Audiotechnik ja gerade erst an. Sieh dir einmal Gleichrichterlösungen von Aussteuerungsmessern an, die einen vergrößerten Abbildungsbereich haben, kurze Integrationszeit besitzen und dann auch noch messtechnisch einwandfrei über das gesamte Audioband (und 80 dB Pegelumfang!) arbeiten sollen: Da kommen nurmehr elektronische Lösungen in Betracht.

Schließlich:
Du weißt, dass der Frequenzgang eines Bandgerätes im Hochtonbereich oberhalb von 4 kHz nurmehr bei verringertem Pegel gemessen werden kann (man nimmt Bandgeräte-Frequenzgänge daher zumeist bei 20 dB unter VA auf), weil man sonst Gefahr läuft, die Aufsprechverstärker zu übersteuern.

Dazu nun im Anhang dieses Posts die schon erwähnte, schöne Grafik zur Nichtlinearität des Frequenzgänges beim Magnetbandverfahrens aus Johannes Webers' Tonstudiotechnikbuch (3. Auflage), die deutlich macht, warum die analoge Magnetbandtechnik über die bereits in den 1960ern erreichten Qualitätsparameter nicht mehr allzuweit hinauskommen konnte, es andererseits aber auch von Anfang an (!) von beispielhafter Hochwertigkeit war.

Zum VU-Meter und seinen Grenzen und seiner Herkunft (bei den Amerikanern und hier) habe ich im Revox-Forum Christoph Roses oder im Bandmaschinenforum einmal längeres abgelassen. Die Beschäftigung mit abgeschlossenen Technologien hat ja den Vorteil, dass man sich in Ruhe etwas dazu denken kann, Irrungen und Wirrungen, Fehlgriffe von Geniestreichen auch als Normalbürger unterscheiden lernen kann. Den Aufsatz, den Karl Otto Bäder 1962 zur Einführung des VU-Meters hierzulande schrieb, hätte ich auch.... Bäder -begnadetes Mitgield der alemannischen Jazz-, Kirchenmusiker- und Audioingenieursszene zwischen EMT und Studer starb erst im Februar 2007 im Alter von 72 Jahren.

Wenn du Fragen hast, sind die sicher in den meisten Fällen beantwortbar; --- sofern du sie stellst.

Hans-Joachim